„Endlich muss man sich keine Gedanken mehr über die Technik machen, sondern kann sich auf die Pädagogik fokussieren“, freut sich Alexander Goetz. Bernd Belecke hat es selbst auch oft genug zu spüren bekommen, wenn „nichts mehr im Unterricht ging“: „Früher war nichts schlimmer, als wenn der Kopierer ausfällt, jetzt ist es das WLAN...“ Der Glasfaseranschluss sei „schon dringend“ gewesen, so Bernd Belecke. Zwar sei es schön, dass alle mit iPads ausgestattet seien, unschön sei es aber, wenn man digitalen Unterricht vorbereitet habe, dann aber nichts funktioniere. „Es ist schlecht, wenn man dann doch die Kreide in die Hand nehmen muss.“ Zum Glück gebe es, auch mit Blick auf einen Blackout, das analoge Backup für Beamer, Whiteboards und moderne Technik. Erst jüngst beim Tag der offenen Tür für die Viertklässler und deren Eltern wurde beim Rundgang stets auch noch auf die klassische grüne Tafel verwiesen: „Davon haben wir uns noch nicht verabschiedet.“ Innerhalb der Schule sei man von der schnell fortschreitenden Digitalisierung, letztlich begünstigt durch die Corona-Zeit und den Distanzunterricht, von der „rasanten Entwicklung“ überrascht worden. „Mein Vorgänger hat noch für WLAN in der Schule Spendengelder gesammelt“, inzwischen habe man mit einem eigenen Server im Haus, Accesspoints in jedem Raum und vielen Kabelverbindungen ein hervorragendes Netz aufgebaut, das nun endlich auch über die passende Leitung nach draußen verfügt.
Große Datenleitungen verleiten natürlich auch zu anderen Nutzungen: „Ob Netflix, Tiktok oder Youtube, das ist beim Monitoring alles zu sehen“, so Alexander Goetz – und zwar nicht nur die aufgerufenen Seiten, sondern eben auch die Nutzernamen. „Man wird nochmal mit dem ein oder anderen Schüler sprechen müssen“, lautet daher die Ansage, zudem werde man bei den „pädagogischen Steuerungssystemen“ nachregulieren und „alles sperren, was nicht in die Schule gehört“. Damit die Mädchen und Jungen bereits früh lernen, wie die iPads funktionieren und zu nutzen sind, ist im zweiten Halbjahr der Fünftklässler das Fach Informatik in den Stundenplan aufgenommen worden. Dort erhalten sie die „Basiskompetenz“ zur Nutzung in allen Fächerbereichen, quasi den „Tabletführerschein“. Und kommen die Schülerinnen und Schüler dann doch vom Weg ab, kann die Lehrkraft immer regulierend eingreifen, beispielsweise durch das gezielte Freigeben oder Sperren von Apps.
Seit Mitte 2021 läuft der so genannte 6. Call im Kreis Soest, sprich der förderfähige Breitbandausbau. In Warstein werden rund 45 Kilometer Tiefbautrassen mit den entsprechenden Hausanschlüssen gelegt. Dazu wurde das Stadtgebiet in zwei sogenannte Baulose geteilt: Ost und West. Derzeit sind nach Angaben von Westnetz, der den Ausbau im Kreis Soest im Auftrag von Westconnect durchführt, bereits 15 Kilometer fertiggestellt. Nach aktuellem Zeitplan sollen die Tiefbauarbeiten in Warstein „Ost“ im Sommer 2023 und in „West“ im Herbst 2023 fertig sein. Nach Abschluss der Tiefbauarbeiten erfolgen die Montagearbeiten der Glasfasern, die voraussichtlich bis Ende 2023 abgeschlossen werden sollen.