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Bürgerschützengesellschaft Warstein hat einen neuen König: Peter Voß trifft mit dem 256. Schuss

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Von: Jens Hippe

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Schützenfest Warstein
Peter Voß freut sich mit Ehefrau und Königin Edith sowie Brauereiinhaberin Catharina Cramer. © Jens Hippe

Peter Voß ist neuer Schützenkönig der Bürgerschützengesellschaft Warstein. Beim Vogelschießen am Pfingstmontag holte er mit dem 256. Schuss die letzten Reste des hölzernen Adlers, der auf den Namen „Ut benedicat tibi pro omnibus“, was soviel heißt wie „Gesundheit für alle“, getauft worden war, von der Vogelstange. Zu seiner Königin wählte der neue Regent über die Warsteiner Schützen seine Ehefrau Edith Voß. Bei den Junggesellenschützen regieren Markus Kruse und Diana Kösters.

Warstein - Peter Voß weiß, wie man sich als Schützenkönig fühlt. In Drewer hatte er sich 2005 unter der Vogelstange durchgesetzt, in Rüthen 2012. Am Pfingstmontag komplettierte der Rüthener nun sein persönliches Königstriple, holte mit dem 256. Schuss die letzten Reste des hölzernen Adlers aus dem Kugelfang und regiert nun mit seiner Ehefrau Edith die Bürgerschützengesellschaft Warstein.

Am Ende war es ein Dreikampf an der Sauerlandhalle zwischen Voß, Frank Cramer und dem Niederländer Gerrit Makkinga, bei dessen Erfolg Andreas Wiemar, der das Vogelschießen gemeinsam mit Rolf Tüllmann moderierte, eine mehrere hundert Kilometer lange Parade nach Holland befürchtete. Sebastian Enste hatte sich kurz vor der Entscheidung verabschiedet, gab sich mit der Apfel-Insignie zufrieden, die er mit dem 44. Schuss errungen hatte. Das Zepter hatte Michael Kuhlmann, Tambourmajor der Spielleutevereinigung Warstein, mit dem 25. Schuss gesichert, die Krone holte sich Nicola Kraft mit dem 74. Schuss. Es war quasi die letzte Amtshandlung des 2019er-Königs, der drei Jahre lang regiert hatte.

Bi den Junggesellenschützen lässt sich das Königspaar Markus Kruse und Diana Kösters feiern.
Bei den Junggesellenschützen lässt sich das Königspaar Markus Kruse und Diana Kösters feiern. © Hippe, Jens

Frank Cramer war erst zur Hälfte des Vogelschießens eingestiegen und hatte sich nach Abschuss des linken Flügels eigentlich auch schnell wieder verabschiedet. „Das reicht mir“, hatte Ehefrau und Brauerei-Inhaberin Catharina Cramer über dieses Geschenk zum Hochzeitstag gesagt. Doch ihr Ehemann kehrte nach kurzem Drängen der Moderatoren zurück unter die Vogelstange, wollte aus der Bierkönigin nun auch eine Schützenkönigin machen.

Cramer, Makkinga und Voß lieferten sich einen erbitterten Dreikampf, auf den Titel freiwillig verzichten wollte keiner der drei Kandidaten. Voß holte sich mit dem 138. Schuss den rechten Flügel und urteilte über den Widerstand des Adlers mit dem Namen „Ut benedicat tibi pro omnibus“, was soviel heißt wie „Gesundheit für alle“: „Der ist zäh.“

Der 55-jährige Rüthener behielt Recht, noch über 100 Schuss hielt der Aar aus und überdauerte auch die von Vogelbauer Manfred Niemeyer prognostizierten 180 bis 200 Schuss. Schließlich war es der 256. Schuss, der das Ringen um die Königswürde zugunsten von Peter Voß beendete. Die ersten Gratulanten: seine beiden fairen Kontrahenten.

„Das war geplant“, hatte sich der neue König seinen dritten Erfolg bei einem Königsschießen fest vorgenommen. Er gelang ihm gleich beim ersten Anlauf in Warstein.

Peter und Edith Voß sind selbstständige Unternehmer, betreiben den Camperpark in Warstein und ein Sicherheitsunternehmen. Gemeinsam haben sie die erwachsenen Söhne Tilmar und Marius.

Ähnlich spannend ging es anschließend auch bei den Junggesellenschützen zu. Die Zahl der Königsaspiranten war hier sogar noch größer als bei den Bürgerschützen. Und auch die Insignien fielen schneller. Apfel und Zepter gingen mit dem 13. beziehungsweise 14. Schuss an die Spielleute Tobias Schilling und Andre Steinrücke. Mit dem 26. Schuss sicherte sich Frederick Sass die Krone. Danach zielten die Aspiranten auf die Mitte, wollten sich bei einsetzendem Regen erst gar nicht mit Treffern auf die Flügel aufhalten.

Dennoch leitete ein Flügeltreffer die Entscheidung ein. Marcel Hennemann traf den rechten und drehte den Vogel leicht. In nur noch wenigen Schießrunden bereiteten Hennemann, Junggesellenhauptmann Timo Risse sowie Michael Bauer den Weg für den 28-jährigen Markus Kruse von den Spielleuten. Mit dem 198. Schuss beendete er den spannenden Kampf zu seinen Gunsten und drehte sich ungläubig Richtung des jubelnden Publikums. Für die Spielleutevereinigung Warstein war das ein ganz besonderer Treffer, denn sie haben damit im Jubiläumsjahr des 125-jährigen Bestehens ein Königspaar in ihren Reihen. Denn auch Königin Diana Kösters ist Mitglied bei den Spielleuten. Markus Kruse ist stellvertretender Betriebsleiter in einem Steinbruch, seine Königin ist Studentin.

Am Pfingstsonntag hatte sich der seit drei Jahren regierende Bürgerschützenkönig Nicola Kraft noch einmal den Warstein präsentiert. Leider ohne seine Frau und Königin Ina, die erkrankt auf die Parade verzichten musste. Mit dem Festzug endete auch die Regentschaft des Junggesellen-Königspaares Markus Helnerus und Theresa Stehling.

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