Auch die evangelische Kirchengemeinde Niederbörde fühlt sich zum Handeln verpflichtet. So hat sie die Friedhöfe im Hinblick auf den Erhalt der biologischen Vielfalt im September mit externen Fachleuten und ehrenamtlichen Vertretern der Kirchspiele begangen. Das Ergebnis wurde jetzt im Rahmen eines Info-Abends im Gemeindehaus in Borgeln vorgestellt.
Die Diplom-Geografin und Referentin für Umwelt und Soziales, Carina Völker, und der Diplom-Biologe Dr. Gunnar Waesch, die im September auf den Friedhöfen in Schwefe und Dinker die Bestandsaufnahme durchführten, stellten jetzt das Resultat vor. Die gute Nachricht: Es gibt eine Förderung von knapp 10 000 Euro, die für die geplanten und noch zu planenden Maßnahmen auf den Friedhöfen eingesetzt werden können. Als Titel über allem steht die Frage: Was kann die evangelische Kirche für den Erhalt der biologischen Vielfalt tun?
Der Rückgang der Artenvielfalt gilt neben dem Klimawandel als das gravierende Umweltproblem, daher ist es das wesentliche Ziel, die biologische Vielfalt auf den Friedhöfen zu erhöhen. Auf den beiden Friedhöfen in der Niederbörde gibt es wertvolle Strukturen für den Erhalt der biologischen Vielfalt, waren sich die Fachleute einig. Viele alte Laubbäume sind in Schwefe vorhanden, Linden, von denen zwei als Naturdenkmal klassifiziert wurden, haben eine wichtige Funktion für Insekten. Die dort vorhandenen Thuja-Bäume sollen nach und nach durch heimische Laubbäume ersetzt werden.
Stüf-Linden oder Kopf-Linden, die ähnlich wie Kopfweiden geschnitten werden, sind auf dem Friedhof in Dinker vorhanden. In ihnen könnten sich Baumhöhlen bilden, die Habitate für Steinkauz und andere Vogelarten bilden können. Dort wurden bereits verschiedene Baumarten gepflanzt, die zum Schutz vor Sonnenbrand mit Schilfmatten ummantelt wurden.
Für die Aufgaben, die noch benannt werden sollen, werden so genannte Schöpfungsbotschafter fortgebildet, die die Maßnahmen gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern umsetzen sollen.