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CDU-Agrarier sehen Flächennutzung als Problem

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Von: Dirk Wilms

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Georg Busemann (rechts), Vorsitzender des CDU-Agrarausschusses im Kreis Soest, bedankte sich bei Biana Winkelmann aus Rahden für ihr Kommen, links Hans-Josef Thies, MdB aus dem Lippetal. Der heimische Landtagsabgeordnete Heinrich Frieling, auf dem Plakat im Hintergrund, konnte krankheitsbedingt an der Veranstaltung nicht teilnehmen.
Georg Busemann (rechts), Vorsitzender des CDU-Agrarausschusses im Kreis Soest, bedankte sich bei Biana Winkelmann aus Rahden für ihr Kommen, links Hans-Josef Thies, MdB aus dem Lippetal. Der heimische Landtagsabgeordnete Heinrich Frieling, auf dem Plakat im Hintergrund, konnte krankheitsbedingt an der Veranstaltung nicht teilnehmen. © Wilms, Dirk

Die Landwirte in der Partei haben sich zum Austausch getroffen. Gerade das Thema Flächennutzung bewegt die Mitglieder aktuell.

Recklingsen – Es war ein überschaubarer Kreis, der sich in Osthoffs Deele in Recklingsen zusammenfand.

Das gute Dutzend der im Agrarausschuss der CDU organisierten Landwirte – insgesamt hat dieses Gremium 414 Mitglieder – ließ aber einen Einblick in das Seelenleben einer Partei zu, die in Berlin seit gut fünf Monaten die harten Oppositionsbänke drücken muss und nun darum bangt, dass ihr am 15. Mai in Düsseldorf ein ähnliches Schicksal widerfährt.

Bundestagsabgeordneter: „Not kennt kein Gebot“

Dabei musste Bianca Winkelmann, Agrarexpertin der CDU-Landtagsfraktion, nicht viel Überzeugungsarbeit leisten mit ihren Argumenten für ein Moratorium in Sachen Gülleverordnung und Flächenstilllegung.

Da waren sich die Landwirte aus dem Kreis Soest einig. Die im nördlichsten Dorf von Nordrhein-Westfalen, Preußisch Ströhen, einem Stadtteil von Rahden, beheimatete Politikerin erfuhr Unterstützung durch den CDU-Bundestagsabgeordneten Hans-Jürgen Thies, der in Anbetracht des Ukraine-Kriegs und der daraus resultierenden Nahrungsmittelverknappung ein Aussetzen der angesprochenen Maßnahmen um ein Jahr forderte.

So führte gerade das Flächenproblem an dem Abend in dem Welveraner Ortsteil neben vielen anderen Themen – Stichwort Rücktritt von Ministerin Heinen-Esser – zu einer intensiven Diskussion.

„Wir stehen zu unseren Beschlüssen, wollen auch nicht zurück zu den Rezepten der 70er-Jahre. Doch die Not kennt kein Gebot“, brachte Hans-Jürgen Thies seine Sicht auf einen Nenner.

Hubert Schnieder, Welveraner Vertreter im Agrarausschuss, machte seinen Unmut deutlich über die geplante Stilllegung von vier Prozent der Anbauflächen.

Mehr Sanierungen anstatt ständige Neubauten

Selbst wenn der Verzicht darauf nur einen kleinen Beitrag dazu leisten könnte, die Nahrungsmittelknappheit zu lindern, müsse dieser Weg gegangen werden, waren sich die Teilnehmer einig.

Das Flächenproblem wird laut MdB Thies zudem durch einen Ausbau von Photovoltaik auf Ackerflächen vergrößert.

Schnieder ergänzte, dass man sich generell Gedanken machen müsse über den Flächenfraß, führte als Beispiele den Autobahn-Neubau bei Hilbeck und riesige Baugebiete wie im Soester Norden an.

„Das kann doch nicht sein, wenn sich gleichzeitig die Bauern schwer tun, überhaupt noch zusätzliche Flächen zu bekommen.“

So appellierte der Welveraner, lange Zeit auch Abgeordneter im Kreistag, statt auf viele Neubauten auf Sanierung von leer stehenden Häusern zu setzen.

„Auch bei uns in Welver gibt es Leerstände. Das kann nicht mehr wahr sein“, machte er aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Denn die Häuser sind nicht einmal in einem schlechten Zustand.“

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