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Endlos lange Krankengeschichte: Marc Häsemeyer aus Welver bittet um Spenden für Treppenlift

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Von: Sandra Goerdt-Heegt

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Grund zum Lächeln hat Marc Häsemeyer beim Blick auf seine Krankenakte kaum.
Grund zum Lächeln hat Marc Häsemeyer beim Blick auf seine Krankenakte kaum. Doch seine Frau Marianne und Hündin Nala schenken ihm Kraft. © Privat

Marc Häsemeyer ist ein Kämpfer. Aufgeben, den Kopf in den Sand zu stecken, sei keine Option, sagt er und ergänzt: „Ohne meine Frau wäre ich heute nicht mehr da, wo ich jetzt bin.“ Seine Krankengeschichte, die mit Anfang 20 mit der Diagnose Lymphknoten-Krebs begann, bestimmt für den heute 41-Jährigen sein Leben mehr als je zuvor.

Borgeln - Zweimal konnte Marc Häsemeyer den Krebs besiegen. 2016 bekam er einen Herzinfarkt, dem eine dreifache Bypass-OP folgte. 2019 hatte er drei Lungenembolien, die insgesamt zehn Lungenentzündungen nach sich zogen. Ein Gendefekt sorgt zudem dafür, dass sein Blut zu schnell gerinnt. Mit insgesamt zehn Krankenhausaufenthalten verbrachte Häsemeyer 2019 sieben Monate stationär im Krankenhaus. Dabei wurde zu allem Überfluss festgestellt, dass er unter der Autoimmunkrankheit ANCA Vaskulitis leidet, bei der die feinen Blutgefäße in der Lunge und den Nieren angegriffen werden. Seither wird er durch ein intensivmedizinisches Gerät mit noch mehr Sauerstoff versorgt.

GemeindeWelver
LandkreisSoest
Einwohner11.829

Endlos lange Krankengeschichte: Marc Häsemeyer aus Welver bittet um Spenden für Treppenlift

Dabei immer an seiner Seite ist Ehefrau Marianne (36). Die beiden kennen sich seit 30 Jahren, seit 16 Jahren sind sie ein Paar, acht davon verheiratet. Beide waren stets eng mit der Dorfgemeinschaft in Borgeln verbunden, Marc war Mitglied der Feuerwehr und in vielen anderen Vereinen aktiv.

Als sie vor nunmehr sieben Wochen den Anruf aus dem Krankenhaus bekam, dass ihr Mann es wegen akuten Nierenversagens dieses Mal wohl nicht mehr schaffen werde, brach für Marianne Häsemeyer eine Welt zusammen. „Nie wieder möchte ich einen solchen Anruf bekommen“, sagt sie. „Doch Marc ist ein Kämpfer und hat sich auch dieses Mal nicht aufgegeben. Stück für Stück arbeitet er sich täglich zurück ins Leben.“ Dafür muss sein Körper lernen, mit weniger Sauerstoff auszukommen, „das muss ich trainieren, in kleinen Schritten“, so Häsemeyer.

Spendenaufruf aus dem Kreis Soest: Marc Häsemeyer braucht einen Treppenlift

Damit dies zukünftig auch zu Hause lebenswert funktionieren kann, sind die beiden auf Unterstützung angewiesen und bitten derzeit öffentlich um Spenden für einen Treppenlift und entsprechende Umbauarbeiten, die ein Leben mit Toiletten- und Rollstuhl sowie Rollator auch in den eigenen vier Wänden möglich machen. Denn an selbstständiges Laufen ist nicht zu denken, und die Sauerstofftanks haben ein immenses Gewicht. „Wir wohnen im ersten Obergeschoss, unter uns meine Eltern“, erzählt der Schalke-Fan. „Wir haben erst vor vier Jahren die Wohnungen getauscht, weil meine Mutter nach einem Schlaganfall ebenfalls ein Pflegefall geworden und ans Bett gefesselt ist.“ Ein Rücktausch ist damit also keine Option.

Für den Zuspruch und die Unterstützung, die die beiden bis jetzt schon erfahren haben, sind sie sehr dankbar. „Auch wenn mein Körper manchmal nicht so will wie ich und die Psyche schon arg in Mitleidenschaft gezogen ist, es tut gut und macht Mut, nicht alleine zu sein, es hilft mir weiterzumachen und auf Besserung zu hoffen.“

Bis Freitag waren durch den Spendenaufruf bereits mehr als 13.000 Euro zusammengekommen – mehr als ein Drittel des Ziels von rund 35.000 Euro.

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