Bei den Stammkunden sorgte in den vergangenen Wochen die Kunde von der Schließung für Entsetzen. Schließlich hatten sie von nah und fern einen festen Anlaufpunkt, vor allem mit dem Fahrrad kreuzten viele Ausflügler von außerhalb hier auf. Sie schätzten die Köstlichkeiten der sogenannten Frikadellenmanufaktur und auch die leckeren Waffeln. „Aus vielen Gästen sind Freunde geworden“, so die scheidende Wirtin, die sich in privater Runde noch von diesen Stammkunden verabschieden wird.
Auch den Mitarbeitern fällt der Abschied nicht leicht, wie den Worten von Kirsten Ewers zu entnehmen ist, die sie in den sozialen Medien geteilt hat: „12 Jahre mit der allerbesten, liebenswertesten und menschlichsten Chefin Maritta; 12 Jahre, in denen ich sooo viele nette, tolle, liebenswürdige und großzügige Menschen kennengelernt habe; 12 Jahre, in denen ich gefühlt Trilliarden Hausmacherplatten serviert, fünf Millionen Kartoffelsalate rausgebracht und unendlich viele Fässer Bier gewechselt habe. Mein Herz ist gebrochen, aber ich kann die Entscheidung nachvollziehen.“
Wenn an diesem Donnerstag das letzte Pils gezapft ist, bleibt Maritta Werry, die die Gaststätte vor 18 Jahren von ihren Eltern Anneliese und Karl übernommen hatte, die Hoffnung, dass mit ihrem Abschied die rund 200 Jahre währende Tradition in Borgeln nicht zu Ende ist. Wenn sich ein Käufer für das aus dem 18. Jahrhundert stammende und daher sanierungsbedürftige Gebäude findet, wäre es wünschenswert, wenn dort weiterhin ein gastronomischer Betrieb angesiedelt wäre.
Doch letztlich ist Maritta Werry eines wichtig: „Hauptsache, das Haus bleibt stehen!“ Und wenn, wie in Nateln bei „Pistolen-Willi“, ein Wohnhaus daraus würde…