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Die Zeit drängt in Welvers Zentrum: Architekten pochen auf Tempo

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Von: Dirk Wilms

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Die Zeit drängt bei der Planung für die Umgestaltung des Ortszentrums in Welver.
Die Zeit drängt bei der Planung für die Umgestaltung des Ortszentrums in Welver. © Dirk Wilms

Wäre es nach Gerold Kalkowski und Jacqueline Thate gegangen, wären am Donnerstagabend bereits erste Pflöcke eingeschlagen worden. Zu gern hätten die Fachleute vom Architektenbüro Pesch und Partner aus Dortmund einen Beschluss zur Umgestaltung des Ortskerns von Welver im Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Planung, Natur und Klimaschutz (GPNK) gesehen. Doch daraus wurde nichts. Sehr zum Ärger der Experten.

Welver - „Es ist schade, dass kein Beschluss möglich ist, denn wir sitzen auf heißen Kohlen“, machte Kalkowski deutlich, dass die Zeit drängt. Denn die Termine für das weitere Verfahren sind eng gesteckt. Noch im September soll die Bürgerbeteiligung für den Vorentwurf beginnen, den Kalkowski und Thate am vergangenen Donnerstag der zur Untätigkeit gezwungenen Politik vorstellten.

Im nächsten GPNK am 20. Oktober müsste der angepasste Vorentwurf abgesegnet werden, um daraus einen konkreten Entwurf zu kreieren, über den Ende November die Bürger informiert werden sollen. Der Rat würde dann am 8. Dezember in seiner letzten Sitzung des Jahres den finalen Beschluss über die Umgestaltung von Marktplatz und Straße Am Markt fassen.

Die Ausführungsplanung würde im Januar erfolgen, die Ausführung müsste im März beschlossen werden, damit im April die Ausschreibung erfolgen kann. Nur so wäre ein Baubeginn im Sommer 2023 möglich.

Jacqueline Thate wies in ihren Ausführungen darauf hin, dass der gesamte Prozess seit des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) durch eine intensive Bürgerbeteiligung begleitet worden ist. So wurden im Frühsommer auf mehreren Ebenen Möglichkeiten eingeräumt, wo jeder Welveraner seine Vorstellungen für das künftige Aussehen der Ortsmitte einbringen konnte.

Daraus resultierte der Vorentwurf, der jetzt vorgestellt wurde. Demnach schlagen die Fachleute eine mehrheitlich gewünschte Einbahnstraße vor. Allerdings nicht auf der gesamten Strecke zwischen Bahnhofstraße und Reiherstraße. Denn auf dem Marktplatz soll bis zum jetzigen sogenannten Knierim-Hügel Verkehr in beiden Richtungen ermöglicht werden. Das gilt auch für das andere Ende des Planungsbereichs am Finkenweg.

Eine Einbahnstraße soll in nördlicher Richtung von der Sparkasse bis zur Post eingerichtet werden. „Wir haben mehrere Optionen überprüft“, so Thate. Auch eine Einbahnstraße in umgekehrter Richtung lag auf dem Tisch oder eine in beiden Richtungen mit gemeinsamer Ausfahrt in Höhe Rossmann Richtung Ladestraße und Starenschleife. Beides wurde verworfen. „So ist es sicherer für Radfahrer und Fußgänger“, sind die Experten überzeugt.

Verzichtet werden kann ihren Aussagen zufolge auf raumgreifende Wendeanlagen an der Post und auf dem Marktplatz. Durch die Möglichkeit, zwischen Rathaus und Kiosk hin- und herfahren zu können, bleibe die Erreichbarkeit dieses zentralen Ortes erhalten. „So muss man nicht einen großen Umweg fahren“, wies Thate in ihren Ausführungen darauf hin, dass Besucher des Marktplatzes so nicht gezwungen wären, den Rückweg durch die gesamte Straße Am Markt zu nehmen.

Pesch und Partner hoffen, dass durch den Ausfall der GPNK-Sitzung keine Verzögerung des Prozesses eintritt. „Das ist eine sportliche Zeitschiene“, fügte Kalkowski mit Blick auf die Bürgerbeteiligung noch im September hinzu. Auf jeden Fall müsse den Fachleuten zufolge der erste Spatenstich im Sommer 2023 erfolgen, um nicht Gefahr zu laufen, auf Fördermittel verzichten zu müssen. „Es ist knapp. Wir müssen alle das Beste geben, um den Zeitplan einhalten zu können.“

Für die Bürgerbeteiligung soll die Internet-Seite www.welver-isek.de wiederbelebt werden. Hier soll den Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, Meinungen und Anregungen zur konkreten Ausgestaltung der Maßnahmen loszuwerden.

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