Im Vorfeld holte die Stadt Warstein zwei Angebote ein: Einmal mit der „bis zum heutigen Tage gängigen Ausführung in LED“ mit der sogenannten Halbnachtschaltung, bei der die Beleuchtung zu vordefinierten Zeiten in reduzierter Stärke betrieben werden kann. „Dadurch leuchten diese zu den Hauptzeiten (vor den Maßnahmen zur Energieeinsparung aufgrund der Energiekrise) ab der Dämmerung bis 22 Uhr und morgens ab 6 Uhr bis zum Sonnenaufgang auf 100 Prozent“, informiert die Verwaltung, „in den übrigen Nachtzeiten, zu denen die Straßen, Wege und Plätze erfahrungsgemäß weniger genutzt werden, auf 50 Prozent.“ Durch die Reduzierung zu Nachtzeiten spare man Energie. Für diese „konventionelle Ausbauvariante“ lag der Angebotspreis bei 20 033,30 Euro.
Das zweite Angebot beinhaltete eine Ausführung mit SMART-Komponenten. Dabei handelt es sich um die gleiche Leuchtenausführung, allerdings mit Steuerungstechnik: „Bei der SMARTen Variante werden diese Leuchten im Nachgang allerdings zusätzlich mit einem Sensor und einer Funkverbindung ausgestattet“, so die Stadt. Der Sensor sei nur geringfügig zu erkennen und auf den Leuchtentyp abgestimmt. Mit dieser Technik würden „sich die Leuchten selbst an die Auslastung des Weges anpassen“. Über den Vertragspartner der Stadt könne man die Regelung jederzeit anpassen. Dabei könne man die Beleuchtungsstärken ganz nach Belieben einstellen: „So kann die Beleuchtung beispielsweise auf 20 Prozent im „Standby“ betrieben werden. Sofern der Sensor eine Person zu Fuß oder auf dem Rad erkennt, dimmt sich die Leuchte auf eine ebenfalls beliebig zu programmierende Stärke (beispielsweise 80 Prozent) hoch“, werden die Politikerinnen und Politiker informiert: „Ferner kann sodann der Zeitraum bestimmt werden, in dem die Leuchte auf 80 Prozent betrieben wird, bevor sie wieder in den reduzierten Zustand schaltet. Dies können beispielsweise 30 Sekunden, aber auch zehn Minuten sein.“ Die Sensoren seien mittlerweile sogar so sensibel, dass sie nicht bei einer Katze auslösen: „Die Beleuchtung wird ausschließlich aktiviert, wenn der Sensor eine menschliche Person zu Fuß oder auf dem Rad erkennt.“
Außerdem können die Leuchten untereinander kommunizieren, so dass ein Lichtkegel direkt über der Person erzeugt wird, der quasi von Laterne zu Laterne wandert. Alternativ könne aber auch programmiert werden, dass sich bereits die nächsten zwei, drei Leuchten einschalten und die vorausliegenden 100 Meter erhellen. „Die SMARTe Beleuchtung bietet fast unendliche Möglichkeiten der Programmierung.“ Der Angebotspreis liegt bei insgesamt 24 751,52 Euro, also rund 4700 Euro teurer als die herkömmliche Variante.
Die Stadtverwaltung wirbt dafür, dass man sich für das Pilotprojekt entscheiden solle, um anschließend mit den gesammelten Erfahrungen den möglichen Einsatz dieser Beleuchtung bei anderen Maßnahmen besser beurteilen zu können. Diese Steuerung entspreche „immer mehr dem Stand der aktuellen Technik“, sei aber derzeit „noch nicht für jeden Verkehrsbereich einzusetzen“. „Gerade in Bereichen mit einem hohen und permanenten Verkehrsaufkommen kann sie derzeit noch keine flächendeckende Lösung sein“, so die Verwaltung. In Bereichen, die nur zu Stoßzeiten und weniger genutzt werden, leiste diese SMARTe Beleuchtung aber „einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energieeinsparung“. Dies seien insbesondere Radwege, die zu Nachtzeiten wenig genutzt werden, oder „perspektivisch gesehen auch Industriegebiete, welche in den Nachtzeiten keinen großen Anlieferverkehr mehr aufweisen und die Verkehre hauptsächlich zu den Stoßzeiten der Schichtwechsel stattfinden“.