Detlev Westphal skizzierte für die Verwaltung, wo in Schwefe der Hase im Pfeffer liegt. Das Bodengutachten, das im Vorfeld für den Bau eines Kunstrasenplatzes obligatorisch ist, hat ergeben, dass der Unterbau für das neue Geläuf der Kicker an der Blögge nicht so ausgeführt werden kann, wie die 2019 vorgenommene Planung es vorgesehen hatte. Denn im Zuge der Suche nach eventuellen Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg stießen die Experten auf Einzelteile der Drainage. Die Tonröhrchen waren offenbar im Laufe vieler Jahr brüchig geworden. Um wie viele Jahre es sich dabei handelt, kann seitens der Gemeinde nicht ermittelt werden. Denn selbst den ältesten Mitgliedern des TuS Schwefe ist nicht mehr geläufig, wann die Drainage des Rasenplatzes verlegt worden ist. Also muss die Drainage entweder repariert oder erneuert werden. Schwierigkeit dabei: Der Zugang zu dem Leitungssystem ist nicht auffindbar. Es gibt auch keinerlei Unterlagen dazu.
Detlev Westphal stellte dem Ausschuss vier Varian-ten vor, wie ein solider Unterbau für den Kunstrasen geschaffen werden kann. Die billigste Variante beinhaltet eine Reparatur der Drainage, die mit 109 000 Euro Mehrkosten zur bisherigen Planung verbunden wäre. Darin enthalten sind auch eine zehn Zentimeter dickere Schotterschicht, also jetzt insgesamt 30 Zentimeter sowie ein Fließ aus Geotextil.
Variante zwei, die mit 124 000 Euro Mehrkosten verbunden wäre, würde zusätzlich eine Kalkschicht beinhalten. Ein Austausch der Drainage ohne Kalkschicht, also Variante drei, würde 160 000 Euro mehr kosten, mit Kalkschicht sogar 197 000 Euro mehr. Seitens der Verwaltung wird Variante drei vorgeschlagen.
Dank der Einsparungen in Flerke könnten die 160 000 Euro finanziert werden, ohne den Haushalt zusätzlich zu belasten. Es blieben sogar noch 15 000 Euro übrig, um mögliche Mehrkosten für die Sanierung des Sportheims in Borgeln aufzufangen.
Die Politik konnte sich noch nicht zu einem Beschluss durchringen, will die Zahlen erst einmal in den Fraktionen vor der Hauptausschusssitzung durchgehen. So stellte Kay Philipper von Welver 21 die Frage, ob das Geld so einfach von Flerke nach Schwefe verschoben werden könne. „Vielleicht gibt es in Flerke auch Mehrbedarf an anderer Stelle.“
Bürgermeister Camillo Garzen verwies derweil darauf, dass eine funktionierende Drainage eine Grundvoraussetzung für den Bau des Kunstrasens ist. „Wir wären mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir die Drainage nicht erneuern würden.“ Garzen will kein Risiko eingehen: „Sonst fliegt uns das hinterher um die Ohren.“