Nachdem er massive Kritik von CDU-Fraktionschef Michael Schulte hatte einstecken müssen, der ihm das Fehlen einer roten Linie und eines Beschlussvorschlages für die gesamten Komplexe im Zentralort vorgeworfen hatte, verwies Garzen auf das Einvernehmen im Ausschuss tags zuvor. Da wurde seitens der Verwaltung die Übergangslösung für die Offene Ganztagsschule vorgestellt; und auch die Fortführung der Flüchtlings-Unterkunft in der ehemaligen Hauptschule wurde fraktionsübergreifend unterstützt. Garzen skizzierte die Option der Erweiterung der Grundschule unter der Voraussetzung, dass dann die Feuerwehr nicht an ihrem bisherigen Standort verbleiben könne.
So könnte anstelle der Feuerwehr ein neues Gebäude für die OGS direkt an das bestehende angebaut werden. Zudem könnte das ehemalige Hausmeisterhaus, in dem jetzt die Betreuung untergebracht ist, einem Neubau für Verwaltung und Lehrerzimmer weichen.
Der Parkplatz würde umgestaltet und neben der alten Turnhalle erweitert. Der jetzige Bereich von Lehrerzimmer und Verwaltung würde umgewandelt in Klassenzimmer und aufgestockt, um weitere Räumlichkeiten zu schaffen. Geht es nach dem Bürgermeister, würde das Lehrschwimmbecken ins Sportzentrum verlagert, wo es mit einer Mehrzweckhalle eine Einheit anstelle der Bördehalle bilden könnte.
So würde direkt am Finkenweg Platz geschaffen für einen Erweiterungsbau. Andernfalls müsste ein Teil des Schulhofs geopfert werden. Weitere Erweiterungsmöglichkeiten gibt es zwischen der Zweifach-Sporthalle und den beiden vorhandenen Mehrfamilienhäusern.
Auf sechs Millionen Euro bezifferte der Bürgermeister die Kosten für eine Erweiterung der Grundschule am aktuellen Standort. Nach Aussage von Kämmerer Sebastian Porsche käme dies viel günstiger als ein Neubau, zumal auch die Rückzahlung von Fördergeldern mit einem Abriss der bestehenden Schule verbunden wäre.
Unterstützung erfuhr Garzens Vorschlag seitens der SPD. Fraktionschef Udo Stehling befürwortete den Verbleib der Schule am jetzigen Standort und die Verlagerung des Lehrschwimmbeckens ins Sportzentrum: „Da sind schon Fußball, Tennis, Leichtathletik und Judo angesiedelt. Da kann man Synergie-Effekte nutzen.“ Die Distanz von der Schule zum Schwimmbad sei für die Kinder zu überwinden.
Michael Schulte von der CDU hatte zuvor deutlich gemacht, dass seine Fraktion einen Neubau aus Kostengründen kritisch sieht. Zugleich betonte er: „Wir sind dafür, dass das Lehrschwimmbecken an der Schule bleibt!“ Unterstützung in der Kritik an der Vorgehensweise des Bürgermeisters fand er durch Peter Holuscha von der BG, der sich eine klare Benennung von favorisierten Vorstellungen für alle Bereiche durch den Bürgermeister gewünscht hätte.
Kay Philipper von Welver 21 „fühlt sich hingegen mitgenommen auf der Reise. Ich bin dankbar, dass uns mehrere Varianten präsentiert wurden, wir nicht in eine Richtung gelenkt worden sind.“ Letztlich wurde das Thema Grundschule in den Hauptausschuss am 2. Juni vertagt, wo es gemeinsam mit den anderen Komplexen beraten und beschlossen werden soll.