Bördehallen-Umbau verzögert sich - und zwar aus diesem Grund

Soest – Der Betrieb der Bördehalle läuft auf jeden Fall noch bis Ende des Jahres weiter. Derzeit untersucht ein Gutachter das Gebäude. Mit dem ursprünglich für den Sommer geplanten Architektenwettbewerb zum Radikal-Umbau wird es deshalb wohl nichts.
Zwangsläufig verschiebt sich auch ein möglich (Um-)Baubeginn ins nächste Jahr. Der gute Teil dieser Nachricht: Der Schützenverein Horrido hat als Pächter Planungssicherheit bis Dezember 2019. Der Fachmann wurde von der Verwaltung beauftragt, sich ein Bild über die Bausubstanz und die einzelnen Gebäudeelemente zu machen. Was nach den ersten Untersuchungen schon klar ist: In manchen Bereichen ist wenig bis nichts zu retten.
Wolfgang Daube, CDU-Fraktionschef und Horrido-Urgestein: „Wir kennen alle den Zustand der Halle.“ Er erinnert sich: „Die Heizung ist so alt, dass wir vor einigen Jahren bei einer Reparatur einige Teile einzeln anfertigen lassen mussten.“
Auch Klaus Theo-Rohe (SPD) weiß: „Wer sich das Dach ansieht, erkennt sehr schnell, dass damit nicht mehr viel los ist.“ Uli Irmer (SPD) wird noch deutlicher: „Für mich ist das Gebäude Schrott.“ Ob das wirklich so ist, soll der Gutachter in seinem Abschlussbericht klären. „Danach entscheidet der Rat, wie es weitergeht“, so Kämmerer Camillo Garzen.
Mit dem Beginn der Bauarbeiten kann im Lauf des Jahres 2020 gerechnet werden, Fertigstellung wäre eine Jahr später. Kühne Pläne sahen den Bauauftakt schon für diesen Herbst vor. Exakte Prognosen sind mittlerweile schwierig. Die Fragen um das weitere Verfahren mit dem „Sorgenkind“ Bördehalle hatte im Vorfeld eine Äußerung Garzens bei einer Horrido-Versammlung aufgeworfen. Dort hatte er – entgegen den ursprünglichen Planungen – mitgeteilt, dass in diesem Jahr noch kein Umbau beginnen werde. Daraufhin hatten die Fraktionen von CDU und BG das Thema auf die Tagesordnung des Gemeinderates setzen lassen. Denn: Die Angelegenheit sei „von äußerster Dringlichkeit“. „Die Beteiligten müssen wissen, woran sie sind“, fordert BG-Fraktionschef Tim-Fabian Römer.
So sieht aktuell der mögliche Ablauf aus: Liegt erst einmal das Abschlussgutachten vor, wird der Architektenwettbewerb gestartet, um Vorschläge für ein umfassendes Modernisierungskonzept der in die Jahre gekommenen Bördehalle zu bekommen. Dann erst ist genaue Finanzvolumen absehbar. Garzens Schätzungen gehen von rund 3,5 Mio. Euro aus. Die reine Bauzeit wird auf ein Jahr geschätzt. In dieser Phase ist die Halle komplett geschlossen. Langfristig hält der Kämmerer ein Partnerschaftsmodell zwischen dem Schützenverein und der Gemeinde Welver für möglich, aber auch einen weiteren Partner. Der aktuelle Pachtvertrag läuft noch bis Ende 2020.
Für die Schützen ist die drohende Verzögerung „nicht gerade erfreulich“, wie Vorsitzender Stefan Pake betont. Jetzt müsse man sich Gedanken um Alternativen machen, gegebenenfalls auch ein Fest im Zelt planen - ein zusätzlicher Kostenfaktor für Horrido.