Löschgruppe meldet Mängel am Feuerwehrgerätehaus in Dinker

Der Riss in der Wand war unübersehbar. Als der Regen auf das Dach prasselte, richtete so manch einer der Anwesenden bange Blicke zur Decke. Ob sich denn das Wasser womöglich einen Weg in den Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses in Dinker bahnen würde? Dort tagte am Dienstag der Ausschuss für Bau und Feuerwehr; der Zustand des erst fünf Jahre alten Gebäudes in Dinker war dabei eines der Themen.
Dinker – Gewiss bestand keine Gefahr, dass es auf die Köpfe der Ausschussmitglieder tröpfeln würde. So arg in Mitleidenschaft gezogen worden ist das Gerätehaus am Hellweg nun doch nicht. Gleichwohl kamen die Unzulänglichkeiten zur Sprache, die die Löschgruppe Dinker immer wieder im Rathaus zur Sprache gebracht hat.
Wie Michael Schulte, Fraktionsvorsitzender der CDU, berichtete, weist das noch junge Gebäude Schäden am Boden im Bereich der Einfahrt auf. In der Fahrzeughalle gebe es einen Kabelsalat, der eine Stolperfalle für die Feuerwehrleute darstellen könne. Im erst im vergangenen Jahr aufgestellten Carport fehle der Boden. „So kann man nichts hineinstellen, auch nicht das Notstromaggregat, was ja schon lange geplant ist“, legte der CDU-Politiker den Finger in die Wunde. Auch fehle es am Carport an einer Tür, an Strom und Licht; und ein Schotterhaufen daneben blockiere einige Parkplätze.
Bauamtsleiterin Katrin Hofma blickte zurück auf die vielen Reparaturmaßnahmen der vergangenen Jahre. Schon 2019 wurden Schäden am Dach repariert, aufsteigende Feuchtigkeit im Gemäuer beseitigt, der durch einen Sturmschaden lädierte Schriftzug im Eingangsbereich wiederhergestellt und Defekte im Sanitärbereich beseitigt.
Im Sommer folge eine Dichtigkeitsprüfung am Dach. Ihr Kollege Detlev Westphal ergänzte, dass die Arbeiten für den Ausbau des Carports vergeben seien. „Es hat ein wenig gedauert“, gestand er ein, verwies aber darauf, dass in einer Verwaltung eben nicht so schnell gearbeitet werden könne wie bei der Feuerwehr. Dass die Reparaturen von der Gemeine selbst bezahlt werden müssen, erklärte der Leiter des Ordnungsamtes damit, dass zum Teil die Gewährleistung abgelaufen sei, zum Teil aber auch die Firmen insolvent seien, die den Bau hochgezogen haben.
Kritisiert wurde die Art und Weise der Kommunikation seitens der Verwaltung. „Der Löschgruppenführer muss doch informiert werden, wenn am Feuerwehrgerätehaus gearbeitet wird“, mahnte Schulte an. Auch Gemeindewehrführer Dirk Steinweg bestätigte, dass es zu selten eine Rückmeldung gebe, wenn Maßnahmen durchgeführt werden nach Schadensmeldungen durch die Löschgruppe.
Bürgermeister Camillo Garzen, dem in der Debatte offenkundig der Kragen platzte, sicherte zu, dass die Kommunikationswege neu durchdacht werden und Mängel abgestellt werden müssten. Zeitnah werde ein Termin für ein Gespräch zwischen Feuerwehr Dinker und Verwaltung vereinbart, verordnete er seinem Amtsleiter eine umgehende Verabredung.
Detlev Westphal hatte noch ein weiteres heißes Eisen im Themenbereich Feuerwehr auf der Agenda; diesmal aber in einem Fall, wo noch kein Stein auf den anderen gesetzt worden ist, geschweige denn überhaupt schon feststeht, wo es gebaut werden soll. So ist der Standort für das Gerätehaus in Schwefe weiterhin hochumstritten.
Westphal zufolge gibt es für das Gelände am Ortsausgang von Schwefe südlich vom Soestweg, das einvernehmlich als Kompromisslösung von Politik und Feuerwehr in Welver ausgeguckt worden ist, eine schriftliche Zusage des Eigentümers, das Areal verkaufen zu wollen; allerdings erst 2025. „An dieser Fläche halten wir fest“, betonte der Amtsleiter, auch wenn seitens der Unteren Landschaftsbehörde eine andere Fläche favorisiert würde.
Vom Kreis wird das Gelände am Wirtschaftsweg zwischen Soestweg und Schwefer Straße ins Gespräch gebracht, das aber seitens der Gemeinde abgelehnt wird. Hier werden Kosten angeführt und auch der Zeitfaktor. Auch die anderen einst diskutierten Flächen wie am Hohen Weg sind nach den Abwägungen aus dem Rennen.
Nun soll eine FFH-Verträglichkeitsprüfung für das im Vogelschutzgebiet liegende Gelände am Soestweg in Auftrag gegeben werden, wozu sich dann die Untere Landschaftsbehörde äußern müsse. „Das dauert sicher anderthalb bis zwei Jahre“, so Westphal. Kein Thema ist übrigens, das Areal am Wirtschaftsweg nordwestlich von Schwefe als Ausgleichsfläche zu nutzen. Es liegt zu nah an der Bebauung.
Sollte kein Einvernehmen mit dem Kreis über das von der Gemeinde favorisierte Gelände erzielt werden, müssten ganz neue Überlegungen angestellt werden. Die bisher ins Auge gefassten Alternativ-Grundstücke kämen jedenfalls nicht mehr in Frage.