Garzen will Sondersitzung bis Ende Januar

Die Entscheidung zum angestrebten Bürgerbegehren zur Umgestaltung des Marktplatzes soll zeitnah fallen. Das fordert Bürgermeister Camillo Garzen: „Wenn es nach mir geht, kann der Rat in der vierten Januarwoche entscheiden“.
Welver – „Wir dürfen keine Zeit verlieren!“ Bürgermeister Camillo Garzen will alsbald eine Entscheidung über den zweiten Antrag der Bürgerinitiative zum angestrebten Bürgerbegehren. Noch in diesem Monat soll eine Sondersitzung des Rates terminiert werden. Derzeit liegt der Antrag bei den Juristen, die die Gemeinde nach Einreichung des Antrags wieder mit ins Boot genommen hat. „Jetzt warten wir auf die Rückkopplung“, so Garzen zu Jahresbeginn. „Wenn es nach mir geht, kann der Rat in der vierten Januarwoche entscheiden“, will er das Thema nicht auf die lange Bank schieben.
Die Bürger sollen sehen, dass jetzt was passiert.
Bürgerinitiative zur Umgestaltung des Marktplatzes: „Wenn es nach mir geht, kann der Rat in der vierten Januarwoche entscheiden“
In der dritten Januarwoche wird es kaum gehen. Denn dann stehen schon Sitzungen verschiedener Gremien der Welveraner Politik im Terminkalender. Nach dem Bau- und Feuerwehrausschuss am Dienstag, 17. Januar, und dem Ausschuss für Ehrenamt, Kultur, Bildung, Sport, Soziales und Generation am Mittwoch, 18. Januar, tagt am Donnerstag, 19. Januar, der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Planung, Natur und Klimaschutz. Hier steht die Tagesordnung zwar noch nicht fest. Zu erwarten ist gleichwohl, dass hier wegweisende Weichenstellungen vorgenommen werden. So soll Bürgermeister Garzen zufolge Bauamtsleiterin Katrin Hofma eine langfristige Planung vorstellen, wie die vielfältigen Großprojekte in der Gemeinde in den nächsten Jahren bis etwa 2030 zeitlich umgesetzt werden könnten.
Bürgerinitiative zur Umgestaltung des Marktplatzes: Start im Frühsommer 2023 geplant
„Es geht nicht darum, einen Plan für ein Jahr vorzustellen. Wir müssen in Welver so viel umsetzen, dass aufgezeigt werden soll, wo wir anfangen“, verweist Garzen auch auf einige Zwänge. So schreibt das Land vor, dass bis zum Sommer 2026 allen Grundschülern ein Platz in einer Offenen Ganztagsschule angeboten werden muss. „Wir müssen uns auch im Klaren sein, dass nicht alles auf einmal geht. Wir brauchen das Personal und das Geld und schließlich auch die Firmen, die es umsetzen sollen“, unterstreicht der Bürgermeister. Sichtbar werden sollen die ersten Schritte im Rahmen der Umgestaltung des Marktplatzes. Hier ist für den Frühsommer der Startschuss geplant. Dabei geht es nicht nur um neues Pflaster. Vielmehr sitze die Gemeinde mit den Versorgern von Wasser und Strom an einem Tisch, um eine abgestimmte Vorgehensweise zu organisieren.
Bürgerinitiative zur Umgestaltung des Marktplatzes: „Die Bürger sollen sehen, dass jetzt was passiert“
So müssen die alten Kanäle im Untergrund überprüft werden. Unlängst zeigte sich beim Rohrbruch unter dem „Knierim-Hügel“, dass in dieser Sache auch an anderen Stellen Handlungsbedarf bestehen könnte. Auch sollen Leerrohre für Breitbandkabel verlegt werden. Das soll vor der neuen Pflasterung geschehen, ist die Reihenfolge an der anstehenden Arbeiten vorgezeichnet. „Die Bürger sollen sehen, dass jetzt was passiert“, wird es Garzen zufolge Zeit, dass die Zeit der Planung am Schreibtisch von der Zeit der praktischen Umsetzung der Maßnahmen abgelöst wird. In der Politik muss jetzt der Deckel drauf gemacht werden, was die Gestaltung mit Sitzmöbeln, Anpflanzungen usw. angeht.
Weitere Projekte
Ebenso zeitnah ist damit zu rechnen, dass Fakten geschaffen werden auf dem Raiffeisen-Gelände. Dort soll im ersten Quartal der alte Turm der Genossenschaft fallen. Dann soll das Gelände freigeräumt werden, damit die MD-Projekt-GmbH mit der Umsetzung ihres Vorhabens beginnen kann. Ob und wann nebenan auf dem Gelände hinter „Bärbels Imbiss“ mit der Verwirklichung des behördlich abgesegneten Vorhabens einer Seniorenwohnanlage begonnen wird, steht angesichts der ungewissen Lage im Bausektor in den Sternen. Beratungsbedarf seitens der Politik besteht hingegen noch bezüglich der Zukunft des sogenannten Filterstücks. Bis September gilt die Veränderungssperre. Vorher muss Klarheit herrschen, was auf dem Grundstück am Nordende der Straße Am Markt geschehen soll.
Längst in Arbeit, und das überaus zeitaufwendig, ist die Umsetzung des Abwasserbeseitigungskonzepts, besser und griffiger bekannt als ABK. Mit Michael Peters kümmert sich ein Mitarbeiter im Rathaus ausschließlich um dieses Millionen-Projekt in Einecke, Klotingen, Berwicke und Stocklarn. In Bezug auf ein weiteres Vorhaben geht Bürgermeister Garzen davon aus, dass die Verwaltung in der Sitzung des GPNK am 19. Januar sprachfähig ist. Dabei geht es um die mit großer Mehrheit beschlossene Schaffung eines Gewerbegebietes am Ostbusch. Zu diesem Termin könnte es auch Neuigkeiten zur Umgestaltung des Bahnhaltepunktes geben. Im Herbst war die Rede davon, dass die Bahn das Projekt später umsetzen will als bislang geplant, also nach 2025.