Singgemeinschaft Hirschberg feiert 50. Geburtstag

Hirschberg - Ein stimmgewaltiges halbes Jahrhundert feierte die Singgemeinschaft Hirschberg am Sonntag mit einem festlichen Gottesdienst in der St. Christophorus-Kirche. Zum anschließenden Empfang im Vereinslokal Gasthof Cramer begrüßte die zweite Vorsitzende Margareta Krick besonders herzlich die Sängerinnen und Sänger der ersten Stunde.
Margareta Krick wandte sich direkt an Irmgard Kaup, Friedhelm Wüllner, Elfriede Fischer, Irmgard Eickhoff, Reinhold Humpert, Hans Dieter Hirnstein, Heinz Baronowsky und Margit Friedrichs: „Sie haben vor 50 Jahren den Mut gefunden, unseren Chor zu gründen.“ Und das, obwohl man in Hirschberg der Meinung gewesen sei, dass ein solcher Verein erfahrungsgemäß nicht länger als zwei Jahre Bestand haben könne. Dem sei Jahr für Jahr mit Freude am Gesang in der Gemeinschaft getrotzt worden.
Zum Auftakt des Jubiläumstages hatte sich der Chor mit einer gesungenen „Hymne an die Zukunft“ an die Mitglieder von morgen gewandt. „Ihr werdet staunend rückwärts sehn“, versprachen sie ihren Nachfolgern frei nach dem Lied von Udo Jürgens.
Neue Wege hat die Singgemeinschaft nach den Worten der Vorsitzenden in der Vergangenheit des Öfteren einschlagen müssen: „Vor 30 Jahren hätte sich niemand vorstellen können, dass die überaus beliebten Sängerfeste kaum noch stattfinden würden.“ So habe der Chor in den Sommer- und Herbstkonzerten mit dem Tambourkorps und den Jagdhornbläsern eine neue Form gefunden, das Miteinander der Vereine erlebbar zu machen.
Neue Wege erschlössen sich darüber hinaus mit jedem Chorleiterwechsel. Margareta Krick: „Viele Menschen müssen sich aneinander gewöhnen, und es ist jedes Mal eine besondere Herausforderung.“ In diesem Zusammenhang würdigte sie die Leistung der ehemaligen Chorleiter Wolf-Eckard Richartz und Ludger Tillmann.
Manchmal, so gab sie zu bedenken, sei auch das Altbewährte eine gute Sache, zum Beispiel das überaus beliebte Weihnachtskonzert, dass seit Jahrzehnten Besucher aus Nah und Fern anlocke. Dabei bereichere Chorleiterin Barbara Klier die Veranstaltungen stets mit ihrer ganz persönlichen Note.
Stellvertretend für alle, die sich für die Singgemeinschaft engagiert haben, nannte Krick die ehemaligen ersten Vorsitzenden Friedhelm Hirnstein, Andreas Kontzen und Winfried Scheef.
Bevor er in Erinnerungen an die Gründung der Singgemeinschaft schwelgte, ließ Mitbegründer Friedhelm Wüllner den morgendlichen Gottesdienst Revue passieren, den die Sängerinnen und Sänger zur Feier des Jubiläumstages mit gestaltet hatten. Schon beim Betreten der Kirche habe ihn das freudige, temperamentvolle Vorspiel des Organisten Jürgen Baronowsky empfangen: „Orgelmusik verlockt mich immer zum inneren Mitschwingen.“ So in Wallung geraten sei das vom Chor gesungene „Halleluja“ dann so überwältigend gewesen, dass er ein anhaltendes Kribbeln verspürt habe: „Orgel plus Chor und eine nicht untätige Gemeinde, das war schon sehr beeindruckend.“
Wie er vor 50 Jahren mit Anni Schulte im Schützenfestzelt auf der Tanzfläche den Chor aus der Taufe gehoben hat, erzählte Friedhelm Wüllner nicht ohne Wehmut. „Du hör mal, hier sind so viele, die gut singen können, warum gründen wir nicht einen Chor?“ Mit dieser Frage war die Singgemeinschaft geboren. 15 Frauen und Männer trafen sich im Jahr 1967 zur ersten Chorprobe im Gasthof Cramer. Den 34 Sängerinnen und Sängern der Gegenwart wünschte der Vorsitzende des Sängerkreises Lippstadt, Josef Wüllner, Bruder des Mitbegründers „weiteres Wachsen, Blühen und Gedeihen“.
Pfarrer Markus Gudermann, Leiter des Pastoralverbundes, bezeichnete den Chorgesang als „schönes Geschenk, das der liebe Gott uns gegeben hat“. Und Vereinsringvorsitzender Dieter Bräutigam unterstrich die Bedeutung der Singgemeinschaft für das gesamte Dorf: „Ihr seid aus dem Vereinsleben einfach nicht mehr weg zu denken!“ - ig