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Waldgebiet bei Hirschberg in Flammen - Ursache: Purer Leichtsinn

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Von: Daniel Schröder

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© Daniel Schröder

[Update 20.22 Uhr] Hirschberg - Seit Wochen wird vor der enormen Waldbrandgefahr gewarnt, die die trockene Witterung mit sich bringt. Am Dienstagmittag wurde durch die Leichtsinnigkeit eines Unbekannten demonstriert, wie gefährlich es ist, diese Gefahr zu ignorieren.

Er hatte ein Lagerfeuer entfacht – in kürzester Zeit standen 150 Quadratmeter Waldfläche in Flammen. Um 12.36 Uhr hatte ein Motorradfahrer aus England die starke Rauchentwicklung in einem Waldstück oberhalb der Honigkurve zwischen Hirschberg und Niederbergheim bemerkt und den Notruf gewählt. 

Zunächst waren die Löschgruppen aus Hirschberg und Allagen zur Einsatzstelle geeilt. Doch schnell war klar: Dieses Feuer ließ sich nur mit gebündelten Kräften aus dem gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus bekämpfen. So waren nicht nur alle Löschzüge und Gruppen der Stadt Warstein, sondern auch Einheiten aus Möhnesee und Völlinghausen im Einsatz.

Waldboden, Bäume und Äste standen auf einer Fläche von rund 150 Quadratmetern in Flammen: „Dabei sind wir noch mit einem blauen Auge davongekommen“, erklärte Warsteins Feuerwehr-Chef Michael Döben. Hätte der Wind stärker durch den Wald geweht, wären die Flammen deutlich schneller vorangetrieben worden. 

Nach dem Waldbrand bei Hirschberg: Ein Appell an den gesunden Menschenverstand

„Der Waldboden ist ausgesprochen trocken. Oberhalb der Brandstelle standen viele junge Fichten, deren Äste ebenfalls sehr trocken und hochentzündlich sind. Hätten wir hier mehr Wind gehabt, wäre das Ganze wohl viel schlimmer ausgegangen“, resümierte Stadt-Förster Henning Dictus.

Feuerwehrmann bricht an der Einsatzstelle zusammen

Anhand des Schicksals eines Feuerwehrmannes wurde dennoch deutlich, wie kräftezehrend dieser Einsatz für alle Beteiligten gewesen sein muss. Er brach unter der Last der hohen Temperaturen und der unwegsamen Einsatzstelle an einem steilen Hang zusammen, musste mit Kreislaufproblemen vom Rettungsdienst behandelt werden.

Feuerwehr Werl mit Drohne im Einsatz

Aufwendig gestaltete sich zudem die Löschwasserversorgung – Hydranten befinden sich an der Sauerlandstraße keine. So mussten die Löschfahrzeuge zwischen dem Einsatzort einem etwa zwei Kilometer entfernten Hydranten pendeln. Die Feuerwehr Werl traf gegen 14 Uhr ebenfalls zur Unterstützung ein. Wehrchef Karsten Korte und einer seiner Kameraden hatten ihre Drohne dabei. Sie ist mit einer Video- und einer Wärmebildkamera ausgestattet. So konnte das Waldgebiet überflogen werden, um weitere Brandherde zu entdecken.

Kriminalpolizei ermittelt Ursache

Gleichzeitig machte sich ein Brandsachermittler der Kriminalpolizei ein Bild vor Ort. Er kam schnell zu einem Ergebnis: Ein Unbekannter hatte sich aus Ästen und Tannenzweigen einen etwa 40 Zentimeter hohen Unterschlupf gebaut vor dem er ein Lagerfeuer entfacht haben muss, das offenbar außer Kontrolle geriet. Darauf ließ eine Feuerstelle schließen, die als Ausgangspunkt der Feuerschneise ermittelt werden konnte. 

Die Polizei sucht Zeugen. Diese sollen sich unter der Rufnummer 02902/91000 melden.

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