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Zwei Gewaltdelikte? Mann in Lebensgefahr - Polizisten finden bewusstlose Person

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Von: Daniel Schröder

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Polizei und Rettungskräfte waren in großer Zahl vor Ort.
Polizei und Rettungskräfte waren in großer Zahl vor Ort. © Daniel Schröder

In Warstein-Niederbergheim ereignete sich am frühen Freitagnachmittag ein Gewaltdelikt. Ein weiteres, möglicherweise schwerwiegendes Delikt steht im Raum. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war vor Ort.

[Update] Niederbergheim - Großeinsatz in Warstein-Niederbergheim: Die Polizei hatte es am Freitag möglicherweise mit zwei schwerwiegenden Gewaltdelikten in einer städtischen Obdachlosenunterkunft zu tun. Bei einem ist die Sachlage offenbar klar. Beim zweiten gibt es noch viele Fragezeichen.

Das erste Delikt: Am Freitag kam es gegen 14 Uhr zu einer Auseinandersetzung zweier Bewohner der Unterkunft an der Oberbergheimer Straße. Im Rahmen der Auseinandersetzung habe ein 40-jähriger Warsteiner einem 36-jährigen Warsteiner mit einer Schaufel auf den Kopf geschlagen. Durch den gewaltvollen Schaufel-Schlag erlitt der 36-Jährige schwerste Kopfverletzungen.

Warstein-Niederbergheim: Nach Schaufel-Schlag auf den Kopf - Mann schwebt in Lebensgefahr

Der Mann schwebt in akuter Lebensgefahr. Nach der Erstversorgung wurde das Opfer mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 8“ aus Lünen in eine Spezialklinik geflogen. Der Rettungshubschrauber landete in unmittelbarer Nähe zur Unterkunft auf einem Spielplatz. Der Tatverdächtige hatte sich nach der Auseinandersetzung in seine Wohnung zurückgezogen. Die Polizeibeamten konnten ihn überwältigen. Wie ein Sprecher der Polizei der Deutschen Presse-Agentur am Samstag mitteilte, hat die Staatsanwaltschaft begonnen, wegen eines versuchten Tötungsdelikts gegen den 40-Jährigen zu ermitteln.

Ein Mann wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Spezialklinik geflogen.
Ein Mann wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Spezialklinik geflogen. © Daniel Schröder

Das mögliche zweite Gewaltdelikt: Bei der Durchsuchung des Hauses stießen Polizisten, die zum Teil in kugelsicherer Weste und schwer bewaffnet vorgingen, auf eine zunächst bewusstlose und später ansprechbare Person. „Es ergaben sich Hinweise auf ein weiteres, schwerwiegendes Delikt“, erklärte ein Polizeisprecher.

Gewalt-Verbrechen in Obdachlosenunterkunft: Fotos des Großeinsatzes

Doch vom mutmaßlichen Täter dieses Deliktes fehlte zunächst jede Spur. „Aus diesem Grund wurden Fahndungsmaßnahmen mit starken Polizeikräften und einem Hubschrauber durchgeführt“, so der Polizeisprecher.

Ein Polizeihubschrauber suchte aus der Luft nach einer verdächtigen Person.
Ein Polizeihubschrauber suchte aus der Luft nach einer verdächtigen Person. © Daniel Schröder

Der Polizeihubschrauber „Hummel 1“ kreiste über dem Tatort und weiteren Teilen des Warsteiner Stadtgebiets sowie über Teile Rüthens und der Gemeinde Möhnesee. „Die gesuchte Person konnte letztendlich aufgefunden werden“, erklärte der Polizeisprecher. Die Hintergründe sind noch unklar, der Mann wurde wieder aus dem Gewahrsam entlassen. Klar sei nur, dass die beiden Vorfälle bis auf den Ort des Geschehens in keinem Zusammenhang stehen würden.

Schaufel-Schlag in Warstein-Niederbergheim: Verdächtiger soll nach Haftstrafe in Unterkunft gekommen sein

Der Mann, der mit der Schaufel zugeschlagen haben soll, wurde im Gegensatz zum anderen Mann nicht wieder freigelassen. Er wurde noch am Freitag in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Nach Informationen unserer Redaktion soll der Verdächtige erst vor kurzer Zeit nach einer Haftstrafe in die Obdachlosenunterkunft gekommen sein.

Nach Gewalt-Delikt in Warstein-Niederbergheim: Haus nicht mehr bewohnbar

Neben Rettungs- und Polizeihubschrauber waren Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr mit zahlreichen Kräften im Einsatz. Das Haus wurde als Tatort beschlagnahmt. Aufgrund der Spuren der blutigen Auseinandersetzung, die sich in mehreren Räumen zugetragen haben soll, soll es derzeit nicht mehr bewohnbar sein.

Die städtische Obdachlosenunterkunft (links) stand bereits mehrfach in der Kritik von Anwohnern.
Die städtische Obdachlosenunterkunft (links) stand bereits mehrfach in der Kritik von Anwohnern. © Daniel Schröder

Die übrigen Bewohner wurden in anderen Unterkünften untergebracht. Für die Einsatzkräfte, die unter dem Eindruck des Gesehenen standen, wurde die Psychosoziale Unterstützung (PSU) angefordert, für die Betreuung von Augenzeugen der Tat rückten Kräfte der Notfallseelsorge an.

Für die Einsatzkräfte gab es „Psychosoziale Unterstützung“ (PSU), für Augenzeugen rückte die Notfallseelsorge an.
Für die Einsatzkräfte gab es „Psychosoziale Unterstützung“ (PSU), für Augenzeugen rückte die Notfallseelsorge an. © Daniel Schröder

Die Unterkunft, die sich bereits seit vielen Jahren an der Oberbergheimer Straße befindet, stand bereits mehrfach in der Kritik von Anwohnern. Eine Nachbarin sagte mit Blick auf die Geschehnisse des Freitags: „Das war eine Eskalation mit Ansage.“

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