Unterm Strich sieht es so schlecht gar nicht aus mit den Spielplätzen in der Gemeinde Welver. In zwei Dörfern aber herrscht Fehlanzeige in Sachen Spielplätze. Weder in Berwicke noch in Vellinghausen-Eilmsen gibt es öffentliche Flächen für den Nachwuchs, auf denen Spielgeräte einladen.
Das bringt vor allem Frank Lukow auf die Palme, den Ortsvorsteher des Doppeldorfs. „Leider erfüllt der Spielflächenbedarfsplan für mich nicht die in ihn gesetzten Erwartungen. Vielmehr spiegelt er den Ist-Zustand der vorhandenen Spielflächen wieder. Resümierend wird eine gute Versorgung mit Spielflächenangeboten attestiert.“
Dem widerspricht er vehement. „Das erstaunt zumindest die Bewohner des nördlichsten Bereiches der Gemeinde doch sehr. Immerhin wohnen in Vellinghausen-Eilmsen knapp 900 Bewohner mit einem entsprechend hohen Anteil an Kindern“, zeigt er die demografische Entwicklung auf. „Im flächenmäßig größten Ortsteil findet man keinen Spielplatz“, kann er die Aussage in der Analyse nicht nachvollziehen, dass nur in kleineren Dörfern eine Unterversorgung von Spielplätzen festzustellen sei.
Lukow kritisiert auch die Methodik. So haben Eltern und Kinder an den Spielplätzen in den anderen Ortsteilen mittels QR-Code an der Umfrage teilnehmen können. In Vellinghausen-Eilmsen hingegen gibt es keinen Spielplatz. „So finden sämtliche Eltern und deren Kinder in Ortsteilen ohne Spielplatz kein Gehör“, bringt Lukow es auf den Punkt.
Der Ortsvorsteher verweist darauf, dass sein im Juni 2022 gestellter Antrag auf Errichtung eines Spielplatzes in Vellinghausen-Eilmsen bisher noch keinen Zugang in den entsprechenden Ausschuss gefunden habe. Das sei auch schon in der Vergangenheit der Fall gewesen, erinnert er an einen Antrag durch seinen Vorgänger Gerd Grünke aus dem Jahr 2016, der die Errichtung eines Spielplatzes am Sportplatz zum Ziel hatte.
Ende 2022 sei gemeinsam mit Bürgermeister Camillo Garzen eine Lösungsmöglichkeit gesucht worden, eine Fläche zu finden. Doch verliefen Gespräche mit dem Sportverein letztlich im Sande.
Jetzt hofft Lukow darauf, dass ein neuer Anlauf zum Ziel führt. Ihm schwebt ohnehin die Entwicklung eines Ortskerns vor, die er schon zu vor über zwei Jahren skizziert hatte. Durch die Schaffung des Dorftreffs im ehemaligen Heimathaus, durch den Ausbau der Schulstraße und die nun anstehende Erweiterung des Feuerwehrgerätehaus biete sich das Areal in unmittelbarer Nähe zu diesen genannten Punkten an, um dort auch einen Spielplatz zu entwickeln; am besten für mehrere Generationen.
Für das ältere Publikum hat Frank Lukow schon was im Köcher. Direkt am Dorftreff wartet die Boule-Bahn auf ihre Feuertaufe. Dann können Senioren mit den Kugeln spielen und vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft herüberschauen zu einem Kinderspielplatz. Immerhin: Im Zeitplan, den Bauamtsleiterin Katrin Hofma für die nächsten Jahre entwickelt hat, steht für 2024 „Neuerrichtung Spielplatz Vellinghausen“. dw