Menke Kunststoffe
21 Jugendliche sind derzeit bei Menke Kunststoffe beschäftigt, erklärt Personalleiter Bernd Oppmann. „Dieses Jahr sind es weniger als sonst“, sagt er. „Verstehe ich auch nicht, warum.“ Das Unternehmen sei nämlich froh um alle, die in den Sommerferien mit anpacken, wenn viele der 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Urlaub haben, indem sie zum Beispiel Profile und dergleichen einpacken, erzählt Bernd Oppmann. Für ihre Arbeit bekommen sie den Mindestlohn, der aktuell bei 10,45 Euro liegt und im Oktober auf 12 Euro steigen soll.
Infineon
Auch Infineon in Belecke freut sich über Jugendliche, die Ferienarbeit machen möchten: „Wir begrüßen jede Anfrage von Ferienarbeitern sehr, weil sie helfen, in der saisonalen Urlaubszeit fehlende Kapazitäten in der Produktion zu überbrücken“, so Jörg Malzon-Jessen. Aktuell seien 30 Ferienarbeiter beschäftigt, Infineon „könnte aber auch problemlos mehr aufnehmen“. Vor allem freut er sich, dass es dieses Jahr wieder diese Unterstützung gibt: „2021 hatten wir auch aufgrund von Corona keine Ferienarbeiter beschäftigen können.“ Vorteil für die Ferienarbeiterinnen und -arbeiter: Bei Infineon gibt es mehr als den Mindestlohn und durch den Schichtdienst auch noch weitere Zuschläge. Und: „Bei uns erfahren technikbegeisterte Ferienkräfte eine hochprofessionelle, vollklimatisierte, nahezu virenfreie Arbeitsumgebung in der Fertigung.“ Auch jetzt stelle das Unternehmen noch Ferienkräfte ein.
Jungeblodt
„Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren gab es kaum Bewerbungen“, sagt Elke Wagner am Freitag über die Lage bei Jungeblodt. „Wir wissen nicht so richtig, wo die Jugendlichen geblieben sind.“ Zwei Ferienarbeiter haben sie gerade, sie suchten aber für die letzen zwei Wochen noch händeringend. Weil über den externen Weg nicht genügend Bewerbungen kamen, gibt es nun auch intern einen Anhang, denn vielleicht wisse ja jemand aus dem Jungeblodt-Team jemanden. Schüler und Studenten werden in der Fertigung eingesetzt und übernehmen Anlerntätigkeiten, dort verpacken sie zum Beispiel Verbindungselemente für den Versand.
Risse Spritzgießwerk
Im Spritzgießwerk Risse arbeiten über das Jahr verteilt mehrere Ferienjobber, sagt Verena Hühne. Zurzeit seien es sechs Ferienjobber, die versetzt in den Sommerferien in den Abteilungen eingesetzt sind. Sie werden als Produktionshelfer eingesetzt und verrichten Einlege- und Entnahmetätigkeiten an Maschinen und Anlagen. Dazu gehört auch die Bedienung und die Durchführung von Sicht- und Qualitätskontrollen. Im August werden sechs Studenten aus Usbekistan bei der Firma Risse erwartet, die die Produktion weiter unterstützen sollen. Aber auch Risse hat weniger Ferienjobber gefunden als in den letzten Jahren, 2021 waren es nämlich insgesamt noch 14: „Im Hinblick auf die Sommermonate sind Schüler einfacher zu finden, die in den Sommerferien eine Beschäftigung suchen und ihr Taschengeld damit aufbessern möchten. Studenten die nach den Sommerferien noch verfügbar sind, sind schwieriger zu finden“, erklärt Verena Hühne.
Allerdings: Einige kommen öfter im Jahr, helfen dann also zum Beispiel in den Oster-, den Sommer- und den Herbstferien aus. Sie vermutet, dass Schüler wegen der Pandemie vorsichtiger waren und dass es weniger Schüler gibt als früher, die diese Arbeit machen möchten. „Der Punkt zeigt sich auch in der Ausbildung“, sagt die Personalreferentin. Azubis seien nämlich auch immer schwieriger zu finden. Bei den Studierenden käme der ländliche Aspekt dazu: „Viele Studierende gehen weg von hier und suchen dann in der Nähe ihrer Uni oder FH.“