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Stadt Warstein soll Fahrradmobilstation erhalten: Warum es aber vorerst bei einer bleiben wird

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Von: Alexander Lange

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Am Warsteiner Marktplatz könnte die Fahrradmobilstation entstehen.
Am Warsteiner Marktplatz könnte die Fahrradmobilstation entstehen. © Alexander Lange

Im Stadtgebiet soll eine Fahrradmobilstation errichtet werden - finanziert vom Kreis Soest. Für weitere Stationen müsste die Stadt selber zum Geldbeutel greifen. Das will man vorerst aber nicht tun. Die Hintergründe:

Warstein/Kreis Soest – Weniger Auto fahren, häufiger das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Dazu will der Kreis Soest mit seiner „Mobilitätswende“ animieren. Umsetzung findet diese geplante Wende nun unter anderem darin, dass im gesamten Kreisgebiet ein Netz aus Fahrrad-Mobilstationen auf- beziehungsweise ausgebaut werden soll. Insbesondere an stark frequentierten Orten.

Das entsprechende Handlungskonzept stellte der Kreis bereits im vergangenen Jahr vor, auch im Bauausschuss der Stadt Warstein war es schon Thema. Zusammengefasst sollen sogenannte Mobilstationen an viel genutzten Bushaltestellen eingerichtet werden, um die Vernetzung von Nahverkehr zum Radfahren herzustellen.

Das Grundnetz dieser Mobilstationen baut der Kreis Soest auf. Und finanziert es, in Kombination mit entsprechenden Förderungen, auch selber. Dieses Grundnetz sieht eine Mobilstation für Warstein vor. Mehr vorerst nicht.

46500 Euro Kosten pro Jahr

Das „Mehr“, bestehend aus größeren und kleineren Stationen über das Stadtgebiet verteilt, müsste die Stadt Warstein selber finanzieren – für rund 46 500 Euro pro Jahr. Und das lehnten die Mitglieder des Haupt-, Finanz- und Klimaausschusses in der vergangenen Sitzung ab. Die Größe des Stadtgebietes mit der Verteilung auf die neun Ortsteile mache einen Aufbau zum jetzigen Zeitpunkt nicht notwendig.

Die meisten Warsteiner hätten sowieso schon ein eigenes Fahrrad, die meisten aufgrund der hügeligen Landschaft auch ein E-Bike. Wirtschaftsstandorte und Sozialeinrichtungen beispielsweise seien ans Busnetz angebunden, eine „letzte Meile“, sehe die Stadtverwaltung nicht. Kosten für einen Ausbau stünden in keinem Verhältnis zum möglichen Nutzen. „Wir sehen den ganz großen Bedarf da nicht“, erklärte Stadtkämmerer Stefan Redder: „Auch die Fahrradanhänger an den Bussen sind beispielsweise kaum gefüllt.“

Standort noch offen

„Zudem zeigen die ersten internen Zahlen des Haushaltsentwurfes 2023, dass sich aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen die finanzielle Situation der Stadt Warstein in den kommenden Jahren wieder erheblich verschlechtern wird“, heißt es in der entsprechenden Beschlussvorlage. Der Aufbau des Fahrradmietsystems aus eigenen Kosten sei daher nicht leistbar. Bevor man tätig werde, wolle man auch erst einmal sehen, wie das Grundnetz des Kreises angenommen werde. Das betreut grundsätzlich die RLG als Dienstleister und Partner des Kreises. SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd Schauten regte allerdings an, das Thema „aus Klimaschutzgründen nicht ganz aus den Augen zu verlieren“.

Wo die eine vom Kreis finanzierte Mobilstation dann stehen wird, das ist noch offen. „Da kann auch ich nur spekulieren“, erklärt Redder. Vermutlich würde die Mobilstation aber entweder am Marktplatz in Warstein oder am Busbahnhof in Belecke installiert.

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