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Wegen aktueller Energiekrise: Kirchen in Warstein werden nicht mehr angestrahlt

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Von: Alexander Lange

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Beispielsweise die Alte Kirche in Warstein wird nicht mehr angestrahlt.
Beispielsweise die Alte Kirche in Warstein wird nicht mehr angestrahlt. © Alexander Lange

Wegen der aktuellen Energiekrise werden die Kirchen und Kapellen im Pastoralen Raum Warstein nicht mehr angestrahlt. Gleichzeitig richtet die evangelische Gemeinde eine „Winterkirche“ ein und schließt ihre Martin-Luther-Kirche für drei Monate. Wie es mit weiteren Maßnahmen aussieht.

Warstein – Die ganze Welt dreht am Temperaturregler. Auch die Warsteiner Kirchengemeinden. Und nicht nur das. Auch Strom wird gespart. Der Pastoralverbund knipst in diesem Winter deshalb die Außenbeleuchtung von Kirchen und Kapellen aus.

Pastoraler Raum Warstein

„Dieses sind keine schönen Maßnahmen, aber nötig, um die momentane Krise zu bewältigen“, schreibt André Wessel, Verwaltungsleiter im Pastoralen Raum Warstein, in einer Mitteilung. Aber als katholische Kirchengemeinde wolle man eben auch zur Energieversorgungssicherheit beitragen. Kapellen und Kirchengebäude, wie beispielsweise die Alte Kirche, werden in der Dunkelheit nicht mehr angestrahlt: „Einige wurden über den Sommer gar nicht angestellt, andere werden jetzt kurzfristig abgestellt.“

Wie viele das sind, kann Wessel nicht genau sagen: „Einige sind aber auch über die Stadt angeschlossen, andere über die Gemeinde. Manche haben LED-Technik, manche eine ältere Technik.“ Deshalb sei auch nicht klar, wie viel Geld beziehungsweise Strom am Ende eingespart werden könne: „Aber ich glaube jede Watt-Zahl zählt.“

Auch die Heilig-Kreuz-Kirche in Belecke bleibt dunkel.
Auch die Heilig-Kreuz-Kirche in Belecke bleibt dunkel. © Alexander Lange

Wie und ob die zahlreichen Kirchengebäude in der kälteren Jahreszeit noch geheizt werden, stehe noch nicht endgültig fest, so Wessel weiter. Man warte noch auf eine diesbezügliche Empfehlung des Erzbistums: „Damit rechnen wir im September.“ Bei der jeweiligen Temperatur gehe es auch um Bausubstanz und Orgeln, die bei zu niedrigen Temperaturen in Mitleidenschaft gezogen werden würden.

Pfarrheime und Pfarrbüros werden schon jetzt auf maximal 19 Grad geheizt, Treppenhäuser und Flure lediglich auf Frostsicherung gestellt, so Wessel.

Evangelische Kirchengemeinde

Die evangelische Kirchengemeinde feierte in diesem Jahr 175-jähriges Jubiläum. Und im kommenden Jahr Premiere. Denn vom 1. Januar bis 31. März 2023 wird es eine „Winterkirche geben“, wie Pfarrer Uwe Müller mitteilt. Das bedeutet, dass die Martin-Luther-Kirche in den drei Monaten quasi in Winterschlaf fällt und die Gottesdienste im Philipp-Melanchthon-Haus stattfinden werden. Darauf habe man sich in einer gemeinsamen Sitzung am Dienstagabend mit dem Presbyterium verständigt, so Müller: „Die Kirche bleibt dann ganz geschlossen. Der Zeitraum passt aber ganz gut, weil Ostern so spät liegt, in anderen Jahren fiel Ostern ja auch schon einmal in den März.“

Die evangelische Martin-Luther-Kirche bleibt von Januar bis März 2023 geschlossen.
Die evangelische Martin-Luther-Kirche bleibt von Januar bis März 2023 geschlossen. © Alexander Lange

Und für die Gottesdienste am Weihnachtsfest hätte man sowieso heizen müssen, so Müller. Ein „gewisser Frostschutz“ sei natürlich gegeben, für die Orgel wären aber eher Temperaturschwankungen ein Problem, daher sieht Müller in der „Winterkirche“ keine Gefahr für die „Königin der Instrumente“. Weitere Sparmaßnahmen seien erst einmal nicht angedacht: „Unser Gemeindehaus ist energetisch sowieso sehr gut ausgerüstet, aber darin haben wir auch keine 25 Grad. Die Heizung steht auf Stufe 2, und die Gruppen werden auch gebeten, das nicht zu ändern.“

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