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Brandschutzbedarfsplan mit neuer Priosisierung

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Von: Dirk Wilms

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Löschgruppenführer Andreas Scholz zeigt, wie eng es im Feuerwehrgerätehaus Schwefe ist.
Löschgruppenführer Andreas Scholz zeigt, wie eng es im Feuerwehrgerätehaus Schwefe ist. © Wilms, Dirk

„Alle müssen sich irgendwie bewegen“, forderte Bürgermeister Camillo Garzen, als es am Donnerstagabend in der letzten Ratssitzung des Jahres um den Brandschutzbedarfsplan in der Gemeinde Welver ging. Die CDU hatte in Person von Fraktionschef Michael Schulte zuvor den Kompromiss aufgekündigt, der erst wenige Monate alt war. Damals hatten sich Feuerwehr, Verwaltung und Politik darauf verständigt, den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses am Soestweg in Schwefe zu platzieren.

Welver - Dieser Plan ist jedoch nicht realisierbar, da der Kreis nicht zustimmt, liegt doch das Gelände im Vogelschutzgebiet. Jetzt gelte es, eine Alternative zu finden. Denn der Handlungsbedarf in Schwefe ist dringend, wie es sich letztlich auch im mit der Mehrheit von SPD, Grünen, Welver 21 und FDP verabschiedeten Brandschutzbedarfsplan widerspiegelt. Denn laut Detlev Westphal von der Gemeindeverwaltung wurde ein Zusatz in den Text aufgenommen, wonach Schwefe nach vorn rücken kann, wenn denn, an welcher Stelle auch immer, Baurecht für die Feuerwehr in dem Ortsteil geschaffen werden kann.

Schwefe liegt ganz hinten

Aktuell aber liegt Schwefe ganz hinten, da es der einzige Standort ist, wo es eben noch keine Fläche für einen Neubau gibt. Vor Schwefe rangieren die beiden kurz vor Baubeginn stehenden Vorhaben in Vellinghausen und Scheidingen, das von der Ratsmehrheit auf Rang drei nach vorn gerückte Gerätehaus in Welver sowie die Projekte in Berwicke, Borgeln und Klotingen.

Die CDU hätte Schwefe gern in der Prioritätenliste auf Platz drei nach vorn geschoben, Welver dafür ganz ans Ende. Fraktionschef Schulte verwies auf die Analyse der Unfallkasse, sprach von einer Gefährdung für die Feuerwehrleute. „Sie können in Schwefe durch eine Fahrzeugbewegung in dem engen Gerätehaus verletzt werden“, mahnte Schulte an. Tim-Fabian Römer, BG-Fraktionschef und Schwefer Ortsvorsteher, legte nach: „Das ist eine Farce gegenüber der Feuerwehr. Wir drehen uns im Kreis. In Schwefe ist nichts passiert. Das ist der Unfallkasse gegenüber nicht zu rechtfertigen. Wir steuern sehenden Auges in eine Gefahrensituation.“

Monika Korn von der FDP warf ihrem CDU-Kollegen Scheinheiligkeit vor, sei doch auch der Feuerwehr klar gewesen, dass der Neubau in Schwefe fünf Jahre und länger auf sich warten lassen kann, wenn der einhellig gefundene Kompromiss am Soestweg verfolgt werde.

Kay Philipper von Welver 21 wandte ein, dass alle Gerätehäuser wichtig seien. Der CDU-Vorstoß, Welver nach hinten zu schieben, diene nur dem Zweck, alle Vorhaben im Zentralort zu verhindern. „Wir müssen aber unsere Pflichtaufgaben erfüllen“, verwies auf den Zusammenhang von Feuerwehr und Offener Ganztagsschule, die nicht nebeneinander am Finkenweg bleiben können.

Udo Stehling von der SPD und Cornelia Plaßmann von den Grünen betonten, dass das nun vorliegende Konzept angepasst werden könnte. „Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, gemeinsam mit der Feuerwehr das Problem in Schwefe zu lösen“, so Stehling.

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