Schnadezug in diesem Jahr Hauptprojekt der Wöske Schnaodloipers

Warstein - Nach einem Jahr der Abstinenz freuen sich die „Wöske Schnaodloipers“ auf den nächsten Schnadezug am 25. Juni. „Das wird unser Hauptprojekt des Jahres 2016“, verkündete Vorsitzender Frank Niggemann zum Auftakt der Generalversammlung am Freitagabend in der Domschänke. Eigentlich, so bemerkte er augenzwinkernd, blicke man ja auf „schlechte“ zwölf Monate zurück, weil kein Grenzbegang stattgefunden habe, dennoch freue er sich über sehr gute Nachrichten in Sachen Vereinsentwicklung: „Unsere Beliebtheit steigt.“
Die 15 neuen Schnaodloipers eingerechnet, zählt der Verein stolze 358 Mitglieder. Niggemann: „Das ist nicht selbstverständlich in Zeiten, wo anderswo das Vereinsleben schwächelt.“ So beeindruckende Erfolgszahlen stehen nach Ansicht von Ortsvorsteher Dietmar Lange für gute Zukunftsperspektiven. Seine Erklärung für den Aufwärtstrend: „Er ist den Dingen zuzuschreiben, die wir selber nach draußen tragen.“ Tatsächlich haben die Schnaodloipers im abgelaufenen Vereinsjahr für Schlagzeilen gesorgt. Unter anderem durch das „Projekt Straßenschilder“. So wurden die historischen Bezeichnungen Viktoria-, Augusta-, und Von- Möller Straße im Jahresverlauf mit Info-Tafeln versehen, die Aufschluss über die Herkunft des jeweiligen Straßennamens geben. Dass die Anlieger im Anschluss an die Arbeitseinsätze regelrechte Nachbarschaftsfeste veranstalteten, wertete Frank Niggemann als Bestätigung dieser Maßnahme. Darüber hinaus unterstützen die Schnaodloipers den Initiator Jürgen Kösters beim Installieren der sogenannten „Stolpersteine“, im Gedenken an die Warsteiner Bürger jüdischen Glaubens, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen.
Im April, am „Tag des Baumes“, pflanzten die Vereinsmitglieder einen Feldahorn an der Jahresbaumallee. Höhepunkt des Jubiläumsjahres war die Feier zum 20-jährigen Bestehen des Traditionsvereins auf dem oberen Dieploh. „Das war ein Abend für die Warsteiner Seele“, erinnerte Niggemann an „gute Stimmung trotz schlechter Wetterlage“. Zu Ehren des Stadtpatrons St. Petrus wurde im Juni die Rathausfahne gehisst. Im August begeisterte der Jubiläumswagen beim Brauerfest-Umzug und im November trafen sich Mitglieder und Helfer zur stimmungsvollen, letzten Vorstandssitzung des Jahres.
Für das „Plus unter dem Strich“ des Kassenberichtes bekam Geschäftsführer Marc-Albers die Note „sehr gut“. Als neuer Kassenprüfer trat Jürgen Döring die Nachfolge von Martin Bigge an. Bei der Vorschau auf die anstehenden Termine stand natürlich das Highlight des Jahres im Mittelpunkt. Im Vorfeld des Schnadezuges findet am 24. Juni der traditionelle Heimatabend am Warsteiner Brauhaus statt. Anders als in der Vergangenheit wollen die Schnaodloipers gegen schlechtes Wetter gewappnet sein: „Wir haben ein Zelt in der Hinterhand.“
Am Tag darauf startet dann der Schnadezug 2016 über die „Hamecke-Route“. Die führt an der Alten Kirche vorbei in Richtung Romecke, von dort aus weiter in die Hamecke über Sichtigvor bis zum Endrastplatz Fürstenkamp, wo der Tag gemeinsam mit den Hirschberger Grenznachbarn und vielen weiteren Gästen ausklingen soll. Bis dahin soll die im vergangenen Jahr beschlossene Ausschilderung der Schnadezug-Routen abgeschlossen sein, damit niemand orientierungslos herumlaufen muss, wie es 2014 tatsächlich passiert sein soll.
Wie in jedem Jahr wollen die Vereinsmitglieder am 25. April den „Baum des Jahres“, in diesem Fall eine Winterlinde, pflanzen. Im Zuge des Projektes „Straßenschilder“ sind 2016 Wilhelms- und Friedrichsstraße an der Reihe.
In der Diskussion um eine gesetzlich notwendige, aber unspektakuläre Satzungsänderung tauchte die Frage nach geschlechtlichen Vorgaben innerhalb der Vereinsstatuten auf. „Uns kann keiner vorwerfen, dass wir ein reiner Männerverein sind“, verwies der Vorsitzende auf den Passus in dem steht, dass „jede natürliche Person“ Mitglied werden kann. Scherzhaft zitierte er einen Altvorderen, der den Grund für den Männerüberschuss in den blauen Kitteln der Schnadloipers vermutet: „Die können leider nicht auf Taille geschneidert werden.“ - is