22 klimaresistente Bäume fürs Ortszentrum in Welver

Sie haben es nicht leicht. Bäume leiden hierzulande unter dem Klimawandel. Ob Fichte oder auch Buche – aus den jüngsten Berichten der Waldbauern geht hervor, dass Hitze und Trockenheit den in heimischen Gefilden vertrauten Arten arg zusetzen. So wird von den Förstern – wie berichtet – in den Wäldern ausprobiert, welche Gewächse höheren Temperaturen gewachsen sind und auch mit Dürreperioden besser klar kommen.
Welver – Auf diese Umstände müssen auch die Verantwortlichen achten, die Bäume auf öffentlichen Straßen und Plätzen pflanzen wollen. Nicht jeder Baum kann den mit dem Klimawandel einhergehenden Stress verpacken. Also haben sich Bauamtsleiterin Katrin Hofma, Klimamanagerin Christine Tigges und Bauhofleiter Hans Wilms überlegt, welche Bäume künftig auf dem Marktplatz und an der Straße Am Markt stehen sollen.

„Wir mussten viele Anforderungen berücksichtigen. Die Bäume müssen hitzeresistent sein, Stürmen und Frost standhalten“, skizziert Tigges den Anforderungskatalog. Dafür wurde in der so genannten Galk-Straßenbaumliste gestöbert, fünf Baumarten wurden ausfindig gemacht, die die Vorgaben erfüllen. „Schließlich wurde noch das Planungsbüro wegen der Optik mit ins Boot genommen“, erklärt Hofma. So kamen die Brabanter Silberlinde, der Scharlachapfel, die Grünesche, die Rotesche, der Amberbaum und die Amerikanische Stadtlinde in Frage. Schließlich fiel die Wahl auf die beiden letztgenannten Bäume, wobei auch der Blütenreichtum und der pflegerische Aufwand in die Überlegungen eingeflossen sind.

Insgesamt sind es 22 Neuanpflanzungen, die im Zuge des ISEK (Integrierten Städtebaukonzepts) zwischen dem Rathaus und dem Filetstück demnächst dafür sorgen sollen, dass frisches Grün im Ortskern sprießt. Sie ersetzen acht Bäume, die unlängst gefällt worden sind, davon zwei auf privatem Gelände, die ohnehin der Motorsäge zum Opfer gefallen wären, da der Besitzer für mehr Licht in seinem Gebäude sorgen wollte.
Die Fällungen hatten für einigen Unmut gesorgt. Aus dem Rathaus wird aber darauf verwiesen, dass die Kanalsanierung und der künftige Straßenverlauf die Beseitigung der bestehenden Bäume unvermeidlich machte – bei allem Bedauern auch bei den Verantwortlichen. Die neuen Bäume werden gewiss einige Zeit brauchen, ehe sie das Format der gefällten Bäume erreicht haben. Allerdings sollen ihnen bessere Bedingungen geschaffen werden, indem die Baumbeete vergrößert werden, was eine erhöhte Wasseraufnahme durch das Wurzelwerk ermöglicht.

Umgesetzt worden sind Baumanpflanzungen kürzlich bereits in Schwefe an der Gaststätte Hillefeld und am künftigen Fahrradrastplatz. So wurden entlang der Ortsdurchfahrt Hopfenbuche, verschiedene Obstbäume, Weißbuchen-/Hainbuchenhecke sowie Winterlinde gepflanzt. Am Fahrradrastplatz stehen jetzt Holländische Linde, verschiedene Obstbäume sowie Weißbuchen-/Hainbuchenhecke.
Auf dem Vorplatz der Gaststätte Hillefeld wurde neben Baumhasel in der Mitte der Rundbank, dem historischen Vorbild der Kaiserlinde entsprechend, eine Holländische Linde gepflanzt.