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Was es mit den blauen Punkten an den Bäumen im Buchenwald auf sich hat

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Von: Josef Holthoff

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Blaue Markierungen sind seit einiger Zeit an den Bäumen im Buchenwald zu sehen.
Blaue Markierungen sind seit einiger Zeit an den Bäumen im Buchenwald zu sehen. Revierförster Allan Mitchell (rechts) und Bauhofleiter Hans Wilms (links) haben die Punkte an den Bäumen angebracht, die aufgrund der Besiedlung mit Graureihern nicht gefällt werden dürfen. © Holthoff, Joe

Spaziergänger, die von der Gaststätte Zum Buchenwald in den Wald wandern, wundern sich seit einigen Wochen über blaue Punkte als Markierungen an verschiedenen Bäumen. Gerade die hohen Buchen sind so gekennzeichnet. Revierförster und Bauhofleiter erläutern Maßnahmen die Maßnahmen im Buchenwald.

Welver – Ein Blick nach oben klärt die Sachlage auf: Eine Graureiherkolonie hat dort zahlreiche Nester gebaut, der lebhafte Umgangston der Reiher ist bei den Anwohnern Tag und Nacht zu hören.

Graureiher sind Lebensraumgeneralisten, die wenig Ansprüche an ihr Lebensumfeld benötigen. Bei Teichbesitzern, die Fische darin halten, ist der Vogel nicht sehr beliebt, da die Fische zum Nahrungsspektrum des Reihers zählen.

Jetzt hat der Bauhof der Gemeinde Welver, die Eigentümerin des Waldstücks ist, wegen der bestehenden Verkehrssicherungspflicht beschlossen, einige Bäume in diesem Bereich zu fällen, um den Wald vital zu erhalten.

Manche Bäume haben gleich zwei Nester

Revierförster Allan Mitchell hat daher alle Bäume mit einem blauen Punkt markiert, in dem ein oder mehrere Nester in den Baumwipfeln zu erkennen sind. Einige Bäume sind von den Vögeln sogar mit zwei und mehr Nestern ausgestattet worden.

Aus der Vogelperspektive sind die Nester der Graureiherkolonie gut zu erkennen.
Aus der Vogelperspektive sind die Nester der Graureiherkolonie gut zu erkennen. © Feuerwehr

Insgesamt hat der Revierförster vom Forstamt Soest-Sauerland-Rüthen 31 Bäume markiert, die bei der Durchforstung weder gefällt noch durch gefällte Bäume in Mitleidenschaft gezogen werden dürfen, da Graureiher einen Schutzstatus genießen.

„Horst- und Höhlenbäume dürfen nicht gefällt werden“, darauf weisen der Revierförster und der Bauhofleiter noch einmal hin. Wie viele der majestätischen Graureiher, die im Volksmund auch als Fischreiher bezeichnet werden, im Kreuzungsbereich Buchenstraße/Bahnhofstraße brüten, ist nicht bekannt.

Termin für Aufforstung steht noch nicht

Bauhofleiter Hans Wilms hat den Termin für die Aufforstung noch nicht festgelegt, „Im Herbst, nach der Brutsaison, dürfte dafür der richtige Termin sein, von März bis Ende Oktober ist eine Bewirtschaftung auch gar nicht zulässig“, erläutert er. Sammelscheine für Bürger wird es dort nicht geben, darauf weist Wilms schon einmal vorsorglich hin. Die Bäume werden von Fachfirmen gefällt und anschließend vermarktet.

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