Bestürzung in
der katholischen Gemeinde

Nach der Suspendierung ihres Pastors war die Gemeinde in Welver zunächst sprachlos. Jetzt haben sich Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand zu einer gemeinsamen Erklärung durchgerungen.
Welver - Die Staatsanwaltschaft in Arnsberg will die Prüfung im Falle des bisherigen Pastors der katholischen Kirchengemeinde in Welver rasch vorantreiben. Bislang ist noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob ein Ermittlungsverfahren eröffnet wird. Dies ist den Worten von Sprecher Thomas Poggel zu entnehmen. Seitens des Erzbistums Paderborn gab es keine näheren Erläuterungen zum Fall.
So verwies Sprecher Benjamin Krysmann darauf, dass auch keine Aussagen getroffen werden zu etwaigen Zusammenhängen zwischen der aktuellen Angelegenheit und dem Geschehen vor vier Jahren, als aus den Reihen der damals in Welver aktiven Pfarrer aus Indien Beschwerden über das Verhalten des Welveraner Pastors vorgebracht worden sind.
Das Schreiben im Wortlaut
Seitens der Kirchengemeinde in Welver äußerten sich jetzt der Pfarrgemeinderat und der Kirchenvorstand nach einer gemeinsamen Sitzung. In dem Schreiben heißt es: „Mit den Menschen in der Gemeinde Welver sind auch wir als Mitglieder des Pfarrgemeinderates und des Kirchenvorstandes der Pfarrei St. Maria Welver bestürzt über die Geschehnisse der letzten Tage, ausgelöst durch die Anschuldigungen gegen den Pastor.
Daher begrüßen wir die schnelle und konsequente Entscheidung der Diözese Paderborn, die Staatsanwaltschaft zu informieren und somit eine vorbehaltlose und objektive Klärung der Vorwürfe verhaltensbezogener Art zu gewährleisten.
Wir sind davon überzeugt, dass diese Transparenz notwendig ist, die Rechte aller Beteiligten zu wahren und den Sachverhalt aufzuklären.
Gerade wegen des großen medialen Interesses und der Betroffenheit bei den Gemeindemitgliedern sind wir der Meinung, dass es wichtig ist, die rechtliche Bewertung den staatlichen Organen zu überlassen, in die wir unser Vertrauen setzen.
Um dem sensiblen Thema von sexuellen und anderen Grenzverletzungen gerecht zu werden, wollen wir uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass durch konsequente Anwendung der Präventions- und Schutzkonzepte in unserer Pfarrei möglichen Fällen vorgebeugt wird.“