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Suttroperin vermisst ihre Katze Nala: Wurde sie von Katzenfängern gestohlen?

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Gisela Hesse vermisst ihre Katze Nala ganz doll: Waren Katzenfänger am Werk?
Gisela Hesse vermisst ihre Katze Nala ganz doll: Waren Katzenfänger am Werk? © Hannah Löseke

Seit Sonntag vermisst die 81-jährige Gisela Hesse ihre Katze Nala. Sie hat eine Vermutung, was mit dem Tier passiert sein könnte. Denn Unbekannte, die sich als Umweltschützer ausgaben, hätten nach der Katze gefragt. Und seitdem ist sie verschwunden.

Suttrop – Wenn Gisela Hesse von ihrer Nala erzählt, dann hat sie Tränen in den Augen. „Das war mein Ein und Alles“, sagt sie. Seit Sonntagabend ist die flauschige Katze der 81-Jährigen verschwunden – und die Hoffnung, sie wiederzufinden, sinkt mit jedem Tag mehr. Denn: „Dass meine Nala von jetzt auf gleich weg ist, das gab es nie. Die war ans Haus gebunden.“

Sie spricht schon in der Vergangenheitsform, als sie erzählt, wie sehr sie an der neunjährigen Katze gehangen hat. Sie hatte so wunderschönes glänzendes Fell, die Spitze eines Ohres war ab, weil man das in Bulgarien so macht, wenn eine Katze kastriert ist, und sie war „’ne ganz liebe“. Anhänglich, eine, die nie gebissen oder gekratzt hat, und Fremden gegenüber war sie ziemlich schüchtern. „Jeden Tag, wenn ich wach werde, denke ich an sie und hoffe, dass sie unten an der Tür steht“, sagt sie traurig.

Über komisches Verhalten gewundert

Schon letzte Woche Montag ist es ihr komisch vorgekommen, als „so ein junges Mädchen wegen Umweltschutz“ an der Tür geklingelt hat. So begeistert sei sie von den Katzen gewesen, hatte erzählt, sie sei Studentin, komme aus Leipzig und wohne mit ihrer Gruppe zwei Wochen in einem Hotel, 20 Minuten entfernt. „Die sah gar nicht aus wie eine Studentin“, sagt Gisela Hesse entrüstet. Tags darauf sei sie mit einem Freund wiedergekommen und wollte zu den Katzen. Auf die Antwort „die sind nicht da“, habe sie gefragt, wo sie denn hingehen, wenn sie nicht da sind. Aufs Feld, hatte Gisela Hesse geantwortet und sich über das komische Verhalten der jungen Dame und ihren Anhang gewundert: „Bei den beiden hatte ich ein schlechtes Gefühl.“

Übers Wochenende war die rüstige Rentnerin dann im Urlaub und als sie am Sonntag wiederkam, hatte Nala sich riesig gefreut. Sie hatte sich an ihre Beine gekuschelt, ließ sich streicheln und war ganz glücklich, ihre Gisela wieder zu haben. Um kurz vor neun stand sie dann an der Tür, Gisela Hesse ließ sie raus – und sah ihr Fellknäuel nie wieder. „Um zwei Uhr nachts höre ich Mama noch rufen“, erzählt Hesses Tochter Simone Schader. Seit Tagen suchen sie das Tier, haben in der Nachbarschaft und über Facebook gefragt. Niemand hat sie oder etwas Verdächtiges gesehen.

Schon immer Katzenliebhaberin

Seit sieben Jahren lebt Nala schon bei den beiden. Als sie ein Jahr alt war, kam sie aus Bulgarien zu den Nachbarn und als die wegzogen, blieb Nala in der Nuttlarer Straße in Suttrop und zog zunächst bei Simone Schrader und ihrem Lebensgefährten ein. Ihren Schlafplatz hatte sie auf dem Meerschweinchenkäfig und als die Meerschweinchen nicht mehr da waren, zog es sie zu Gisela Hesse ins Haus nebenan. „Ich wohne seit 36 Jahren hier und hatte immer Katzen“, erzählt die 80-Jährige. „Bestimmt 30 Katzen hatte ich, alle zugelaufen.“ Ihre älteste hatte sie 22 Jahre, sie ist vor anderthalb Jahren gestorben – und jetzt ist mit Nala auch die letzte Katze weg, die bei ihr lebt. Anton, Maxi, Johnny, Fritzchen und Pippilotta leben derweil nebenan bei Simone Schrader und ihrem Lebensgefährten. Aber das tröstet die Katzenliebhaberfamilie über den Verlust von Nala natürlich nicht hinweg. „Sie war ein Familienmitglied.“

Simone Schrader befürchtet, dass es vielleicht Katzenfänger waren, die Duftstoffe unterm Auto hatten, die selbst schüchterne Tiere wie Nala anlocken – um sie einzufangen und dann daraus Rheumadecken zu machen. „Das tut mir wirklich leid“, betont ihre Mutter Gisela Hesse immer wieder. „Wer weiß, was passiert ist. Das überlegt man den ganzen Tag. Wenn sie wirklich zu welchen gekommen ist, die ihr das Fell über die Ohren ziehen, dann... Wir können nur hoffen.“

Katzendiebstähle im Kreis Soest

Auch in Soest verschwinden Katzen von jetzt auf gleich spurlos: Schon Anfang Juli wurden dort im Tierheim 18 Katzen als vermisst gemeldet, berichtete Leiterin Birgit Oberg. Wer auch seine Katze vermisst oder verdächtige Beobachtungen gemacht hat, kann sich an das Soester Tierheim unter Telefon 02921/15241 wenden. Verdächtige Beobachtungen können auch bei der Polizei unter 02921/91000 gemeldet werden. „Normalerweise verschwinden im gesamten Kreis Soest eine oder zwei Katzen pro Woche.“ Dass 18 Katzen in weniger als einer Woche allein in Soest plötzlich nicht mehr da sind, versetzte die engagierte Tierschützerin in höchste Alarmbereitschaft.

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