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Teiplaß-Planungen in Sichtigvor liegen auf Eis

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Von: Reinhold Großelohmann

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Auch wenn der Frühling am Haus Teiplaß vermittelt, dass etwas Neues entstehen könnte: die Planungen liegen erst einmal auf Eis.
Auch wenn der Frühling am Haus Teiplaß vermittelt, dass etwas Neues entstehen könnte: die Planungen liegen erst einmal auf Eis. © großelohmann

Die Entwicklung eines neuen Sichtigvorer Ortszentrums ruht für einige Jahre. Das im Jahr 2021 von der Stadt Warstein gestartete Projekt hat allein aus Kostengründen derzeit keine Chance, realisiert zu werden.

Sichtigvor – Die Neugestaltung eines Sichtigvorer Ortskerns wird erst einmal auf Eis gelegt. Das im Jahr 2021 von der Stadt Warstein gestartete Projekt hat allein aus Kostengründen derzeit keine Chance, realisiert zu werden. In einer Pressemitteilung erklärte die Stadt Warstein, dass es zunächst darum gehe, einen neuen Standort für das Feuerwehrgerätehaus – gemeinsam für Sichtigvor und Mülheim – zu finden. Für die einzige große Halle in Besitz der Stadt Warstein bedeutet das: „Haus Teiplaß kann voraussichtlich in den nächsten drei bis vier Jahren weiter genutzt werden“, so die Mitteilung der Stadt. Mindestens.

Dabei war die Stadt euphorisch an das Projekt mitten im Möhnetal herangegangen und wollte gleich mehrere Probleme auf einen Schlag lösen. Drei zentrale Gebäude in Sichtigvor, das Feuerwehrgerätehaus, das Lehrschwimmbecken und Haus Teiplaß sind in die Jahre gekommen. Das Feuerwehrhaus soll neu gebaut werden, und bei den anderen Gebäuden besteht Sanierungsbedarf.

2021 gab es zu diesem Thema bereits eine Bürgerversammlung, in der verschiedene Varianten für die Dorfentwicklung diskutiert wurden. Dabei hatte die Stadt deutlich gemacht, dass es für das marode Lehrschwimmbecken allein aus Kostengründen keine dauerhafte Perspektive gebe – zumal in Belecke inzwischen ein neues modernes Bad entsteht. Auch die Stadt benötigt eine so große Halle nicht mehr, auch wenn sie in Zeiten der großen Flüchtlingsbewegungen wertvolle Dienste leistete. Abriss von Haus Teiplaß und Lehrschwimmbecken, dafür Bau eines neuen Gemeinschaftshauses in angepasster Größe, so hatte der Vorschlag der Stadt gelautet. Gleichzeitig sollte ein kleines Baugebiet entstehen und die Nachfrage nach Bauland decken.

Die Sichtigvorer Feuerwehr wird als erstes den Standort räumen. Auch das Lehrschwimmbecken (Mitte) wird auf lange Sicht nicht zu erhalten sein. Archiv
Die Sichtigvorer Feuerwehr wird als erstes den Standort räumen. Auch das Lehrschwimmbecken (Mitte) wird auf lange Sicht nicht zu erhalten sein. Archiv © clewing

Mittlerweile ist der Stadt klar: Die Planungen können erst sinnvoll weitergeführt werden, wenn ein endgültiger Standort für das neue Feuerwehrgerätehaus gefunden ist. „Das bestehende Feuerwehrgerätehaus muss natürlich einsatzfähig bleiben, bis das neue Haus fertig ist. Wir sind aktuell auf der Suche nach einem geeigneten Standort für den Neubau. Dieser muss verschiedenen Anforderungen entsprechen, beispielsweise müssen die erforderlichen Eintreffzeiten am Einsatzort eingehalten werden, und das Grundstück muss verkehrsgünstig gelegen sein“, so Stadtkämmerer Stefan Redder. Ortsvorsteherin Heike Kruse ergänzt: „Bis dahin stellen wir in Abstimmung mit den betroffenen Vereinen das Projekt Neubau Gemeinschaftshaus auf Standby. Das ist auch insofern sinnvoll, als die Baukosten aktuell in astronomischen Höhen liegen.“ Das sehen auch Daniel Kramer, Präsident der Karnevalsgesellschaft MüSiWa, und Dennis Marx, Oberst der Schützenbruderschaft St.Georg Sichtigvor, so: „Das Projekt bietet nach wie vor viele Chancen. Doch auch wir sehen, dass es aktuell aus Vernunftgründen sinnvoll ist abzuwarten.“

Eingeleitet ist die von vielen gewünschte Zukunfts-Entwicklung aber schon: Mit dem Kauf der Altimmobilie des Seniorenzentrums Gröblinghoff zur Unterbringung von Flüchtlingen verfügt die Stadt wenigstens schon über das Nachbargrundstück, das bei einer Überplanung des gesamten Bereichs sinnvoll eingebracht werden kann.

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