An den Kühlschränken sowie bei der Außenbeleuchtung wurden in den vergangenen Wochen auch schon Zeitschaltuhren installiert, um Strom zu sparen. „Wir hatten zuletzt echt ständig Techniker im Haus“, fügt er mit einem Lachen an: „Wir gucken immer, wie und was wir optimieren können.“
Weniger Kunden erwartet Korsch aufgrund der Öffnungszeiten-Anpassung allerdings nicht: „Die Leute werden dann eben eher einkaufen.“ Auch die Fleischerei Schäfermeier sowie die Bäckerei Lange, die im Combi-Markt Filialen haben, schließen eher – beide schon um 19 Uhr.
E-Center Dumke in Suttrop
Im E-Center Dumke in Suttrop sind die Öffnungszeiten die alten – noch. Inhaber Olav Dumke sagt, eine Anpassung sei „ein schwieriges Unterfangen“. Einen kollektiven Schritt, „einen Schritt zurück“, würde Dumke aber begrüßen: „Wenn es nach mir geht lieber gestern als morgen. Und es muss ja dann nicht gleich wie früher schon um 18 Uhr sein.“ Deshalb will auch er zeitnah die Marktöffnungszeiten anpassen. Wann und auf welche Zeit genau, darauf möchte er sich aber noch nicht festlegen.
Eine frühere Schließung würde durchaus Energie sparen, weil beispielsweise die Türen der Kühlregale ein paar Stunden weniger geöffnet würden: „Aber den Kohl macht das nicht fett, weil die Maschinen und das Kühlhaus sowieso an sieben Tagen in der Woche und 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr laufen.“ Aktuell hat das E-Center Dumke von Montag bis Samstag jeweils von 7 bis 21 Uhr geöffnet.
Der Bäcker Austerschmidt im E-Center schließt schon jetzt um 19 Uhr. Da sei aber nicht die Energiekrise, sondern der Personalmangel der Grund, so Dumke.
ALDI in Suttrop und Sichtigvor
Auch ALDI kündigt an, die Öffnungszeiten der Filialen zu kürzen. Und zwar von 21 beziehungsweise 22 Uhr auf 20 Uhr. „Mit den kürzeren Öffnungszeiten in der großen Mehrheit unserer Märkte wollen auch wir einen aktiven Beitrag zum Energiesparen leisten. Die Maßnahme startet am Dienstag, 1. November, und gilt zunächst für die Winterzeit 2022/2023“, erklärt Axel vom Schemm aus der ALDI-Pressestelle.
Die genauen Öffnungszeiten werden dann „prominent“ in den jeweiligen Märkten kommuniziert beziehungsweise ausgehangen, heißt es weiter: „Aufgrund der aktuellen Lage haben wir darüber hinaus Maßnahmen erarbeitet, die zur weiteren Reduzierung des Energieverbrauchs in unseren Märkten, Logistikzentren und Verwaltungen beitragen. Konkret kommen wir den Anforderungen der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen nach und haben zum Beispiel die Beleuchtungsdauer unserer Außen- beziehungsweise Werbebeleuchtung sowie die Temperaturregelung unserer Heizungsanlagen angepasst. Darüber hinaus haben wir eine ganze Reihe kleinerer und größerer Maßnahmen zur weiteren kurz- und langfristigen Energieeinsparung angestoßen. So verzichten wir etwa vorerst auf einige Beleuchtungselemente in unseren Backbereichen und Regalflächen und schalten die weitere Beleuchtung in Filialen und Logistikzentren überall dort ab, wo es die Verkehrssicherheit für unsere Kunden und Mitarbeiter nicht beeinträchtigt. Seit Oktober statten wir zudem mehr und mehr Kühlwandregale mit Türen aus, um die Energieeffizienz der Kühlmöbel zu erhöhen.“
Lidl in Suttrop und Sichtigvor
„Derzeit planen wir nicht, die Öffnungszeiten zu verkürzen. Unsere Filialen stehen unseren Kunden auch weiterhin während der gewohnten Öffnungszeiten zur Verfügung“, erklärt Michelle Mueller aus der Lidl-Pressestelle.
Aktuell arbeite man aber wohl daran, die Energiesparverordnung in und an den einzelnen Filialen, in der Logistik und an den Verwaltungsstandorten umzusetzen: „Sofern technisch bereits möglich, sind seit dem ersten September die beleuchteten Werbeschilder im Außenbereich an Lidl-Filialen für den in der Verordnung vorgesehen Zeitraum von 22 bis 16 Uhr des folgenden Tages abgeschaltet.“
An den übrigen Filialen würden zurzeit die entsprechenden Vorbereitungen für die Abschaltung der beleuchteten Logos getroffen. Viele Filialen würden zudem Wärmepumpen nutzen, die Beleuchtung laufe vielerorts schon mit LEDs.
Rewe in Belecke und Sichtigvor
Auf die Anfrage, ob man aufgrund der Energiekrise oder Personalschwierigkeiten die Öffnungszeiten anpassen wolle, antwortet Thomas Bonrath aus der Rewe-Pressestelle kurz und bündig: „Rewe plant grundsätzlich nicht, die Öffnungszeiten von Supermärkten aktuell zu verändern.“
Die Realität sieht dabei allerdings anders aus: Der Rewe-Markt Heiderich in Belecke schließt seit dem 4. Oktober um 20 Uhr. Ebenso der benachbarte Rewe-Getränkemarkt. Die Fleischerei Schäfermeier im Rewe-Markt schließt auch bereits um 19 Uhr. Das gilt aber nur für den Belecker Rewe. Jener in Sichtigvor bleibt bei seinen Öffnungszeiten von 7 bis 22 Uhr.
Netto in Warstein und Belecke
Aus der Netto-Pressestelle gab es keine Antwort auf die Anfrage nach verkürzten Öffnungszeiten aufgrund der Energiekrise.