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Blitzeinschlag setzt Wohnhaus in Brand: Feuerwehr im Großeinsatz

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Von: Daniel Schröder

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Aus dem Dachstuhl des Wohnhaues quoll dichter Rauch.
Aus dem Dachstuhl des Wohnhaues quoll dichter Rauch. © Daniel Schröder

Großeinsatz für die Feuerwehr der Stadt Warstein: Im Stadtteil Allagen schlug gegen Mitternacht ein Blitz in ein Wohnhaus ein, der Dachstuhl geriet in Brand.

Allagen - Kurz vor Mitternacht schreckte ein heftiger Donner viele Bewohner des Möhnetals auf: An der Straße „Obere Terrasse“ war ein Blitz in das Dach eines Wohnhauses eingeschlagen. Offenbar schlug der Blitz ein Loch durch die Dachpfannen und sorgte dafür, dass der Dachstuhl wenig später in Flammen stand.

„Es hat fürchterlich gescheppert“, berichtete ein Feuerwehrmann aus dem fast fünf Kilometern Luftlinie entfernten Waldhausen. Einer seiner Kameraden aus Sichtigvor schilderte: „Es wurde plötzlich richtig hell.“ Wenige Minuten später klingelten in der Nacht auf Montag die Funkmelder der Feuerwehrleute aus dem Möhnetal: „Dachstuhlbrand nach Blitzeinschlag“, lautete die kurze Information, die die ehrenamtlichen Kräfte drei Minuten nach Mitternacht zum Einsatz rief. Auch die Drehleiter aus Belecke und der Einsatzleitwagen aus Warstein machten sich mit den entsprechenden Mannschaften auf den Weg.

Blitz schlägt in Wohnhaus ein: Flammen durch 15 bis 20 Zentimeter großes Loch zu sehen

Donat Ahle, Leiter der Feuerwehr Warstein, berichtete: „Als ich am Einsatzort eintraf, konnte ich durch ein etwa 15 bis 20 Zentimeter großes Loch blicken, das der Blitz offenbar geschlagen hatte.“ Der Blick ins Innere des Dachstuhls offenbarte, dass die Flammen bereits mit viel Energie loderten. „Der Hauseigentümer schilderte, dass es unheimlich gerumst hat.“

Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, war die starke Rauchentwicklung bereits auf der Straße vernehmbar.
Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, war die starke Rauchentwicklung bereits auf der Straße vernehmbar. © Daniel Schröder

Auch den weiteren Feuerwehrleuten, die wenige Minuten nach der Alarmierung am Unglücksort eintrafen, wurde der Ernst der Lage sofort klar: „Beim Eintreffen der ersten Kräfte war bereits eine massive Rauchentwicklung zu erkennen. Zum Glück konnten die Bewohner das Haus rechtzeitig verlassen“, berichtete Carsten Lehmann, Sprecher der Feuerwehr Warstein.

Blitzeinschlag setzt Wohnhaus in Brand: „Mittlerer Roller“ mit einer Stärke von sechs Kiloampere

Laut der Blitzanalyse von kachelmannwetter.de handelte es sich bei dem Wolkenblitz um einen sogenannten „mittleren Roller“ mit einer Stärke von rund sechs Kiloampere. Der Blitz sorgte für erheblichen Schaden am Wohnhaus und bescherte der Feuerwehr viel Arbeit.

Weil eine große Anzahl an Atemschutzgeräteträgern erforderlich war, wurde neben den Einheiten aus dem Möhnetal rund eine halbe Stunde nach der ersten Alarmierung auch der Löschzug Belecke zum Einsatz gerufen. Ebenso gab es Alarm für das Deutsche Rote Kreuz für die Verpflegung der Einsatzkräfte.

Auch im Dachstuhl waren Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen.
Auch im Dachstuhl waren Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen. © Daniel Schröder

Das Feuer wurde zunächst mit mehreren Rohren von außen bekämpft. Aus dem Korb der Drehleiter heraus wurden einzelne Pfannen des Daches entfernt, um eine zielgerichtetere Brandbekämpfung zu ermöglichen. Zudem gingen mehrere Atemschutztrupps ins Gebäude, um das Feuer im Innenangriff zu löschen und um unter anderem Teile der Isolierung zu entfernen.

Einsetzender Starkregen erschwerte den Einsatzkräften die Arbeit.
Einsetzender Starkregen erschwerte den Einsatzkräften die Arbeit. © Daniel Schröder

Erschwert wurde die Arbeit im Verlauf des Einsatzes von der Witterung, einsetzender Starkregen forderte die rund 80 Feuerwehrleute zusätzlich. „Schutz vor den immer wieder durchziehenden Regenschauern erhielten die Feuerwehrleute bei den Nachbarn, die Carports und Garagen zum Unterstellen zur Verfügung stellten. Auch konnten sich die insgesamt 15 Atemschutztrupps nach dem Einsatz so im Trockenen die verunreinigte Einsatzkleidung ablegen“, berichtete Carsten Lehmann.

Unterstützung kam auch vom Kreis Soest: Der Abrollbehälter-Atemschutz rückte vom Rettungszentrum aus, um eine Vielzahl frischer Atemschutzgeräte und Atemschutzmasken zu bringen. Der Rettungsdienst stand parat, um den Schutz der Einsatzkräfte zu gewährleisten.

Blitzeinschlag setzt Wohnhaus in Brand: „Haus ist momentan unbewohnbar“

Gegen 2 Uhr konnte „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet werden. Nachdem das Dachgeschoss noch mehrfach mit Wärmebildkameras und Drohnen von innen und außen kontrolliert wurde, konnte um 3.17 Uhr Einsatzende gefunkt werden. Verletzte gab es glücklicherweise nicht zu beklagen. Unklar ist noch, wie hoch der entstandene Schaden ist. „Das Haus ist momentan unbewohnbar“, unterstrich Feuerwehrsprecher Carsten Lehmann.

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