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Frau getötet - Polizei hat ihn: Verdächtiger Warsteiner gefasst!

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Von: Daniel Schröder

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In dieser Straße in Witten ereignete sich das Kapitalverbrechen.
In dieser Straße in Witten ereignete sich das Kapitalverbrechen. © Theo Körner/WAZ

Ein Warsteiner soll in Witten seine Lebensgefährtin getötet haben. Er wurde mit Hochdruck gesucht. Am Donnerstagabend dann die Erfolgsmeldung.

Warstein - Die Polizei fahndete nach Reiner Michael L., einem 63-jährigen Mann aus Warstein. Es steht unter dem dringenden Tatverdacht des Totschlages. Er soll in Witten im Ruhrgebiet eine 65-jährige Frau - offenbar seine Lebensgefährtin - getötet haben.

Nachdem sich die Ermittler am Mittwoch mit einem Foto des Tatverdächtigen an die Öffentlichkeit gewendet hatten, gab es bis zum Donnerstagabend keine neuen Erkenntnisse. Doch am Abend bestätigte die Polizei Bochum gegenüber unserer Redaktion, dass der verdächtige Warsteiner gefasst wurde.

Laut Polizei wurde er nach intensiven Fahndungsmaßnahmen am Donnerstag gegen 17.50 Uhr an der Dorfstraße in Lünen widerstandslos festgenommen. Die Vorführung beim Amtsgericht Bochum soll im Laufe des Freitags erfolgen.

Warsteiner soll Frau in Witten getötet haben: Opfer könnte schon länger tot in der Wohnung gelegen haben

Die 65-jährige Lebensgefährtin des Verdächtigen wurde am Montag tot in ihrer Wohnung gefunden. Nach Informationen der WAZ in Witten hatte die Kriminalpolizei zunächst geheim ermittelt. Laut Angaben einer Polizeisprecherin könnte das Opfer der Tat schon länger leblos in der Wohnung gelegen haben. Demnach muss die Leichenschau, die bei Leichenfunden standardmäßig vor Ort von einem Arzt durchgeführt wird, Hinweise auf eine mögliche Fremdeinwirkung und damit auf ein mögliches Tötungsdelikt gebracht haben. Daraufhin wurde eine Eilobduktion angeordnet, die letztlich eindeutige Hinweise auf ein Tötungsdelikt ergab.

Wer die Frau in ihrer Wohnung gefunden hat, wollte der Bochumer Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann bislang nicht sagen. Ebenso blieb „aus ermittlungstaktischen Gründen“ geheim, wie das Opfer ums Leben gebracht wurde. Eine Waffe sei jedoch nicht verwendet worden.

Tötungsdelikt in Witten: Verdächtiger wurde bereits in anderer Sache verurteilt

Oberstaatsanwalt Bachmann bestätigte gegenüber unserer Redaktion, dass es bereits „eine Verurteilung“ gegen Reiner Michael L. gegeben habe, er also polizeibekannt ist. Jedoch nicht wegen eines anderen Gewaltverbrechens, so der Oberstaatsanwalt.

Zuletzt habe sich der Tatverdächtige in der Warsteiner LWL-Klinik aufgehalten, sei jedoch regelmäßig bei seiner Lebensgefährtin gewesen. Die Ermittler vermuten, dass es einen Beziehungsstreit zwischen dem Verdächtigen und der Getöteten gegeben haben muss.

Warsteiner soll Frau in Witten getötet haben: Nachbarn berichten, dass das Opfer zuletzt verschlossen wirkte

In letzter Zeit habe die 65-Jährige manchmal verschlossen gewirkt, berichten Nachbarn. Sie erzählen, dass sich die Getötete in den vergangenen Monaten verändert habe. Es gab Gerüchte über eine neue Beziehung.

Tatverdächtiger aus Warstein weiter auf der Flucht: Polizei schließt Gefährdung der Öffentlichkeit aus

Dass ein Tatverdächtiger mit vollem Namen und Foto gesucht wird, wie es in diesem Fall geschah, ist die Ausnahme. Aber, so die Polizeisprecherin gegenüber der WAZ: In diesem Fall handele es sich um ein Kapitalverbrechen, weshalb eine besondere Eile bei der Suche nach dem Verdächtigen geboten war. Eine Gefährdung der Öffentlichkeit durch den Tatverdächtigen wurde gleichwohl bereits am Mittwochabend gegenüber unserer Redaktion vonseiten der Polizei ausgeschlossen, da es sich wohl um ein Tötungsdelikt „im sozialen Umfeld“ handelte.

Der Hubschrauber kreiste unter anderem auch über dem Bereich „Oberhagen“ in Warstein.
Der Hubschrauber kreiste unter anderem auch über dem Bereich „Oberhagen“ in Warstein. © Yannik Enste

Suche nach Verdächtigem in Warstein: Er soll angekündigt haben, sich etwas anzutun

Nach Anzeiger-Informationen hing eine Personensuche, die am Mittwochmittag große Aufmerksamkeit durch einen langen Hubschrauber-Einsatz über Warstein auf sich zog, mit der Suche nach dem Verdächtigen zusammen - es handelte sich in beiden Fällen um dieselbe Person, nach der gesucht wurde. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand gibt es Hinweise darauf, dass sich der Tatverdächtige am Dienstag, 11. Oktober, in Warstein aufgehalten hat“, so die Polizeisprecherin.

Am Mittwochmittag hatte die Soester Polizei zunächst erklärt, dass der Hubschrauber eine Person im „psychischen Ausnahmezustand“ suche, die angekündigt habe, sich etwas anzutun.

Suche nach Verdächtigem in Warstein: Polizei fahndet aus der Luft und am Boden

Die Suche der Polizei-Hubschrauberbesatzung konzentrierte sich auf die Warsteiner Kernstadt. So wurde sie systematisch vom Bereich Legoland bis zur Romecke, Richtung Piusberg, Oberhagen und LWL-Gelände sowie Hillenberg-Gebiet mit mehreren „Schleifen“ abgeflogen. Auch am Boden wurde und wir von Einsatzkräften der Polizei nach der vermissten Person gesucht. Wer etwas Auffälliges beobachtet oder mögliche Hinweise für die Polizei hat, soll sich per Notruf 110 melden.

Die Polizei sucht weiter mögliche Zeugen, die verdächtige Feststellungen in den Tagen vor dem Auffinden der Verstorbenen gemacht haben, die im Zusammenhang mit der Tat stehen könnten, hieß es. Hinweise in dieser Sache nimmt das ermittelnde Kriminalkommissariat 11 unter der Telefonnummer 0234 909-4110 oder die Kriminalwache unter der Rufnummer 0234 909-4441 entgegen.

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