Werner Humbeck als Schulleiter des Gymnasiums verabschiedet

Warstein - „Sieh vorwärts, Werner, und nicht hinter dich!“ Mit einem Zitat aus Schillers Wilhelm Tell setzte Werner Humbeck „innerlich tief bewegt“ den Schlusspunkt unter eine fast zweieinhalbstündige, emotionale Feier im Forum des Gymnasiums. Nach 18 Jahren als Schulleiter wechselte der 65-Jährige gestern zum Halbjahrsende in den Ruhestand – begleitet von Dankesreden, Lobeshymnen und der formellen Urkunden-Übergabe durch Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt.
„Mit einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit und Zufriedenheit“ blickte Werner Humbeck zurück. „Ich habe es gut angetroffen im Berufs- wie auch im Privatleben“, erklärte er emotional sehr bewegt. Und so bezog er auch ausdrücklich seine beiden Töchter Charlotte und Anna sowie seine Ehefrau Beate mit ein: „Euch, meinen drei Frauen, habe ich besonders viel zu verdanken.“ Dank gab es auch für den „harmonischen Dreiklang“ mit Schülern, Eltern und Lehrerschaft. „Es hat mir Spaß gemacht, mit euch zu streiten und zu lachen“, wandte er sich an die Schüler. „Sie haben die Mitbestimmung im besten Sinne umgesetzt“, dankte er der engagierten Elternschar. Und die Kollegen bat er: „Macht es meinem Nachfolger so leicht, wie ihr es mir gemacht habt.“ Er habe sich, erklärte er mit Tränen-angereicherter Stimme, in Warstein sehr wohl gefühlt. Weitere Dankesworte galten der Stadt als Schulträger, der Bezirksregierung und Einzelpersonen: Seinem Stellvertreter Ulrich Ernst etwa, mit dem er auch viele persönliche Dinge ausgetauscht habe. Oder der „heimlichen Schulleitung“ bestehend aus den beiden Sekretärinnen und dem Hausmeister („vieles lief automatisch“). Und Dr. Ernst Grafe als „Stifter, Gönner und Freund“ für die Stiftung, die viele Dinge ermögliche. Er sei glücklich, in Warstein neue Freunde dazu gewonnen zu haben, daher werde er immer wieder gerne nach Warstein kommen.
Das von Werner Humbeck 1997 mitgebrachte Gänseblümchen nahm Uli Ernst als Symbol fürs Kollegium, berichtete über welke Blätter, neue Triebe, geknickte Blütenstengel, um am Ende aber zu resümieren, dass die Schule immer noch „eine Pflanze voller Lebenskraft“ sei. Und das sei den gärtnerischen Qualitäten des Schulleiters zu verdanken, der „mit viel Herz, Verständnis und Fürsorge“ sowie „einer unendlichen, beneidenswerten Geduld“ zu Werke gegangen sei und „die Schule entscheidend geprägt habe“. Dafür gelte Werner Humbeck „tiefer Dank und Respekt“.
Als Schülersprecher packten Zoe Simmance und Bastian Diskau-Kanzelista zusammen mit den Mini-Schülersprechern eine Reisetasche mit allerlei nützlichen Utensilien, überreichten ein Leinwand-Abschiedsfoto aller Schülerinnen und Schüler und dankten herzlich ausnahmsweise „per Du“: „Werner, halt die Ohren steif!“
Nach eingehender Analyse aus Sicht einer Verhaltenstherapeutin stellte Schulpflegschaftsvorsitzende Dr. Angelika Schelte „das Reifezeugnis für den Pensionsanwärter“ aus. „Hochachtung“ äußerte auch Bürgermeister Dr. Thomas Schöne für das umfangreiche Wirken aus Sicht des Schulträgers, erinnerte dabei an Eckpunkte wie die Bücherei „boogle“, die Förderung des kulturellen Lebens oder auch die Übermittagsangebote.
Neben den Lobes- und Dankesworten sowie Geschenken hatte das Kollegium eine besondere Überraschung parat: „Hinterm Wochenend’ geht’s weiter“, erklang es vielstimmig zum Abschied. Weitere musikalische Akzente setzten gestern das Blechbläser-Quartett, das Musikschul-Klavierduo Ionescu/ Baronowsky sowie die Jass-Combo mit „My Way“.