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So funktioniert die Anmeldung von Haustieren ukrainischer Kriegsflüchtlinge in Warstein

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Von: Alexander Lange

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Mit Nachbarin Monika Lange (zweite von rechts) machten die Ukrainerinnen Kseniia, Nataliia und Daria (von links) einen Ausflug zum Hennesee. Mit dabei waren Schnauzerhündin Varya und Boxer-Hund Bart.
Mit Nachbarin Monika Lange (zweite von rechts) machten die Ukrainerinnen Kseniia, Nataliia und Daria (von links) einen Ausflug zum Hennesee. Mit dabei waren Schnauzerhündin Varya und Boxer-Hund Bart. © Privat

Viele Ukrainer sind auf der Flucht. Mit dabei haben sie nicht nur ihr nötigstes Hab und Gut, sondern häufig auch ihre Haustiere. Das ist auch ein Unterschied zur Flüchtlingswelle 2015/16. Was das bedeutet und wie die Anmeldung funktioniert.

Warstein – Wenn die Menschen aus der Ukraine fliehen, dann haben sie nur das Nötigste, aber genauso das Wichtigste mit dabei. Und dazu zählt auch des „Menschen bester Freund“. Der Hund beziehungsweise das Haustier im Allgemeinen. Ja, auch das sei ein Unterschied zur Flüchtlingswelle 2015/16, erklärt Josef Pieper vom Fachbereich Bürgerdienste: „Von damals ist mir bei rund 700 Flüchtlingen lediglich ein Hund bekannt, der mit in die Unterkunft im Haus Teiplaß gebracht wurde.“ Diese Flüchtlingszahlen seien aktuell bei weitem noch nicht erreicht, durchaus seien aber schon mehrere Tiere in Warstein – wenn auch noch nicht die ganz große Anzahl.

Trotzdem müsse aber natürlich auch die vierbeinige Einreise geregelt werden, erklärt Roswitha Wrede als Chefin des Warsteiner Ordnungsamtes: „In der Regel bekommen wir es bei der Anmeldung mit, ob sie ein Haustier mitgebracht haben. Auch das Sozialamt weiß da Bescheid. Es ist im Grunde kein größerer Aufwand, muss aber auch geregelt werden.“

Zuständigkeit beim Kreis Soest

Die Zuständigkeit liege da aber in erster Linie beim Veterinäramt des Kreises Soest, erklärt Wrede. Über ein Formular geben die Haustierbesitzer dort erst ihre eigenen Daten an, wählen anschließend, ob es sich beim Haustier um Hund, Katze oder Frettchen handelt. Dann geht es um Rasse, Name und Geburtsdatum des Tieres, ob es gechipt ist, gegen Tollwut geimpft und ob eine sogenannte „Antikörpertiterbestimmung“ vorliegt. Anschließend kann das Dokument eingereicht werden.

Wrede hat auch vollstes Verständnis dafür, dass die Kriegsflüchtlinge ihre Tiere mit nach Deutschland bringen: „Seine Tiere lässt man ja nicht einfach zurück. Und wenn die Menschen diese sowieso schon Kraft kostende Flucht noch mit einem Tier auf sich nehmen, zeigt das ja auch, wie wichtig ihnen das Tier ist. Die hat man ja lieb gewonnen, die gehören zur Familie.“

Bislang habe der Zusatz „Haustier“ auch noch keine Schwierigkeiten bei der Unterbringung bereitet, sagt Wrede: „In den Unterkünften in Sichtigvor und Hirschberg sind meines Wissens bislang keine. Und wenn da eine Familie mit einem Tier kommt, dann schauen wir natürlich, ob wir den Wünschen entgegenkommen können und sie vielleicht doch woanders unterbringen.“

Drei, die mit Hund aus der Stadt Charkiw flüchteten, sind Kseniia, Nataliia und Daria. Mit ihnen leben Boxer-Hund Bart und Schnauzerhündin Varya in Warstein. Ihre Katze musste Daria schweren Herzens bei Freunden in der Ukraine lassen, bald soll aber auch sie nach Warstein kommen: „Sie gehört einfach zur Familie dazu.“

Aktuelle Situation in der Hirschberger Drachenschule und im Sichtigvorer Haus Teiplaß

Hirschbergs Ortsvorsteher Stefan Toschinski erklärt, dass aktuell 36 Flüchtlinge in der Drachenschule untergebracht sind. Die Corona-Welle in der Unterkunft sei inzwischen überstanden: „Von daher gehen wir davon aus, dass nach den Ferien die Kinder wieder zur Schule gehen können.“ Ukrainische Tiere sind in der Drachenschule keine.

Dass auch noch keine Haustiere im Haus Teiplaß untergebracht sind, kann Sichtigvors Ortsvorsteherin Heike Kruse bestätigen: „Aber die Arbeit im Helferkreis klappt wirklich gut, es stoßen auch immer neue Helfer hinzu.“ Auch die 18 Flüchtlinge aus der Ukraine, die im Haus Teiplaß aktuell leben, würden langsam aber sicher den Ort gut kennenlernen.

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