Diese Möglichkeit gibt es aber schon seit längerer Zeit nicht mehr: Seit festgestellt wurde, dass die Brücke über das zumeist trocken gefallene Gewässer neben dem Salzbach arg in die Jahre gekommen ist und keinesfalls mehr den Lasten durch Autos oder gar Traktoren mit schweren Anhängern standhalten kann, versperren dicke Poller den Weg für Vierräder.
Dem ein oder anderen Auto- oder Treckerfahrer ist dies ein Dorn im Auge. Immer wieder wurde die Sanierung der Brücke angemahnt.
Diesem Vorhaben stellt sich nun Manfred Berns-Müller entgegen. Der frühere CDU-Kommunalpolitiker hat einen Antrag an die Gemeinde Welver gestellt, eine Erneuerung der Brücke nicht auszuführen. „Ein Neubau der Brücke wäre nur sinnvoll, wenn sie für den Autoverkehr benötigt würde. Da das nicht der Fall ist, bedeutet der Neubau der Brücke eine Steuerverschwendung im hohen fünfstelligen Bereich“, schreibt der Meyericher.
Er erläutert, dass für die Autos die Strecke von Illingen nach Welver über den Salzbachweg keineswegs eine Verkürzung der Entfernung mit sich bringen würde.
Über das Osterfeld, die Kortemühle und die Luisenstraße sind es ihm zufolge ebenso dreieinhalb Kilometer wie über den Salzbachweg, das Mühlenfeld und die Werler Straße. Eine Abkürzung dieser Route über die Liethe ist nicht möglich, da die Zuwegung zur Liethe vom Mühlenfeld aus gesperrt ist. Sinnvollerweise, wie Berns-Müller hinzufügt mit der Bemerkung, dass die Bahnunterführung an der Liethe verkehrstechnisch als Fehlkonstruktion der Bundesbahn anzusehen sei.
Für Radfahrer und Spaziergänger ist der für Autos gesperrte Salzbachweg sowie das Mühlenfeld hingegen gut nutzbar. Wie Berns-Müller betont, ist es sogar eine beliebte Strecke: „Das könnte auch so bleiben.“ In der Tat ist gerade der Abschnitt am renaturierten Salzbach an Sommertagen stark frequentiert von Freizeitradlern und Wanderern. Ganz abgesehen von den Illingern, die mit ihrem Fahrrad zum Einkaufen nach Welver fahren können, ohne auf einem weiten Teil der Strecke von Autos bedrängt zu werden.
Illingens Ortsvorsteher Helmut Peters hat im Dorf von einer geteilten Meinung gehört: „Viele Leute sagen, dass der Weg nicht wieder befahrbar sein sollte. Die Landwirte aber sprechen von großen Umwegen, die sie durch die Sperrung fahren müssen. Ich selber bin zwiegespalten.“
Letztlich aber spricht sich der SPD-Mann für eine Öffnung aus. Ausschlaggebend für ihn: „Ich weiß von mehreren Fällen, wo der Notarzt vor der gesperrten Brücke stand und durch den Umweg einige Minuten verloren hat.“
Peters schlägt vor, nach dem Bau eines Damms den Salzbachweg nur für den landwirtschaftlichen Verkehr freizugeben. Dann würden Radfahrer und Spaziergänger nicht Gefahr laufen, dass ihnen Autos in die Quere kommen. „Ich werde mit dem Bürgermeister darüber sprechen“, kündigt er eine entsprechende Initiative an.