Seit 2009 wird der Reinigungsdienst sukzessive privatisiert, berichtete Sabine Leitner, Fachbereichsleiterin Technische Dienste bei der Stadt Warstein. „Unbefristet Angestellte wurden weiter beschäftigt. Erst bei einem Ausscheiden einer Reinigungskraft (Rente/Kündigung etc.) wird das betreffende Reinigungsrevier in die Fremdreinigung überführt; eine Neueinstellung von Reinigungskräften ist grundsätzlich ausgeschlossen“, wird der Privatisierungsvorgang in der Beschlussvorlage beschrieben.
Von früher 130 ist die Zahl der bei der Stadt beschäftigten Reinigungskräften mittlerweile auf etwa 20 gesunken. Kompensiert wird dieser Rückgang durch zwei Fremdfirmen.
Die Mischung von Eigen- und Fremdreinigung hat sich aus Sicht der Stadt Warstein bewährt. Besonders in Ausnahmesituationen wie der Flüchtlingskrise 2015 oder der Corona-Pandemie. „Wir sind froh, dass wir diesen kleinen, festen Stamm an eigenen Mitarbeitern haben“, erklärte Sabine Leitner. Damit hätte man einen zusätzlichen Reinigungsaufwand bewältigen können.
Diese Flexibilität, die Fremdfirmen in der Regel nicht bieten könnten, will man sich bei der Stadt erhalten und daher künftig das Ausscheiden von eigenen Mitarbeitern – im Gegensatz zur seit zwölf Jahren durchgeführten Praxis – mit Neueinstellungen kompensieren. Neue Kräfte sollten den gleichen Status wie die aktuellen Angestellten bekommen, also unbefristete Verträge erhalten. „Wir werden auch versuchen, den Altersdurchschnitt zu senken“, erklärte Sabine Leitner.
Einen Grundstamm an eignen Reinigungskräften hatte auch die Gleichstellungsbeauftragte in einer neuen Stellungnahme befürwortet. So stimmte der Ausschuss mit einer Gegenstimme dem Vorschlag der Verwaltung zu.
Mit dem Betriebsausschuss tagt am heutigen Donnerstag um 18 Uhr vorerst letztmalig ein städtischer Ausschuss in der Neuen Aula in Belecke. Dorthin waren die Sitzungen wegen der Corona-Pandemie verlegt worden, weil dort die Abstandsregelungen besser eingehalten werden konnten. Zukünftig wird im neuen Bürgersaal im neuen Rathausanbau getagt, zum ersten Mal tritt dort am Montag, 20. Juni, der Rat der Stadt Warstein zusammen.