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Warum der Warsteiner Sedansteich aktuell nur noch einem Rinnsal gleicht

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Von: Alexander Lange

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Der Sedansteich im Arnsberger Wald. Regelmäßig wird er von Wanderern und Radfahrern passiert, doch viele wunderten sich über den niedrigen Wasserstand.
Der Sedansteich im Arnsberger Wald. Regelmäßig wird er von Wanderern und Radfahrern passiert, doch viele wunderten sich über den niedrigen Wasserstand. © Alexander Lange

Wanderer und Radfahrer im Arnsberger Wald wunderten sich in den vergangenen Tagen und Wochen. Der Sedansteich zwischen Warstein, Hirschberg und Stimm-Stamm gleicht einem Rinnsal. Der Hintergrund ist allerdings ein ernster.

Warstein – Radfahrer wie auch Wanderer passieren ihn regelmäßig, wenn sie im Arnsberger Wald zwischen Hirschberg, Warstein und Stimm-Stamm unterwegs sind: Den Sedansteich. Doch der gleicht momentan eher einem Rinnsal als einem stattlichen Teich. Doch fehlende Niederschläge sind nicht das Problem. Vielmehr wurde das Wasser absichtlich abgelassen.

Die Stadt Warstein, der Landesbetrieb Wald und Holz mit seiner Regionalniederlassung Soest-Sauerland in Rüthen sowie die Warsteiner Feuerwehr beziehungsweise die des Kreises arbeiten schon seit einigen Jahren gemeinsam an einem Wald- und Vegetationsbrandkonzept. Nicht zuletzt, weil Waldbrände in den vergangene Jahren durch lange Trockenheit und extreme Dürre zugenommen haben. Dabei rücken auch die Löschteiche mehr und mehr in den Fokus, aus denen schnell und zahlreich Löschwasser mit Tanklöschfahrzeugen oder sogar Hubschraubern entnommen werden kann. Sie bieten erste und schnelle Hilfe im Ernstfall.

Ablaufwerk des Teiches kaputt

Und ein wichtiger Löschteich für das Warsteiner Waldgebiet ist eben der Sedansteich, erklären Christoph Lörcks, zuständiger Revierleiter von Wald und Holz, und Andreas Ernst, der sich beim Landesbetrieb um rechtliche Grundsatzfragen kümmert. „Der Löschteich ist groß und relativ gut zugänglich“, erklärt Lörcks.

Allerdings war das Ablaufwerk des Teiches, der sogenannte „Mönch“, kaputt. Um ihn zu reparieren, musste eine große Menge des Teichwassers abgelassen werden. „Wir haben das Wasser aber natürlich nicht komplett abgelassen, weil wir auch an die Fische denken müssen“, sagt Lörcks weiter. Alle Maßnahmen seien mit den entsprechenden Naturschutzbehörden abgesprochen.

Der „Mönch“ arbeitet nun wieder, doch der Damm des Sedansteiches ist nach wie vor ein Problemfall. Denn er ist an einigen Stellen undicht. „Und wenn das Wasser erst einmal einen Weg gefunden hat, bahnt es sich auch immer einen größeren Weg“, sagt Ernst.

Doch die Undichtigkeiten konnten noch nicht beseitigt werden, das entsprechende Geld dafür müsse erst noch vom Land bereit gestellt werden, so Ernst.

Löschteiche sind Teil des Gesamtkonzeptes

Ob und wenn ja, wann die Undichtigkeiten beseitigt werden, könne er deshalb auch noch nicht sagen. Dann müsse auch noch einmal Wasser abgelassen werden. Auch da müsse man auf die Tierwelt Acht geben. Neben der „Mönchs“-Reparatur wurde der Damm aber bereits erhöht und auch ein Notablauf installiert.

Durch natürliche Niederschläge werde sich der Teich nun auch wieder füllen. Gleichzeitig lobt Ernst die Arbeit der Feuerwehren, des Kreises und der Behörden und die Ausarbeitung des Konzeptes: „Wir haben eine große Brandlast im Wald. Und man muss sagen, dass fast alle Feuer durch Menschen verursacht werden. Aber die Warsteiner Feuerwehr ist eine gute und schnelle Mannschaft. Gerade beim Thema Waldbrand geht sie voran.“

Donat Ahle, Leiter der Warsteiner Feuerwehr, sagt: „Die Löschteiche sind das eine, aber es geht auch um die Ertüchtigung der Waldwege und um sogenannte Löschwasseraufstellflächen, wo mobile Behälter aufgestellt werden können für Löschwasser.“ Die Teiche seien Teil eines Gesamtkonzeptes, das mit Behörden wie benachbarten Feuerwehren in ständiger Abstimmung umgesetzt werde.

Der Sedansteich könne, trotz des undichten Dammes, als Löschteich genutzt werden. Dann komme es nur darauf an, wie viel Wasser im Notfall entnommen werden könne: „Es ist wichtig, auch die anderen Teiche nun wieder ans Laufen zu kriegen.

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