Förster Carsten Arndt kämpft gegen Abfall im Wald

Das Verständnis für das Verhalten einiger Mitmenschen hält sich bei Carsten Arndt in einigen Fällen in engen Grenzen. Wenn der Revierförster vom Forstbetriebsbezirk durch den Welveraner Wald streift, bleibt ihm bisweilen nur Kopfschütteln. Ob Bauschutt, Gartenabfälle oder Strauchschnitt, bisweilen mit Plastikresten durchsetzt – er findet so manchen Unrat, den einige Welveraner auf öffentlichem Grund, und zwar im landeseigenen Staatsforst entsorgen.
Welver – „Sie sehen zu, dass der eigene Garten in Ordnung ist, schmeißen die Abfälle einfach über den Zaun“, ärgert sich der Landesbeamte. Und auch diejenigen Anwohner vom Staatsforst, die mir nichts, dir nichts, staatliche Flächen okkupiert und dem eigenen Grund und Boden zugeschlagen haben, hat er auf dem Kieker. „Da werden Zäune illegal gezogen, Hühner-ställe gebaut, Dachüberstände über die Grundstücksgrenze gebaut und darunter Gartengeräte, Baumaterial und vieles mehr gelagert“, schildert Arndt.
Doch jetzt soll es beim Kopfschütteln und Ärgern nicht bleiben. „Wir werden ab August genau kontrollieren“, will er dem unerlaubten Treiben ein Ende setzen. Mit einem Kollegen vom Forstamt wird er mithilfe der Plattform Forstgis-nrw überprüfen, wo die Grenzen verlaufen. „Und dann sprechen wir vor Ort die Leute an“, kündigt er an. „Der Staatswald in Welver ist in der Vergangenheit durch viele Hände gegangen. Ich bin jetzt im fünften Jahr hier“, will der am Möhnesee beheimatete Forstexperte den Wald in Welver schützen.
Mit so manchen Anliegern hat er schon gesprochen: „Wenn direkt am Wald ein Gartentor ist und davor Rasenschnitt liegt, braucht mir keiner erzählen, dass es nicht von ihm stammt.“ Hier und da eckt er schon mal an. Doch aus Gewohnheit, man habe das schon immer so gemacht, werde schließlich nicht das Recht, so zu handeln.
Ähnlich verhalte es sich mit Überbauungen von öffentlichem Grund. Einem Anlieger habe er eine Frist von acht Wochen eingeräumt, um die Bauten und Zäune zu entfernen, gibt Arndt ein Beispiel aus jüngster Zeit. „Viele Anlieger haben große Grundstücke, könnten da alles lagern oder eine Ecke für ihre Abfälle nutzen“, so der Förster. „Und wenn es doch mal zu viel ist, können sie 150 Liter Grünabfälle für 2,50 Euro bei der Deponie entsorgen“, gibt er einen Tipp.
„Es sollte doch jeder stolz sein auf den Welveraner Wald. Da haben eben alte Weihnachtsbäume, teilweise noch mit Lametta an den Zweigen, nichts zu suchen“, mahnt Arndt. Und auch fremde Pflanzen in den Wald zu werfen, ist eine Unart und dazu für die Fauna noch fatal. „Die keimen, breiten sich aus“, warnt er von invasiven Arten.
Arndt setzt auf das Einsehen der Bürger, wird aber eben auch ab August intensiv kontrollieren. Sollte jemand völlig uneinsichtig sein, würden entsprechende Schritte eingeleitet.