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Kunst zieht ein in die Buddemühle

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Von: Dirk Wilms

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Klaus-Peter Kirchner, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Aktion-Kunst-Stiftung, hat die ersten Exponate im neu geschaffenen Magazin in der Buddemühle einsortiert.
Klaus-Peter Kirchner, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Aktion-Kunst-Stiftung, hat die ersten Exponate im neu geschaffenen Magazin in der Buddemühle einsortiert. © wilms

Der Blick von außen lässt nicht erahnen, welche Schätze sich hinter den Mauern verbergen. Und auch beim Gang durch das Treppenhaus über die Stufen aus Beton drängt sich eher der Eindruck einer Baustelle auf, die so rein gar nichts zu tun hat mit feinsinniger Kunst. Und selbst beim vorsichtigen Tapsen über das frisch verlegte Laminat im Obergeschoss ist noch kaum vorstellbar, dass dieser Ort in nicht ferner Zukunft ein Eldorado für Kunstliebhaber werden soll.

Schwefe – Schließlich aber, nachdem Klaus-Peter Kirchner die gegen Einbruch und Zugluft gesicherte Tür zum Magazin geöffnet hat, wird auf atemberaubende Weise klar, dass die Gemeinde Welver alsbald Heimat von Kunstwerken ganz außergewöhnlicher Art sein wird und sogar schon ist. Denn in dem Magazin, dem ersten komplett fertiggestellten Raum des Kunstforums Buddemühle, sind die ersten Exponate aus der Sammlung der Aktion-Kunst-Stiftung untergebracht.

Kirchner, als geschäftsführender Gesellschafter der Stiftung federführend, ist heilfroh, dass endlich die Kunst einzieht in den Komplex am Zusammenfluss von Soestbach und Blögge. Im Herbst 2021 hatte er sein Projekt vorgestellt. Der verlassene Bauernhof war als Domizil für das inklusive Kunstforum mitsamt Kompetenzzentrum für die sogenannte OutsiderArt auserkoren worden.

In den einst landwirtschaftlich genutzten Räumlichkeiten zogen die Handwerker ein und vollendeten unlängst das erste von drei Magazinen. Die Außenwände des Raums sind mit Lehm verputzt. Das trägt Kirchner zufolge im Zusammenspiel mit der Klimaanlage dazu bei, dass stets eine konstante Luftfeuchtigkeit gegeben ist. Die soll 45 Prozent nicht unter- und 50 Prozent nicht überschreiten.

Auch für eine konstante Temperatur nur wenig oberhalb von 15 Grad soll stets gesorgt sein. Dazu dient die Wärmepumpe, die mittels einer Flächenheizung wintertags für die Beheizung und sommertags für Kühle im Magazin sorgt. Dies ist wichtig, um die kostbaren Schätze fachgerecht lagern zu können. Hitze oder Kälte sowie eine zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit können die Kunstwerke nicht vertragen.

Bislang waren die Gemälde in der bisherigen Heimstatt der Aktion-Kunst-Stiftung im ehemaligen Gebäude der Hochschule für Agrarwirtschaft am Windmühlenweg untergebracht, die Kirchner 2004 bezogen hatte. Dort war es recht beengt, jetzt konnten die Räume in der Buddemühle den Anforderungen entsprechend von Grund auf neu gestaltet werden.

So gibt es ein opulentes Regalsystem mit 25 Schubfächern und insgesamt 250 Quadratmetern Hängefläche. „Es ist wichtig, die Gemälde hängend zu lagern“, erklärt Kirchner, dass ein horizontales Stapeln den Gemälden gar nicht gut bekäme. „Die Leinwände würden sonst auf den Holzkreuzen der Rahmen aufliegen.“ Auch können die Werke so besser präsentiert werden. In weiteren zehn Regalen im Magazin lagern weitere Kunstwerke.

Es werden noch zwei weitere Magazine im oberen Stockwerk eingerichtet. In einem Magazin werden Objekte und Skulpturen aufbewahrt, in einem weiteren Papierarbeiten wie Aquarelle und Zeichnungen. Beim Magazin für Skulpturen wird die Luftfeuchtigkeit sogar auf 35 bis 40 Prozent abgesenkt, damit die Arbeiten keinen langfristigen Schaden nehmen.

Klaus-Peter Kirchner hofft, dass die Arbeiten zügig voranschreiten. Es werden Ateliers für die Künstler mit Beeinträchtigungen geschaffen, des Weiteren Ausstellungsräume im Ober- und im Erdgeschoss. Hier soll es einst neben Ausstellungen auch Konzerte geben. Bis zum Herbst soll das Projekt so weit gediehen sein, dass eine Eröffnungsveranstaltung über die Bühne gehen kann.

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