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Warsteiner können jetzt Brennholzbedarf anmelden: Brennholzdiebstähle nehmen offenbar zu

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Von: Alexander Lange

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Vielerorts im heimischen Wald lagert aktuell Brennholz.
Vielerorts im heimischen Wald lagert aktuell Brennholz. © Alexander Lange

Seit Mittwoch, 19. Oktober, können Warsteiner ihren Brennholzbedarf für 2022/23 anmelden. Zudem erklärt Forstamtsleiterin Lena Arens, dass man nun noch sensibler und aufmerksamer mit dem Thema Brennholzdiebstahl umgehe. Diese nehmen aufgrund der Energiekrise zu.

Warstein – Weil Gas, Öl, Pellets und Co. immer teurer werden, schauen sich viele nach Alternativen um und landen bei ihrer Suche beim Brennholz. Einige hatten schon immer einen Brennholzofen, viele haben aber auch in den aktuellen Krisenzeiten nachgerüstet. Um die Öfen zu befeuern, gehen manche aber nicht den legalen und offiziellen Weg über den Brennholzverkauf, sondern bedienen sich illegal an fremden Holzpoltern im Wald. „Das Phänomen von Diebstählen verstärkt sich insbesondere bei knappen Gütern, das sehen wir auch im Wald“, erklärte vor einigen Wochen beispielsweise Sabine Schorr, Sprecherin des saarländischen Umweltministeriums.

Dem NRW-Landesbetrieb Wald und Holz liegen zwar keine genauen Diebstahlzahlen vor, einige professionelle Holzdiebe seien aber bereits angezeigt worden. Diese hatten teils ganze Lkw-Ladungen gestohlen. Stichprobenartig werden deshalb sogenannte GPS-Tracker eingesetzt. Die werden beispielsweise im Stapel versteckt und melden, sobald sich jemand am Holzpolter zu schaffen macht. Das Signal kann über Tage und Wochen bis ins Ausland nachverfolgt werden.

Bislang wurde noch kein Holzdiebstahl zur Anzeige gebracht

Auch Warsteins Forstamtsleiterin Lena Arens macht deutlich, dass der Diebstahl von Holz eine Straftat darstelle: „Fälle von Holzdiebstahl bringen wir ausnahmslos zur Anzeige. Bei vielen Forstverwaltungen ist es bereits gängige Praxis, Holzpolter mit GPS-Sendern auszustatten.“ Auch das Warsteiner Forstamt denke über eine solche Maßnahme nach.

Schilder, wie hier im benachbarten Hochsauerland, warnen davor, sich an fremdem Brennholz zu bedienen. Die Stapel sind GPS-überwacht.
Schilder, wie hier im benachbarten Hochsauerland, warnen davor, sich an fremdem Brennholz zu bedienen. Die Stapel sind GPS-überwacht. © Alexander Lange

Zur Anzeige konnte im Warsteiner Stadtgebiet zwar noch kein Holzdieb gebracht werden: „Aber man hört von diesen Diebstählen überall. Und man sieht, dass auf manchen Poltern zum Beispiel etwas fehlt. Man kann dann nicht genau nachvollziehen, ob es gestohlen wurde, das sind dann bislang nur Mutmaßungen.“

Dass das Interesse an Brennholz gestiegen ist, sei aber deutlich bemerkbar: „Die Leute wissen, dass Holz wertvoll ist.“ Deshalb sei man „noch aufmerksamer“ unterwegs und sei „noch sensibler“ bei der Diebstahlthematik: „Im Endeffekt ist alles, was man einfach so aus dem Wald mitnimmt, Diebstahl. Und damit kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat.“ Würden zum Beispiel ganze Holzpolter gestohlen, dann würde das für die bestohlenen Unternehmen durchaus große wirtschaftliche Schäden bedeuten, so Arens.

Brennholzbedarf kann ab Mittwoch, 19. Oktober, angemeldet werden

Die Stadt Warstein bietet wieder „Brennholz frei Waldweg“ an, und zwar mit dem altbekannten Sortiment, also sowohl Buchen-, Eichen- und – solange der Vorrat reicht – auch Fichtenholz. Die Mengen werden in diesem Jahr jedoch limitiert auf sechs Raummeter pro Feuerstättenbescheid. Der Brennholzbedarf 2022/23 kann ab Mittwoch, 19. Oktober, angemeldet werden. Der Forstausausschuss hat in seiner letzten Sitzung das neue Brennholzkonzept beschieden.

„Nachdem einige Jahre aufgrund der Borkenkäfer-Kalamität nur Fichtenholz angeboten wurde, sind jetzt auch wieder andere Baumarten verfügbar. Auch das Aufarbeiten von Kronenholz, von Resthölzern oder einzelnen Stämmen, die durch die Revierleiter zugewiesen werden, wird wieder möglich sein. Hierzu gilt ein strenges Regelwerk, und es ist nur mit Motorsägenführerschein sowie einer Selbstverpflichtungserklärung möglich“, erklärt Lena Arens, Leiterin des Sachgebiets Forst. Brennholz-Bedarf anmelden können Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Warstein und langjährige Kunden. Die vorhandenen Bestände werden nach der Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen vergeben, solange der Vorrat reicht.

Der Brennholzbedarf 2022/23 kann vom 19. Oktober bis zum 15. Dezember angemeldet werden, online über das Serviceportal auf der Homepage der Stadt Warstein. Bei der erstmaligen Nutzung des Serviceportals ist eine einmalige Registrierung notwendig.

Alternativ kann die Anmeldung auch schriftlich erfolgen: Vordrucke sind ab 19. Oktober im Bürgercenter und im Technischen Rathaus, Schulstraße 7, Sachgebiet Forst erhältlich. Die schriftlich ausgefüllten Anmeldevordrucke sind samt Anlagen (Feuerstättenbescheid und ggf. Motorsägenführerschein) bis zum 15. Dezember an die Stadt Warstein zu senden oder im Bürgercenter bzw. im Technischen Rathaus, Sachgebiet Forst, abzugeben. Die Preise sind im Serviceportal und auf den Formularen ersichtlich.

Aufgrund der angespannten Energiesituation erwarte man eine hohe Brennholz-Nachfrage und versuche, „den Bürgerwünschen gerecht zu werden“, so Arens.

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