Dabei hofft er auf Verständnis, dass die „kleine WVG“ die enormen Herausforderungen erst einmal in den Griff bekommen musste.
Geklappt hat die Abrechnungs-Umstellung auf den Stichtag 31. Dezember. „Hier kamen Berge von Ablesekarten an“, so Pehle. Zudem habe auch die Umsetzung der Dezember-Soforthilfe beim Gas mit dem Verzicht auf die Abbuchung im letzten Monat des Jahres 2022 gut funktioniert. Allerdings sei das alles für sein 14-köpfiges Team eine enorme Kraftanstrengung gewesen. Dennoch sei es für alle eine große Motivation, dass man den Kundinnen und Kunden eine persönliche und individuelle Beratung bieten könne.
Um das auf Dauer sicherzustellen, hat die WVG ein Teil der anderen Aufgaben an Dienstleister ausgelagert. So etwa die Beschaffung von Gas und Strom. Dabei wurde für die Zukunft ein weiteres Plus für die Versorgungssicherheit geschaffen. „Wir haben jetzt mehrerer Vorlieferanten und haben mit der Abschaffung der Ein-Lieferanten-Strategie das wirtschaftliche Risiko reduziert.“
Natürlich hat aus seiner Sicht auch der milde Winter zur Verbesserung der Lage beigetragen. „Ein kalter Winter hätte womöglich zu einer Gasmangellage geführt. Dann hätten wir ganz andere Auswirkungen.“ Dennoch sei der Markt weiter extrem nervös und unkalkulierbar. Was aber passiere, wenn ab dem Frühjahr die Kernkraftwerke und im Verlauf auch Kohlekraftwerke abgeschaltet würden, das könne er aktuell nicht sagen.
Trotz aller Unwägbarkeiten zeigt ihm die aktuelle Marktlage, dass es mit den Preisen bei der Energie auch wieder nach unten geht. „Eigentlich sind von November bis Februar die Beschaffungskosten beim Gas hoch.“ Das sei derzeit anders – im Vergleich etwa noch zum vergangenen September/Oktober. „Da haben wir viel beschafft und hatten hohe Beschaffungspreise.“ Bei den Mengen, die nun gekauft würden, sehe dies anders aus.
Insgesamt hat er dennoch großes Vertrauen darin, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt auch die Vorteile einer Energieversorgung in Eigenregie erkennen – auch wenn aktuell nicht genügend Gewinn aus dem Mehrheits-Gesellschaftsanteil der Stadt erwirtschaftet werden kann, um die Stadtwerke finanziell zu unterstützen, die aus diesen Erlösen wiederum das Bäder-Defizit alljährlich reduzieren konnte. „Wir haben einen Energiekrieg. Das ist schwierig. Da braucht es auch Vertrauen, um das gemeinsam durchzustehen.“