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Angler sanieren die Fischerhütte am Postweg

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Von: Dirk Wilms

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Die Sportfischer nutzen jetzt jede freie Minute, um die alte Fischerhütte am Postweg in Vellinghausen in ein schmuckes Vereinsheim zu verwandeln.
Die Sportfischer nutzen jetzt jede freie Minute, um die alte Fischerhütte am Postweg in Vellinghausen in ein schmuckes Vereinsheim zu verwandeln. © Dirk Wilms

Fleißige Handwerker sind in diesen Wochen an der nördlichen Grenze der Gemeinde Welver zu beobachten. Die Sportfischer aus Lippborg schwingen den Hammer, betätigen die Zange und hantieren mit dem Schraubendreher. Sie sind im Einsatz am Postweg in Vellinghausen, um die alte Fischerhütte in ein schmuckes Vereinsheim zu verwandeln. Wenn es optimal läuft, könnte sich das aus der Nachkriegszeit stammende Gebäude bis zum Herbst in Hochglanz präsentieren, hofft Werner Barnhusen. Der Soester steht seit rund drei Jahrzehnten an der Spitze der Sportfischer in Lippborg, die mit ihren rund 830 Mitgliedern kreisweit und darüber hinaus bestens aufgestellt sind.

Vellinghausen - Sie haben sich vor zweieinhalb Jahren die Fischerhütte gesichert, von der aus der einstige Inhaber der Fischereirechte am Altarm der Lippe die Gewässer im Grenzbereich zwischen den damaligen Gemeinden Vellinghausen und Heintrop-Büninghausen bewirtschaftete. In den 70er-Jahren war das Häuschen am Postweg verkauft worden; eine Familie aus Herne baute es zu einem Feriendomizil um; es wurde auf immerhin 78 Quadratmeter erweitert.

Im Laufe der Jahrzehnte konnten die Besitzer es aber immer seltener nutzen, es kam schon einmal zu einem Gespräch mit den Sportfischern, die sich zum Angeln schon auf dem Areal getroffen hatten, um auf die reichlich vorhandenen Hechte, Karpfen, Schleien und Rotaugen zu gehen. Zu einem Vertragsabschluss kam aber nie.

In den vergangenen zwölf Jahren war das Häuschen mehr und mehr dem Verfall preisgegeben. Vor zweieinhalb Jahren aber wurden sich die Sportfischer mit den Erben des Vorbesitzers doch einig, erwarben das gesamte 4800 Quadratmeter große Areal, das von der Gemeindegrenze an der Beobachtungshütte bis zu dem Häuschen reicht. Ihr Vorhaben einer grundlegenden Sanierung wurde durch Corona allerdings ausgebremst.

Jetzt aber sind sie voller Tatendrang, sind emsig dabei, das baufällige Dach ebenso zu entsorgen wie die alten Fenster. Auch die zum Teil noch hölzernen Seitenwände, die wenig fachmännisch zugemauert worden waren, werden entfernt. „Bis auf die Außenwände bleibt wenig stehen“, leisten die Sportfischer ihrem Vorsitzenden zufolge ganze Arbeit.

So werden nach und nach neue Innenwände gezogen, das Dach neu gedeckt, neue Fenster eingebaut. Wenn das alles erledigt ist, geht es an den Innenausbau, bei dem sie immerhin auf den vorhandenen Stromanschluss setzen können, während das Wasser einem Bohrloch entnommen wird. Geht es nach Frank Röggener, der sich als Gewässerwart federführend um den Bau kümmert, soll auch das noch im Laufe dieses Jahres angepackt werden.

Schließlich wollen sich die Sportfischer noch des Außenbereichs annehmen, wo links eine Terrasse zum Verweilen einladen soll. Im Laufe des Jahres 2023 dürfte das alte Fischerhaus dann für Treffen des Vorstands und der Jugendgruppe dienen. „Hier kann auch die Ausbildung stattfinden“, sind Barnhusen, Röggener und ihre Mitstreiter heilfroh, dass sie ein Domizil gefunden haben, das abseits vom Durchgangsverkehr liegt.

In der Tat ist der Postweg hier eine Sackgasse, wird die Durchfahrt in Richtung Büninghausen doch durch eine Schranke nahe der Beobachtungshütte versperrt. Allenfalls Radfahrer sind regelmäßig auf der hier verlaufenden Römer-Lippe-Route unterwegs.

Sie erfreuen sich der vielfach unberührten Natur, mit der auch die Sportfischer im Einklang leben. Von dem 4800 Quadratmeter großen Gelände wird gut die Hälfte der Natur überlassen. „Das geschieht im Einklang mit der ABU“, haben die Sportfischer einen guten Draht zu den Naturschützern.

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