1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Warstein

Städtische Gebäude in Warstein werden weiter durch Eigen- und Fremdfirmen gereinigt

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jens Hippe

Kommentare

Städtische Gebäude werden weiterhin von Eigen- und Fremdfirmen gereinigt. Doch entgegen dem Ratsbeschluss von 2009 darf die Stadt nun wieder eigene Reinigungskräfte einstellen.
Städtische Gebäude werden weiterhin von Eigen- und Fremdfirmen gereinigt. Doch entgegen dem Ratsbeschluss von 2009 darf die Stadt nun wieder eigene Reinigungskräfte einstellen. © Patrick Pleul/dpa

Städtische Gebäude werden weiterhin von Eigen- und Fremdfirmen gereinigt. Doch entgegen dem Ratsbeschluss von 2009 darf die Stadt nun wieder eigene Reinigungskräfte einstellen. Was das nun bedeutet.

Warstein – Die Reinigung von städtischen Gebäuden wird weiter in einem Mix von Eigen- und Fremdreinigung betrieben. Allerdings darf die Stadt entgegen eines Ratsbeschlusses aus dem Jahr 2009 wieder selbst Reinigungskräfte einstellen. Das beschloss am Dienstagabend der Ausschuss für Bauen und Digitales in der Neuen Aula in Belecke. Damit wurde ein Antrag der Linken abgelehnt, in dem Manfred Weretecki für die Partei die Reinigung nur noch durch bei der Stadt Warstein angestellte Arbeitskräfte gefordert hatte. Begründet hatten die Linken dies damit, dass die Arbeitsbedingungen bei privaten Reinigungsdiensten deutlich schlechter seien und die Anstellung im öffentlichen Dienst ihnen mehr Sicherheit geben würde. Dies habe auch die städtische Gleichstellungsbeauftragte Sylvia Lettmann in ihrem Gleichstellungsbericht gefordert, hatte Weretecki begründet.

Ein Zurück zur Reinigung nur durch eigene Kräfte sieht die Stadtverwaltung allerdings kritisch, zum einen wegen der deutlich höheren Kosten von 1,65 Millionen Euro plus 204 000 Euro für die „Erstausstattung“ der Reinigungskräfte gegenüber jetzt 1,06 Millionen, zum anderen wegen des Problems überhaupt genügend eigene Arbeitskräfte zu finden.

Seit 2009 wird der Reinigungsdienst sukzessive privatisiert, berichtete Sabine Leitner, Fachbereichsleiterin Technische Dienste bei der Stadt Warstein. „Unbefristet Angestellte wurden weiter beschäftigt. Erst bei einem Ausscheiden einer Reinigungskraft (Rente/Kündigung etc.) wird das betreffende Reinigungsrevier in die Fremdreinigung überführt; eine Neueinstellung von Reinigungskräften ist grundsätzlich ausgeschlossen“, wird der Privatisierungsvorgang in der Beschlussvorlage beschrieben.

Zahl der städtischen Reinigungskräfte von 130 auf 20 gesunken

Von früher 130 ist die Zahl der bei der Stadt beschäftigten Reinigungskräften mittlerweile auf etwa 20 gesunken. Kompensiert wird dieser Rückgang durch zwei Fremdfirmen.

Die Mischung von Eigen- und Fremdreinigung hat sich aus Sicht der Stadt Warstein bewährt. Besonders in Ausnahmesituationen wie der Flüchtlingskrise 2015 oder der Corona-Pandemie. „Wir sind froh, dass wir diesen kleinen, festen Stamm an eigenen Mitarbeitern haben“, erklärte Sabine Leitner. Damit hätte man einen zusätzlichen Reinigungsaufwand bewältigen können.

Diese Flexibilität, die Fremdfirmen in der Regel nicht bieten könnten, will man sich bei der Stadt erhalten und daher künftig das Ausscheiden von eigenen Mitarbeitern – im Gegensatz zur seit zwölf Jahren durchgeführten Praxis – mit Neueinstellungen kompensieren. Neue Kräfte sollten den gleichen Status wie die aktuellen Angestellten bekommen, also unbefristete Verträge erhalten. „Wir werden auch versuchen, den Altersdurchschnitt zu senken“, erklärte Sabine Leitner.

Einen Grundstamm an eignen Reinigungskräften hatte auch die Gleichstellungsbeauftragte in einer neuen Stellungnahme befürwortet. So stimmte der Ausschuss mit einer Gegenstimme dem Vorschlag der Verwaltung zu.

Ortswechsel der Ausschüsse

Mit dem Betriebsausschuss tagt am heutigen Donnerstag um 18 Uhr vorerst letztmalig ein städtischer Ausschuss in der Neuen Aula in Belecke. Dorthin waren die Sitzungen wegen der Corona-Pandemie verlegt worden, weil dort die Abstandsregelungen besser eingehalten werden konnten. Zukünftig wird im neuen Bürgersaal im neuen Rathausanbau getagt, zum ersten Mal tritt dort am Montag, 20. Juni, der Rat der Stadt Warstein zusammen.

Auch interessant

Kommentare