Die Zuständigkeit liege da aber in erster Linie beim Veterinäramt des Kreises Soest, erklärt Wrede. Über ein Formular geben die Haustierbesitzer dort erst ihre eigenen Daten an, wählen anschließend, ob es sich beim Haustier um Hund, Katze oder Frettchen handelt. Dann geht es um Rasse, Name und Geburtsdatum des Tieres, ob es gechipt ist, gegen Tollwut geimpft und ob eine sogenannte „Antikörpertiterbestimmung“ vorliegt. Anschließend kann das Dokument eingereicht werden.
Wrede hat auch vollstes Verständnis dafür, dass die Kriegsflüchtlinge ihre Tiere mit nach Deutschland bringen: „Seine Tiere lässt man ja nicht einfach zurück. Und wenn die Menschen diese sowieso schon Kraft kostende Flucht noch mit einem Tier auf sich nehmen, zeigt das ja auch, wie wichtig ihnen das Tier ist. Die hat man ja lieb gewonnen, die gehören zur Familie.“
Bislang habe der Zusatz „Haustier“ auch noch keine Schwierigkeiten bei der Unterbringung bereitet, sagt Wrede: „In den Unterkünften in Sichtigvor und Hirschberg sind meines Wissens bislang keine. Und wenn da eine Familie mit einem Tier kommt, dann schauen wir natürlich, ob wir den Wünschen entgegenkommen können und sie vielleicht doch woanders unterbringen.“
Drei, die mit Hund aus der Stadt Charkiw flüchteten, sind Kseniia, Nataliia und Daria. Mit ihnen leben Boxer-Hund Bart und Schnauzerhündin Varya in Warstein. Ihre Katze musste Daria schweren Herzens bei Freunden in der Ukraine lassen, bald soll aber auch sie nach Warstein kommen: „Sie gehört einfach zur Familie dazu.“
Hirschbergs Ortsvorsteher Stefan Toschinski erklärt, dass aktuell 36 Flüchtlinge in der Drachenschule untergebracht sind. Die Corona-Welle in der Unterkunft sei inzwischen überstanden: „Von daher gehen wir davon aus, dass nach den Ferien die Kinder wieder zur Schule gehen können.“ Ukrainische Tiere sind in der Drachenschule keine.
Dass auch noch keine Haustiere im Haus Teiplaß untergebracht sind, kann Sichtigvors Ortsvorsteherin Heike Kruse bestätigen: „Aber die Arbeit im Helferkreis klappt wirklich gut, es stoßen auch immer neue Helfer hinzu.“ Auch die 18 Flüchtlinge aus der Ukraine, die im Haus Teiplaß aktuell leben, würden langsam aber sicher den Ort gut kennenlernen.