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Warsteins bekommt erste offizielle Mountainbikestrecke: Hier führt sie entlang

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Von: Alexander Lange

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Forstamtsleiterin Lena Arens und Stadtmarketingchef Jeroen Tepas auf der neuen Mountainbikestrecke.
Forstamtsleiterin Lena Arens und Stadtmarketingchef Jeroen Tepas auf der neuen Mountainbikestrecke. © Alexander Lange

Ausblicke, Downhill-Elemente, Bergetappen: Auf 17,9 Kilometern hat Warstein jetzt seine erste offizielle Mountainbikestrecke. Wo die Tour entlang führt, welche Regeln gelten und welche Extras es gibt.

Warstein/Hirschberg – 17,9 Kilometer Strecke, 270 Höhenmeter, eine geschätzte Fahrtzeit von fast zwei Stunden, garniert mit Downhill-Elementen und einer anschließenden Bergetappe: Die „Tour Nummer 47“, die erste offizielle Mountainbikestrecke auf Warsteiner Boden. Nach zweijähriger Planung und Umsetzung wird sie am morgigen Sonntag offiziell eröffnet und damit zum Mountainbiken freigegeben.

Vorbereitung und Absprachen

Initiativ hinter der Tour stecken Jeroen Tepas, Leiter des Warsteiner Stadtmarketing, und rund 10 bis 15 freiwillige Helfer aus dem Stadtgebiet. „Die heimische Mountainbiker-Community“, wie sie Tepas nennt. Genauso aber beispielsweise auch die Untere Naturschutzbehörde oder Lena Arens als Leiterin des städtischen Forstamtes. Denn der allergrößte Teil der Strecke führt durch den heimischen Wald. Die Strecke dürfe keine Naturschutzbereiche durchkreuzen, auch der Artenschutz habe einen hohen Stellenwert. „Deshalb haben wir immer auch gemeinsam mit dem Forst geschaut, wo die Strecke verlaufen kann“, sagt Tepas. Wildruhezonen müssen beachtet werden, auch die Jagd soll so wenig wie möglich gestört werden. „Wir haben mit diesem Streckenverlauf den idealen Kompromiss geschaffen“, ergänzt Arens: „Wir können Jagdbereiche umfahren, ohne das die Strecke an Attraktivität verliert.“

Gleichzeitig gebe es nur ganz wenige Begegnungen mit Wanderern, im Grunde sind die Mountainbiker durchgängig auf ihrer eigenen Tour unterwegs. Zwei alte SGV-Wanderwege, die kaum noch genutzt wurden, konnten beispielsweise demarkiert und zur Mountainbikestrecke hinzugefügt werden.

Die 17,9 Kilometer lange Strecke mit der großen Runde A und der nördlich anhängenden Runde B im Bereich der Romecke.
Die 17,9 Kilometer lange Strecke mit der großen Runde A und der nördlich anhängenden Runde B im Bereich der Romecke. © Stadt Warstein

Auch der Eingriff in die Natur sei nur minimal. Hier und dort, beispielsweise an der Downhill-Passage, wurde mit Schotter ausgebessert, ansonsten bestand die Arbeit der Freiwilligen vor allem daraus, Blätterdecken zu entfernen, um den Weg frei, erkenn- und befahrbar zu machen: „Es war viel Fleißarbeit.“

Streckenverlauf mit Höhepunkten

Startpunkt der „Tour Nummer 47“ ist der Parkplatz P3 im Bilsteintal – wenngleich die Strecke auch an anderen Stellen begonnen werden kann. Aufgeteilt ist die gesamte Strecke in zwei Runden. Runde A, quasi die Basistour, hat eine Länge von rund elf Kilometern und kann nördlich im Bereich der Romecke durch die Runde B mit weiteren sieben Kilometern in Form einer Schleife ergänzt werden.

Start der Tour ist der Parkplatz P3 im Bilsteintal. Hier sind auch Verlauf und Regeln erklärt.
Start der Tour ist der Parkplatz P3 im Bilsteintal. Hier sind auch Verlauf und Regeln erklärt. © Alexander Lange

Vom Parkplatz P3 geht es los durch den Wald, wenige Meter neben der L 735, in Richtung Hirschberg. Nach dem Überqueren der Landstraße geht es entlang der Waldgrenze gen Norden, vorbei an „Hiärsbergs Bänksken“ mit herrlichem Ausblick und erster Möglichkeit zur Rast.

Weiter nördlich geht es dann zurück in den Wald in Richtung Romecke, wo dann auch die Runde B ausgeschildert ist. Die besticht vor allem durch ihren knapp vier Kilometer langen Downhill-Trail mit kleineren eingebauten Sprungelementen. Das alles auch in einem Totholzbereich, die Wiederaufforstungsflächen seien aber entsprechend eingezäunt, um den Mountainbiker zu lenken, sagt Arens. Nach knapp sieben Kilometern knüpft die Runde B wieder an Runde A an, die vorbei an der Kroneiche zum Fotopunkt im Risnei führt. Entlang der Waldgrenze geht es dann weiter südlich, immer wieder garniert mit technisch anspruchsvollen Passagen, zurück zum Startpunkt auf dem P3-Parkplatz im Bilsteintal.

Downhill-Elemente warten im Bereich der Romecke.
Downhill-Elemente warten im Bereich der Romecke. © Alexander Lange

„36 Prozent der Strecke bestehen aus naturbelassenen Pfaden, der Rest aus geschotterten Forstwirtschaftswegen. Lediglich 200 Meter sind Asphalt“, erklärt Tepas. Er und Arens sind glücklich und auch stolz auf das Projekt: „Die Strecke ist total abwechslungsreich. Anspruchsvolle Passagen, Auf- und Abstiege mit Tempo, dazu noch schöne Ausblicke auf Warstein und Hirschberg.“

Regeln und touristische Anbindung

Betreiber der Strecke ist die Stadt Warstein, die Nutzung passiere aber auf eigenes Risiko, erklärt Tepas. Jeder Nutzer müsse mit waldtypischen Gefahren, Ästen oder Feuchtstellen beispielsweise, rechnen. Bauliche Anlagen wie Sprunghügel nachträglich einzubauen sei verboten, auch der Streckenverlauf dürfe nicht verändert werden, sagt Tepas: „Wir wollen die Mountainbiker auch durch die etwa 120 Hinweisschilder mit Streckenmarkierung lenken.“ Er, genauso wie Arens, appellieren an die Vernunft der Mountainbiker, sich auch an den Verlauf zu halten, um die Natur zu schonen. Die Strecke sei auch kein Bikepark, wie man ihn beispielsweise aus Willingen oder Winterberg kenne. Sondern eine reine Mountainbiketour.

Wie der Hirschberger Ortskern gut von der Strecke aus erreichbar ist, so lädt auch die Waldwirtschaft inklusive Bilsteinpark zu einer Rast ein. Dort gibt es auch Lademöglichkeiten für E-Bikes genauso wie eine Fahrradreparaturstation.

Die rote 47 weist den Weg, rund 120 dieser Schilder markieren den Streckenverlauf.
Die rote 47 weist den Weg, rund 120 dieser Schilder markieren den Streckenverlauf. © Alexander Lange

Ob zur 47 dann bald vielleicht auch noch weitere Touren hinzukommen? „Das kann ich noch nicht sagen. Erst einmal wollen wir mit dieser Strecke jetzt Erfahrungen sammeln“, so Tepas.

Strecke im Internet

Eingepflegt ist die Tour in die „Bike Arena Sauerland“. Deshalb hat sie die Nummer 47, die Markierungsschilder sind gelb mit roter Zahl sowie mit entsprechender Pfeilrichtung und Logo der „Bike Arena“ ausgezeichnet.

Der Verlauf der Strecke sowie die Nutzungsregeln der „Deutsche Initiative Mountainbike“ sind am Parkplatz P3 erklärt. Ebenso liegen Tourenkarten in der Waldwirtschaft sowie im Rathaus aus. Die Strecke ist ebenso in den Online-Portalen outdooractive.com sowie komoot.de eingepflegt.

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