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Für die Sicherheit der Bevölkerung: Diese Sirene kann sogar mit den Bürgern sprechen

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Von: Daniel Schröder

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Montage mit der Drehleiter: Donat Ahle (Feuerwehr Warstein), Eberhard Hanemann (Infineon), Roswitha Wrede (Ordnungsamt Warstein) und Burkhard Rellecke (Industrie-Service Müller) mit einem Modul der neuen Sirene.
Montage mit der Drehleiter: Donat Ahle (Feuerwehr Warstein), Eberhard Hanemann (Infineon), Roswitha Wrede (Ordnungsamt Warstein) und Burkhard Rellecke (Industrie-Service Müller) mit einem Modul der neuen Sirene. © Daniel Schröder

Auf dem Dach des Infineon-Außenlagers im Belecker Industriegebiet Nord wurde in dieser Woche eine hochmoderne Sirene installiert, mit der die Warsteiner Bevölkerung im Ernstfall gewarnt werden soll. Ihre akustische Durchschlagskraft war am Dienstag sogar im fünf Kilometer entfernten Suttrop hörbar.

Belecke – Drei dieser modernen Sirenen stehen mittlerweile im Stadtgebiet verteilt. In absehbarer Zeit sollen alle Ortsteile mit einer solchen Warn-Einrichtung versorgt werden.

Landesweite Flutkatastrophe im Juli, flächendeckender Stromausfall in Lippstadt im Dezember: Allein in diesem Jahr gab es in NRW und auch im Kreis Soest verschiedene Gefahrensituationen, vor denen die betroffenen Menschen gewarnt werden mussten. Im Warsteiner Stadtgebiet wird seit geraumer Zeit aufgerüstet, damit diese Warnungen noch effektiver an die Bürger transportiert werden können. Die Stadt Warstein sei an sich schon „perfekt aufgestellt“, sagt Ordnungsamts-Leiterin Roswitha Wrede. Während die Sirenen in anderen Kommunen in der Vergangenheit wegen vermeintlich fehlender Notwendigkeit abgebaut worden waren, blieben sie in Warstein stehen. Durch eine Häufung von Großschadenslagen und heftigen Wetter-Ereignissen in Deutschland wurde der Wert der Sirenen vom Katastrophenschutz neu entdeckt. In Warstein wird die sowieso vorhandene Warn-Infrastruktur überarbeitet und ausgebaut.

Die Vorteile der neuen Sirenen

Donat Ahle, Leiter der Feuerwehr Warstein, unterstreicht: „Es wird einen großen Stromausfall geben. Die Frage ist nur, wann.“ Um die Bevölkerung auch im Falle eines zusammengebrochenen Stromnetzes warnen zu können, ist die Sirene mit einem Akku ausgestattet, der die Sirene bis zu 14 Tage lang autark betreiben kann.

Neben dem Heulton, mit dem die Bürger auf eine Gefahr aufmerksam gemacht werden sollen, können auch individuelle Sprach-Botschaften abgespielt werden. Neben der neuen Sirene auf dem Infineon-Dach gibt es bereits ein baugleiches Modell auf dem Dach von Haus 12 der LWL-Klinik und ein etwas kleineres Modell in Allagen. Sukzessive sollen die modernen Geräte in allen Ortsteilen der Stadt aufgebaut werden.

Die neue Sirene auf dem Infineon-Dach.
Die neue Sirene auf dem Infineon-Dach. © Daniel Schröder

Ein weiterer Vorteil: Die Sirenen können einzeln angesteuert werden. „Wenn es beispielsweise einen Großbrand in Belecke gibt und Westwind herrscht, macht es keinen Sinn, wenn das Möhnetal gewarnt wird, weil die Schadstoffwolke da gar nicht hinzieht“, erklärt Donat Ahle. So können die Sirenen entweder nur in einzelnen Ortsteilen, in Paaren, also beispielsweise im gesamten Möhnetal, oder gleichzeitig im ganzen Stadtgebiet heulen – je nach Bedarf.

Berechnungen zu der neuen Sirene auf dem Dach des Infineon-Außenlagers hatten im Vorfeld ergeben, dass der Schalldruck bis zum Bereich Lanfer am Ortsausgang Richtung Warstein reichen solle. Aus dem Industriegebiet Nord sind das immerhin drei Kilometer Luftlinie. Der Sirenentest am Dienstag toppte diese Berechnung dann noch einmal: Sogar aus dem rund fünf Kilometer entfernten Suttrop gab es Rückmeldungen, dass das Heulen deutlich zu hören gewesen war.

Was tun, wenn die Sirenen heulen?

„Das Wichtigste ist: Die Menschen müssen wissen: Die Sirene heult nicht für die Alarmierung der Feuerwehr, sondern für sie. Sie müssen handeln, wenn sie den Warnton hören“, unterstreicht Ahle. Handeln bedeutet konkret: informieren, welche Gefahrenlage es gibt und was konkret zu tun ist. Das geht entweder über die Warn-App „Nina“, den Online-Auftritt des Soester Anzeigers, das Radio oder über die Online-Auftritte der Feuerwehr. Ebenso seien im Falle eines Stromausfalls die Feuerwehrhäuser als „Leuchttürme“ mit Notstromversorgung Anlaufpunkt für die Bevölkerung. „Da kann man hinkommen, da gibt es immer Hilfe.“

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