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MD-Projekt: Unternehmer braucht Geduld

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Von: Dirk Wilms

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Das große Bauvorhaben von MD-Projekt auf dem Raiffeisen-Gelände in Welver könnte bis Ende 2026 fertiggestellt sein.
Das große Bauvorhaben von MD-Projekt auf dem Raiffeisen-Gelände in Welver könnte bis Ende 2026 fertiggestellt sein. © MD-Projekt

Die Umsetzung des großen Bauvorhabens auf dem Raiffeisen-Gelände in Welver mit 5000 Quadratmetern Nutzfläche braucht noch geraume Zeit.

Welver - Michael Stadler muss sich noch ein wenig in Geduld üben. Das gestand der Geschäftsführer von MD-Projekt vor dem Ausschuss für Gemeindeentwicklung unumwunden ein. Die Unwägbarkeiten der Baubranche lassen den Unternehmer aus Erwitte aber nicht verzagen, mit Volldampf will er das Vorhaben umsetzen, das seit dem Bau des Rathauses vor 40 Jahren das größte ist im Zentralort Welver. Einen Termin für den Bezug des 5000 Quadratmeter Nutzfläche bietenden Objekts mag Stadler daher nicht nennen. Wenn es gut läuft, könnte es aber Ende 2026 fertig sein.

Vor der Politik machten der Erwitter und Stadtplaner Martin Bauer von Planquadrat Dortmund deutlich, dass beim vorgestellten Entwurf einige Änderungen gegenüber der bisherigen Planung vorgenommen werden mussten. So war zum einen der Lärmschutz gegenüber der Bahn zu gewährleisten. So wurde der südliche Teil des Komplexes schwerpunktmäßig für das Gewerbe konzipiert, die Wohnbereiche liegen eher in den anderen Bereichen.

Auch musste noch berücksichtigt werden, dass das Gelände einen nicht unerheblichen Höhenunterschied aufweist, sodass die Tiefgarage von der Starenschleife aus sichtbar werden wird. Zudem wurden die Parkplätze anders eingezeichnet; öffentliche Flächen sind an der Ladestraße vorgesehen. In der Tiefgarage gibt es 69 Stellplätze, davon 15 öffentliche.

Knapp 50 Wohneinheiten zwischen 50 und 100 Quadratmetern sind geplant, einige davon als sogenanntes Service-Wohnen. Für die Tagespflege und die Senioren-WG hat MD-Projekt bereits einen Partner an der Hand, auch für die Arztpraxen und Therapieräume gibt es schon reichlich Bewerber. „Jetzt gehen wir noch das Thema Gastronomie an“, kündigt Stadler an, der dabei auf die seinen Worten nach gut laufende Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen im Rathaus setzt.

Auf Nachfrage von Cornelia Plassmann von den Grünen sicherte er zu, dass im Innenhof auch ein Spielplatz eingerichtet wird; die Platzierung wird erst erfolgen, wenn klar ist, wo die Senioren-WG sein wird. Eine Frischluftzufuhr durch eine weitere Öffnung des nach Norden offenen Innenhofs ist hingegen nicht vorgesehen, da sonst die Schallschutz-Vorgaben nicht eingehalten werden könnten.

Jetzt hat erst einmal der Entwicklungsausschuss den Weg frei gemacht für die Durchführung des Beteiligungsverfahrens für die Träger öffentlicher Belange, Hauptausschuss und Rat müssen im Juni allerdings auch noch ihren Segen geben. Das Verfahren wird einige Wochen in Anspruch nehmen, ehe im Spätsommer die nächsten bürokratischen Schritte eingeleitet werden können.

Stadler hofft, dass das Thema Siedlungsflächenübergang dann ausgestanden sein wird. „Ich denke ja nicht, dass uns das noch auf die Füße fällt“, erwartet der Investor ein gutes Einvernehmen mit dem Regierungsbezirk. Schließlich handele es sich ja um ein Projekt auf einer Brache, nicht auf der grünen Wiese.

Wenn es aus Arnsberg grünes Licht gibt, könnte im Spätherbst der Abriss des alten Raiffeisen-Turms erfolgen. Im Ausschuss sah Stadler dieses Vorhaben noch für Anfang 2023 vor. Doch am Montag hatte er die Information bekommen, dass Vodafone seine Sendeanlagen auf dem Turm zur Jahresmitte nicht mehr nutzen und vielmehr an den Mobilfunkmast an der Liethe umziehen wird.

Kopfzerbrechen bereiten Stadler aktuell die Preisentwicklungen in der Baubranche. „Ich bin jetzt 25 Jahre in der Branche, aber so etwas habe ich nicht erlebt. Ich frage mich, wer sich das überhaupt noch leisten kann“, verweist er auf immense Preissteigerungen bei Rohstoffen wie Stahl und Holz sowie bei der Energie. „Da ist es schwierig, eine vernünftige Kalkulation hinzubekommen.“

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