Gegen Unterstellungen dieser Art verwahren sich die Initiatoren auf das Schärfste. „Ich will mit der braunen Brut nichts zu tun haben“, weist Stephan Sauermann jegliche Vergleiche mit Rechtsradikalen von sich. Und Bernd Nickel ergänzt: „Kai Ackermann hat ukrainische Flüchtlinge bei sich aufgenommen. Er wäre nicht hier, wenn wir Faschisten wären“, verweist er auf das soziale Engagement seines Mitstreiters.
Vielmehr geht es der Bürgerinitiative darum, die Nachteile beispielsweise des Schulstandorts am Finkenweg aufzuzeigen. „Wenn die Schule dort bleibt, ist Inklusion kaum möglich mit den vielen Treppen und ohne Aufzüge“, führt Nickel aus. So sei die Schule am jetzigen Standort bei einer Sanierung nur auf zehn Jahre ausgelegt. Eine Verlagerung an die jetzige Hauptschule aber biete eine Perspektive von 50 Jahren. Außerdem sei dort die Sanierung möglich, ohne den Schulbetrieb zu beeinträchtigen, wie es am Finkenweg der Fall wäre.
Um die Beschlüsse der Ratsmehrheit zu kippen, braucht die Initiative an die tausend Unterschriften für das Bürgerbegehren, will damit möglichst bald starten. „Wir vermuten, dass man das im Rathaus schleifen lässt bis zur nächsten Ratssitzung Ende September“, wird in den Reihen der BI befürchtet, dass ihr Antrag ausgesessen werden soll. Dann hätte sich das Vorhaben vielleicht erledigt. „Wir rücken aber nicht ab von unserem Bürgerbegehren“, macht Jörg Smiljan klar. „Wir wollen, dass die Beschlüsse vom 23. Juni noch einmal überdacht werden“, fordert die BI.
Für Montag, 5. September, hat die Bürgerinitiative einen Gesprächstermin mit Bürgermeister Camillo Garzen vereinbart. Dabei wollen sie auch auf die Finanzen zu sprechen kommen. „Die Kostenschätzungen für die vielen Maßnahmen wie Schule, Lehrschwimmbecken, Feuerwehr usw. sind von 2019“, fragen sich die Initiatoren, ob die Zahlen angepasst werden. „Die Kosten sind doch seither explodiert“, verweisen sie auf die allgemeine Lage. Auch mit den Grünen wollen sich die BIler treffen. Die Fraktion hatte auf den Offenen Brief geantwortet, den die Bürgerinitiative nach dem Interview mit Bürgermeister Camillo Garzen in der WUMS über Facebook verbreitet hatte. „Wir wollen den latenten Vorwürfen begegnen, die uns aus dieser Richtung weiterhin gemacht werden. Wir haben niemanden bedroht.“