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Unfall mit Luxus-Audi zwischen Warstein und Meschede: Aufwendige Bergung

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Von: Alexander Lange

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Der Audi wurde in ein „Rescue Bag“ gehüllt und anschließend abtransportiert.
Der Audi wurde in ein „Rescue Bag“ gehüllt und anschließend abtransportiert. © Freiwillige Feuerwehr der Stadt Warstein

Feuerwehr und Polizei rückten am Freitagmorgen zu einem Unfall auf der Mescheder Landstraße aus. Alarmiert wurden sie dabei von dem E-Call-Notrufsystem des Audi e-Tron GT selber. Die Bergung war aufwendig.

Warstein - Zu einem Verkehrsunfall auf der Mescheder Landstraße wurden die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Warstein und der Polizei am Freitagmorgen gegen 8 Uhr alarmiert. Nach erster Alarmierung war ein Fahrzeug auf der Strecke in den Graben geraten und hatte sich anschließend überschlagen. Vor Ort stellte sich allerdings heraus, dass es sich glücklicherweise nicht überschlagen hatte.

Der Unfallfahrer rammte zwei Verkehrsschilder.
Der Unfallfahrer rammte zwei Verkehrsschilder. © Alexander Lange

Nach Schilderungen des unverletzten Fahrers am Unfallort war dieser von Meschede kommend in Richtung Warstein unterwegs, als er in der letzten Kurve vor der Einfahrt zur Warsteiner Brauerei aus ihm unerklärlichen Gründen die Kontrolle über seinen Audi e-tron GT (Wert: 100 000 bis 150 000 Euro) verlor, über die Gegenfahrbahn in den Graben schlitterte, zwei Verkehrsschilder rammte und anschließend zum Stehen kam.

Rettungshubschrauber Christoph 8 aus Lünen alarmiert

Besonders bei diesem Unfall war die Alarmierung: Die ging nämlich nicht von einem Ersthelfer oder dem Fahrer des Unfallwagens persönlich aus, sondern von dessen Auto beziehungsweise dem Bordcomputer. Der sogenannte E-Call ist ein automatischer Notruf, insbesondere bei neueren Fahrzeugen verbaut, der die Leitstelle des Rettungsdienstes alarmiert, sobald das Auto verunfallt. Dabei wählt der E-Call die 112 automatisch, falls der Fahrer beispielsweise eingeklemmt oder so schwer verletzt ist, dass er sich nicht mehr äußern oder sein Handy nicht mehr bedienen kann. Zudem übermittelt das E-Call-System den Standort des Fahrzeuges.
Weil der Fahrer aber noch während des E-Call-Notrufes den Wagen verließ und daher nicht mehr mit dem System kommunizierte, vermutete die Leitstelle einen Bewusstseinsverlust oder ähnliches und alarmierte den Rettungshubschrauber Christoph 8. Dieser machte sich vom St. Marien-Hospital in Lünen auf den Weg zum Stimm Stamm, konnte aber nach kurzer Zeit wieder umdrehen, da Feuerwehr und Rettungsdienst die Unversehrtheit des Fahrers vermelden konnten.

Die Feuerwehr klemmte die Batterie des Audis ab.
Die Feuerwehr klemmte die Batterie des Audis ab. © Alexander Lange

Rund 25 Kräfte der Feuerwehr waren vor Ort. Hauptaufgabe der Feuerwehr war vor Ort das Absichern der Unfallstelle, das Abstreuen von ausgelaufenen Betriebsmitteln sowie das Abklemmen der Batterie. Hilfreich dabei war eine Kartei, die Feuerwehr-Chef Donat Ahle per Tablet aufrufen konnte. Dort konnte über das Kennzeichen des Fahrzeugs die Fahrgestellnummer ausfindig gemacht werden und damit auch eine Art „Anleitung“ hinzugezogen werden, wo sich Notschalter und weitere rettungsdienliche Funktionen im Auto befinden. „So etwas erleichtert die Abläufe am Unfallort ungemein“, erklärte Ahle am Freitagmorgen.

Einsatz dauerte 2,5 Stunden

Aufwendig gestaltete sich auch die Bergung des Wagens. Weil davon auszugehen war, dass die Batterie des Fahrzeuges durch den Unfall Schaden genommen hatte, wurde das Anröchter Bergungsunternehmen Krüger von der Polizei hinzugezogen. Das Unternehmen verfügt über einen sogenannten „Rescue Bag“, eine Art überdimensionierte Tasche, in welcher verunfallte Elektrofahrzeuge abtransportiert und über wenige Tage gelagert werden, da die Batterie auch noch Stunden nach dem Unfall reagieren könnte. Dieser „Rescue Bag“ kann kontrolliert entstehende Gase entweichen lassen, verhindert bei Reaktionen oder ähnlichem aber größere Schäden.

Der Einsatz dauerte, von erster Alarmierung bis zum Abtransport des Fahrzeuges sowie der Freigabe der Unfallstelle durch die Polizei knapp 2,5 Stunden.

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