Ende diesen Jahres werden die Verhandlungen mit der Pflegekasse aufgenommen, wo es um Pflegesätze etc. geht. Die Preissteigerungen würden dann auch rechtzeitig den Angehörigen mitgeteilt, erklärt Gröbblinghoff: „Es muss ja höher werden. Es geht da um die Energiekosten, aber auch um Nahrungsmittel. Wir müssen die Inflationsrate ja einfangen.“
Wie stark die Kosten steigen werden, das sei nicht vorauszusehen: „Das wäre jetzt auch Spekulation. Es ist ja auch nicht klar, wo die Pelletpreise hingehen.“
DRK-Seniorenzentrum „Henry Dunant“
Es seien viele Faktoren, die aktuell in die Preisdebatte einfließen, sagt Klaus Wohlmeiner, Geschäftsführer des DRK-Seniorenzentrums „Henry Dunant“ am Warsteiner Kahlenbergsweg. Die Energiekosten auf der einen Seite, wo es wiederum staatliche Entlastungen geben soll. Die Personalkosten auf der anderen Seite, wo es zum 1. September bereits Lohnanpassungen gab – „wobei wir schon vorher nach Tarif gezahlt haben. Aber wir haben ja auch geringfügig Beschäftigte“ – und Ergebnisse der Ver.di-Verhandlungen noch ausstehen: „Deshalb kann ich auch nicht sagen, wie die Kosten steigen werden. Aber es wird deutlich teurer im Vergleich zum vergangenen Jahr, das ist klar.“
Bewohner, die ihr Zimmer selber zahlen, hätten beispielsweise auch schon nachgefragt, seien sich dieser Entwicklung bewusst: „Die Angehörigen werden in den kommenden Wochen einen Brief erhalten, wir kalkulieren aktuell.“ Verhandlungen mit der Pflegekasse folgen zum Jahresende, die Anpassung der Kosten würde dann zum Jahreswechsel konkret. „Das bereitet uns alles Sorgen und wir machen das ja nicht gerne. Wir profitieren nicht, sondern geben die Kosten nur weiter“, sagt Wohlmeiner. Das Seniorenzentrum werde mit Gas geheizt, die Kosten seien um 300 Prozent gestiegen: „Aber wir können auf diesen Kosten ja nicht selber sitzen bleiben, es geht am Ende um Wirtschaftlichkeit.“ Auch das „Essen auf Rädern“-Angebot habe man im Jahresverlauf preislich schon anpassen müssen. Die gestiegenen Lebensmittelpreise seien da das Thema: „Und wir machen das nicht gerne, weil wir wissen, dass die Nutzer dieser Angebote häufig selber nicht viel übrig haben.“