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Alternativen für die Feuerwehr Welver

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Von: Dirk Wilms

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Eine Alternative für den Feuerwehr-Standort in Welver wäre an der Buchenstraße, schräg gegenüber vom Autohaus Gretenkort.
Eine Alternative für den Feuerwehr-Standort in Welver wäre an der Buchenstraße, schräg gegenüber vom Autohaus Gretenkort. © Dirk Wilms

Der Standort für einen Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Welver schlägt hohe Wellen. Viele Bürger der Gemeinde beteiligen sich an der Diskussion, wo die Blaukittel demnächst ihre Heimstatt im Zentralort der Niederbörde bekommen sollen. So stellte Diplom-Ingenieur Dino Lilge bei der jüngsten Sondersitzung dreier Ausschüsse der Welveraner Politik die Alternativen vor, wohin die Feuerwehr vom jetzigen Gerätehaus am Finkenweg verlagert werden könnte.

Welver - Eine Möglichkeit wäre demnach ein Grundstück an der Gabelung von Recklingser Straße und Harbruch östlich von Kirchwelver in Richtung Loh. 5000 Quadratmeter groß wäre hier ein Grundstück direkt neben jenem Areal, auf dem vor einem Jahr seitens der Gemeinde nach einer Spendenaktion etliche Obstbäume angepflanzt worden waren.

Architekt Lilge stellte allerdings schon in der Sitzung die Frage, ob bei einem solchen Standort weit außerhalb des Zentralortes überhaupt noch die Anfahrtszeiten für die Feuerwehrleute zum Gerätehaus und die Anfahrtszeiten der Feuerwehrfahrzeuge zu den Einsatzorten eingehalten werden könnten.

Als zweiten Standort nannte Lilge die Buchenstraße. Direkt am Ortsausgang könnte gegenüber dem Autohaus Gretenkort auf der östlichen Seite der L747 ein über 5700 Quadratmeter großes Gelände erworben werden. Eine Voranfrage beim Grundstücksbesitzer seitens der Gemeinde ist schon erfolgt, wie in der Sondersitzung zu vernehmen war.

Allerdings handelt es sich um ein lang gezogenes Grundstück, auf dem ein entsprechend lang gestrecktes Gebäude errichtet werden müsste. Die acht Stellplätze – sechs für die Feuerwehr, zwei für den Rettungsdienst – könnten nicht alle auf einer Seite entstehen; vielmehr müssten neben vier Ausfahrten zur Straße hin vier weitere Ausfahrten auf der südlichen Seite eingeplant werden. Die Parkplätze für die Privatwagen der Feuerwehrleute – 42 bis 52 an der Zahl - würden im hinteren Bereich des Areals angeordnet. „Eine Planung an dieser Stelle wäre möglich, aber nicht optimal“, so Lilge gegenüber der Politik.

Die dritte Variante, die auch von Feuerwehrchef Dirk Steinweg befürwortet wird, ist schließlich an der Ecke von Bahnhofstraße und Pferdekamp. Lilge weiß um die Debatte in Welver, die sich im Laufe der vergangenen Wochen entwickelt hat: „Ich lese ja auch die Beiträge in der Zeitung.“ So weiß er auch von der Planung aus dem Jahr 1995, als ein Regenrückhaltebecken an der Stelle in eine öffentliche Parkanlage integriert werden sollte. „Das wurde aber nie realisiert!“

Die Pläne sahen damals vor, bei Starkregenereignissen die möglichen Wassermassen zu bändigen. Das ließe sich dem Oelder Experten zufolge auch noch auf der Fläche realisieren, wenn ein Feuerwehrgerätehaus dort errichtet würde. 5200 Quadratmeter würden für die Feuerwehr benötigt, westlich davon bliebe ausreichend Raum für ein Regenrückhaltebecken, an anderen Bereichen für weitere Überflutungsflächen. Lilge stellte einen Plan in die öffentlich einsehbare Präsentation ein, der sogar einen Kinderspielplatz beinhaltet.

Das zweigeschossige Feuerwehrgerätehaus hätte eine Dimension von 42 mal 24 Meter Grundfläche mit acht Stellplätzen und Parkplätzen im rückwärtigen Bereich. Die Einfahrt für die Privatwagen der Feuerwehrleute würde direkt an der Kreuzung erfolgen, die Ausfahrt der Einsatzfahrzeuge gegenüber dem Gebäude der einstigen evangelischen Volksschule am Pferdekamp.

In der Debatte gab Andreas Braun von der CDU die städtebaulichen Aspekte zu bedenken, während von Kay Philipper von Welver 21 der Faktor Lärmemissionen angeführt wurde: „Ist es möglich, einen Wall zu errichten, um den Lärm abzuschirmen?“ Lilge betonte, dass dies sicher möglich wäre, aber: „Da dürfen wir nichts schönreden, da nützt auch ein Wall nichts!“ Allerdings sei zu berücksichtigen, dass auch der jetzige Standort mitten in einem Wohngebiet liege und dort subjektiv für viel Lärm sorge.

Bürgermeister Camillo Garzen betonte, dass bei der Standortwahl auf jeden Fall die Isochronen eingehalten werden, damit der ganze Zentralort zeitnah von den Einsatzkräften erreicht werden kann. Überschneidungen mit den Einsatzgebieten der von den Feuerwehrgerätehäusern Dinker und Berwicke aus agierenden Kräften müssten vermieden werden.

Die Kosten für Neubauten sind mit etwa 3,8 Millionen Euro an allen Standorten in etwa gleich; allerdings käme am Harbruch und an der Buchenstraße noch der Grunderwerb dazu, der in den von Lilge vorlegten Zahlen noch nicht enthalten war.

Die Sanierung und Erweiterung des jetzigen Feuerwehrgerätehaus am Finkenweg würde mit 1,8 Millionen Euro nicht einmal die Hälfte kosten, wäre allerdings auch nicht mit einem Verbleib der Grundschule und OGS an diesem Standort vereinbar.

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