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Warsteiner kaufen im Krisenjahr kleinere Weihnachtsbäume

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Von: Alexander Lange

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Matthias Oesselke verkaufte in diesem Jahr erneut in der Romecke in Warstein Weihnachtsbäume.
Matthias Oesselke verkaufte in diesem Jahr erneut in der Romecke in Warstein Weihnachtsbäume. © Alexander Lange

Zum Weihnachtsfest gehört der Weihnachtsbaum dazu. Doch in Zeiten der Inflation greifen die Warsteiner zu einem kleineren Weihnachtsbaum. Was die Verkäufer sonst noch sagen.

Warstein – Deutschland spart. Vor allem Strom und Gas, doch die hohen Energiekosten machen sich mancherorts auch im Weihnachtsgeschäft bemerkbar, wenn in diesem Jahr der Geschenktisch kleiner bestückt wird. Doch wie sieht es beim Weihnachtsbaum aus? Der gehört, wie die Geschenke, zum Weihnachtsfest dazu. Auch in Krisenzeiten?

Fragt man die heimischen Weihnachtsbaumhändler, ist die Antwort meistens: „Ja, der Verkauf lief in diesem Jahr auch wieder gut.“ Die Preise für Nordmanntannen, Blaufichten und Co. blieben trotz Inflation im Vorjahresvergleich relativ stabil. Ob das auch in Zukunft so bleibt, sei aber ungewiss, heißt es aus der Branche.

Heribert Risse in Hirschberg

In Hirschberg verkauft Heribert Risse Weihnachtsbäume. Immer in der Woche vorm Fest, die Bäume stammen vom Hennesee: „Der Verkauf lief so wie im Vorjahr. Der eine verzichtet in diesem Jahr auf den Baum, dafür kommt ein anderer. Es hält sich die Waage.“

Henri Salewski (links) kaufte mit Frau Iwona und Tochter Jana bei Heribert Risse (hinten) in Hirschberg einen Weihnachtsbaum.
Henri Salewski (links) kaufte mit Frau Iwona und Tochter Jana bei Heribert Risse (hinten) in Hirschberg einen Weihnachtsbaum. © Alexander Lange

Allerdings werden in diesem Jahr nicht mehr die ganz großen Bäume, sondern „eine Nummer kleiner“ gekauft, sagt Risse: „Wir verkaufen bis Heiligabend die Bäume. Ausschließlich Nordmanntannen.“ In manchen Jahren erhalte er sogar noch am ersten oder zweiten Weihnachtstag Baum-Anfragen: „Manche machen ab dann im Langenbruch zum Beispiel Urlaub und wollen die Feiertage nicht ohne Baum verbringen.“ Auch dann liefere Risse noch.

Matthias Oesselke in Warstein

„Nein, beim Baum sparen die Leute eigentlich nicht“, sagt Weihnachtsbaumhändler Matthias Oesselke, der in der Romecke gemeinsam mit Sven Bublitz Weihnachtsbäume verkaufte: „Es ist sogar fast besser gelaufen als im vergangenen Jahr.“

Er habe aber auch bemerkt, dass die Wahl eher auf kleinere Bäume falle: „Wer sonst einen zwei Meter großen Baum hatte, nimmt in diesem Jahr einen, der vielleicht nur 1,70 Meter groß ist.“ Seine Bäume bezieht er aus dem Sauerland.

Nico Kemper in Westendorf

Auf dem Hof Schulte-Hense in Westendorf verkauft Nico Kemper Weihnachtsbäume: „Die Leute sind etwas verhaltener im Vergleich zu 2021. Manche nehmen nur Tannenzweige zur Dekoration statt einen ganzen Baum.“ Etwa zehn oder zwanzig Prozent betrage der Rückgang.

Und wenn, dann sei der ausgesuchte Baum auch etwas kleiner als in den sonstigen Jahren: „Die meisten greifen zur Nordmanntanne, wenige wollen auch mal eine Blaufichte.“

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