Demnach wird dem am 23. Juni tagenden Rat empfohlen, die Bernhard-Honkamp-Grundschule am Finkenweg zu sanieren, die Feuerwehr an einen anderen Standort zu verlagern, um Platz für eine Erweiterung der OGS neben der Grundschule zu schaffen, das Lehrschwimmbecken zusammen mit einer neuen Mehrzweckhalle anstelle der Bördehalle zu bauen, die Übergangslösung für die Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Hauptschule zu verlängern und die Unterkunft im Eilmser Wald zu schließen.
SPD, Grüne, Welver 21 und FDP stimmten mit Bürgermeister Camillo Garzen für diese Vorgehensweise. Einstimmig erfolgte nur der Beschluss zum Eilmser Wald.
Zuvor hatte CDU-Fraktionschef Michael Schulte die Argumente der Opposition vorgetragen. So setzte er sich für die Verlagerung der Grundschule nach Meyerich ein: „Die Hauptschule könnte zeitnah um- und ausgebaut werden und die Grundschüler können zum Tag X ohne Weiteres umziehen.“ Bei einem Umbau am jetzigen Standort müssten die Kinder drei bis vier Jahre Staub und Lärm ertragen.
Auch setzte sich Schulte dafür ein, das Lehrschwimmbecken nicht von der Schule zu trennen: „Die Grundschüler sollten auf gar keinen Fall bei Wind und Wetter den Weg von der Reiherstraße zum Sportzentrum an der Bördehalle und zurück machen. Eine notwendige Querung der Bahnhofstraße ist viel zu gefährlich und kostet zudem auch wertvolle Schulzeit.“ Zudem verwies er auf den Faktor Zeit. Ein neues Feuerwehrgerätehaus zu bauen, erfordere drei bis vier Jahre Zeit. Damit sei der Zeitplan für eine Erweiterung der OGS am jetzigen Feuerwehr-Standort nicht einzuhalten.
Schulte machte auch eine Rechnung auf, nach der der CDU-Vorschlag mit knapp 11,7 Millionen Euro fast vier Millionen weniger kosten würde als der Vorschlag der Verwaltung. Sein Fraktionskollege André Buschulte warb für den Weg der CDU: „Gehen Sie mit, stimmen Sie für diesen weitreichenden und visionären Vorschlag!“
Damit stießen die Christdemokraten auf wenig Gegenliebe bei den Mehrheitsfraktionen. SPD-Fraktionschef Udo Stehling verwies darauf, dass die CDU in den Ausschüssen noch den Weg mitgegangen sei für eine Ertüchtigung der ehemaligen Hauptschule als Flüchtlingsunterkunft für die nächsten Jahre nach dem Motto: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich!“
Cornelia Plassmann von den Grünen äußerte ihr Unverständnis, dass die Union erst fünf Tage vor der HFA-Sitzung ihren Standpunkt dargelegt habe: „Warum haben Sie nicht seit Monaten darüber gesprochen? Wir hätten gern vor einem halben Jahr über den Schul-Standort diskutiert. Die CDU hat doch mitgestimmt, dass die Flüchtlinge zeitlich begrenzt in der Hauptschule untergebracht werden.“ Sie bedauerte, dass keine von allen getragene Entscheidung zustande gekommen ist, dabei sei es geboten, an einem Strick zu ziehen.
Wie Plassmann vermisste auch Kay Philipper von Welver 21 Ausführungen von der CDU, wo denn die Flüchtlinge untergebracht werden sollen, wenn die Hauptschule dafür nicht mehr zur Verfügung stehen sollte. „Ihre Rechnung geht nicht auf. Denn wir kriegen keine Grundstücke für eine dezentrale Unterbringung.“ Philipper verwies auf die Zahlen, wonach in Welver 250 bis 300 Plätze für Flüchtlinge nötig seien.
Monika Korn von der FDP verdeutlichte ihre Haltung: „Die Zahlen, Daten und Fakten liegen seit Monaten auf dem Tisch. Und die CDU hat in den Ausschüssen ja gesagt zur Flüchtlingsunterkunft in der Hauptschule. Wir haben eine klare Linie, die Feuerwehr muss weg vom Finkenweg.“
Bürgermeister Camillo Garzen schaltete sich nur kurz in die Debatte ein. „Die Worte von der CDU amüsieren mich. Die Zahlen, die sie vorgelegt hat, stimmen nicht. Der Vorschlag der Verwaltung steht. Lassen Sie uns abstimmen und loslaufen“, forderte er eine Entscheidung. So erfolgte die Abstimmung, die Mehrheit schloss sich dem Vorschlag der Verwaltung an. Das letzte Wort aber hat der Rat am 23. Juni.