Herausgekommen sind zwei 16 Tonnen schwere DLA(K) 23/12, die auf einem 290 PS starken MAN-Fahrgestell aufgebaut wurden. Die Abkürzung DLA(K) steht für Drehleiter Automatik mit Korb. Die Zahlen geben an, dass mit den Drehleitern eine Rettungshöhe von 23 Metern bei 12 Metern Abstand zum Gebäude erreicht wird.
Zwar erreicht die alte Drehleiter, die seit 1996 beim Löschzug Belecke stationiert war, die gleiche Rettungshöhe. Trotzdem ist die neue Drehleiter ein Quantensprung mit vielen Neuerungen: Der Multifunktionskorb kann bis zu 500 Kilogramm Last und bis zu 5 Personen aufnehmen. Ebenso kann er an der Vorderseite komplett geöffnet werden, sodass Rollstuhlfahrer nun auch über eine Rampe hineinfahren können.
Die Trage, die am Korb montiert werden kann, ist für Personen mit einem Gewicht von bis zu 300 Kilogramm ausgelegt. Für noch mehr Flexibilität im Einsatz sorgt der abknickbare Leiter-Arm. Per LED-Technik können Einsatzstellen ausgeleuchtet werden, der Wasserwerfer spuckt bis zu 1800 Liter Wasser pro Minute aus und kann ferngesteuert werden, sodass nicht mehr zwingend eine Einsatzkraft im Korb gebunden ist.
Als die neue Drehleiter am 28. April in ihrem neuen Zuhause in Belecke eintraf, wurde Bürgermeister Schöne zusammen mit Ordnungsamts-Leiterin Roswitha Wrede im Korb bis „ganz oben“ gefahren. „Das war unfassbar beeindruckend. Da wird einem bewusst, wie mutig und überzeugt unsere Feuerwehrleute sind. Wenn ich mir vorstelle, man müsste aus dieser Höhe einen Menschen retten – Wahnsinn. Dieses Erlebnis hat meine Hochachtung vor der Feuerwehr noch einmal gesteigert“, betonte er.
In Richtung aller Feuerwehrleute seiner Stadt unterstrich er: „Ihr macht einen geilen Job. Wir hoffen, dass wir als Stadt Warstein euch durch die Anschaffung solcher Geräte auch eine Freude machen können.“
Nach der Übergabe am Rathaus fuhren „die Neue“, ihre Vorgängerin und deren Vorgängerin (Baujahr 1972), die weiterhin bei der Betriebsfeuerwehr der Warsteiner Brauerei im Einsatzdienst ist, für ein einmaliges „Gruppenfoto“ zum WIM-Gelände am Hillenberg. Ob die alte Drehleiter, die jetzt vom neuen Modell abgelöst wird, weiterhin auf Warsteins Straßen unterwegs sein wird, ist ungewiss. Sie geht nach 17.530 gefahrenen Kilometern und 1017 Betriebsstunden in den Ruhestand und wird bei einer Onlineauktion über den Zoll versteigert.
Einige Wochen wird sie jedoch noch im Stadtgebiet zusammen mit ihrer Nachfolgerin unterwegs sein. Denn bevor das neue Schmuckstück der Feuerwehr Warstein alleine zu Einsätzen ausrücken wird, müssen genügend Drehleitermaschinisten in kleinen Gruppen mit ihr vertraut gemacht werden.